HFC-Rückkehrer Hallescher FC: Rückkehrer Braydon Manu braucht noch Zeit
Halle (Saale) - Den ersten Auftritt im Erdgas Sportpark seit Mai 2019 hatte sich Braydon Manu natürlich ganz anders vorgestellt. Dass es keine Explosion der Emotionen geben würde, wie bei seinem 4:4-Jokertor im allerersten Pflichtspiel für den Halleschen FC im Juli 2017 gegen den SC Paderborn, war zwar vorher schon klar gewesen.
Schließlich sind Fans im Stadion derzeit nicht erlaubt, der Zündstoff für Gefühlseruptionen fehlt. Aber ein 0:4 gegen die Reserve von Bayern München? „So eine Packung beim Comeback zu bekommen, das tut weh“, sagte Manu am Samstag nach dem Duell in der dritten Fußballliga.
HFC: Braydon Manu freut sich über Startelf-Einsatz
Das Debakel hatte der Wirbelwind von Anfang bis Ende als aktiver, aber wirkungsloser Teil einer schwachen HFC-Mannschaft miterlebt. Trainer Florian Schnorrenberg schenkte dem Winterleihzugang vom SV Darmstadt bei erster Gelegenheit sogleich das Startelfvertrauen. Das immerhin freute den Rückkehrer, der sich von 2017 bis 2019 in die Herzen der HFC-Fans gedribbelt hatte. „Dass ich direkt in der Startelf stand, war schön“, sagte Braydon Manu. „Es ist ein Zeichen der Verantwortlichen, dass sie mir vertrauen. Das möchte ich mit guten Leistungen zurückzahlen.“
Gegen Bayern II klappte das noch nicht. Zwar war Manu engagiert, sprintete die Bayern-Verteidiger beim Aufbau immer wieder an. Den Ball gewann er aber kaum. Zugleich fehlte den Pressingversuchen die Abstimmung mit den Teamkollegen. „Ich kenne ja die meisten Mitspieler noch nicht“, erklärte der 23-Jährige. „Ich muss erst noch lernen, was sie von mir möchten, die Chemie zwischen uns muss sich erst entwickeln.“
Auch bei eigenem Ballbesitz konnte Manu, der oft auf den Flügeln hin und her wechselte, seinen möglichen Wert für das HFC-Spiel nur andeuten. Bei seinen Läufen in die Tiefe startete er öfter falsch, stand daher bei Zuspielen im Abseits. Als er Mitte der zweiten Halbzeit eine für ihn prädestinierte Eins-gegen-Eins-Situation vor dem Strafraum bekam, blieb er hängen.
Trainer Schnorrenberg nimmt Rückkehrer Manu in Schutz
„Er hat lange nicht gespielt, klar dass er nicht direkt bei 100 Prozent ist. Aber Braydon hat angedeutet, dass er uns mit seinem Tempo helfen kann“, bewertete Schnorrenberg den ersten Auftritt. „Er hätte es sicher auch leichter gehabt, wenn wir mehr Ballbesitzphasen gehabt hätten.“
Dies gelang an diesem gebrauchten Tag dem HFC aber nicht. „Zum Glück ist Mittwoch schon das nächste Spiel“, sagte Manu daher. Dann geht es gegen Waldhof Mannheim. (mz)