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HFC-Stürmer  Hallescher FC: Petar Sliskovic seit seiner Rückkehr zum Klub wie ausgewechselt

Von Christoph Karpe 25.07.2017, 13:45
Volltreffer: Petar Sliskovic trifft mit einem statten Schuss zum 3:4 gegen den SC Paderborn.
Volltreffer: Petar Sliskovic trifft mit einem statten Schuss zum 3:4 gegen den SC Paderborn. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Die Kiebitze am Trainingsplatz besitzen zumeist ein feines Gespür. Regelmäßig beobachten sie das Tagwerk der Kicker des Halleschen FC, sie diskutieren, auch kontrovers, und halten mit ihrer Meinung zu einzelnen Spielern nicht hinter dem Berg. Mit Lob überschütteten sie vor allem in der Saison-Vorbereitung einen „Zugang“.

„Der Petar Sliskovic“, hieß es also, „wirkt wie verwandelt. Er ist menschlich locker, bringt sich mit Feuereifer ein und trifft in Serie.“

Unterhielt man sich mit dem Trainer oder den Kollegen war ausschließlich ähnlich Positives zu vernehmen. Doch würde Petar Sliskovic tatsächlich auch beim Ernstfall glänzen?

Petar Sliskovic hat jegliche Skepsis zum Saisonstart ausgeräumt

Ein wenig Skepsis den Stürmer betreffend begleitete den Saisonstart. Petar Sliskovic hat sie gegen Paderborn ausgeräumt. Nicht nur, weil er den 3:4-Anschlusstreffer bei jener so wundersamen Aufholjagd erzielte und den Elfmeter zum 1:0 in der ersten Minute herausgeholt hatte.

„Petar“, setzt hernach Trainer Rico Schmitt in der Pressekonferenz an, „hat durchweg prima geackert. Er hat in der Spitze viele Bälle gewonnen, sie mannschaftsdienlich verteilt und Entschlossenheit bei seinen Aktionen gezeigt.“ Sätze, die so in der Hinrunde der Vorsaison nicht einmal formuliert worden waren, weil sie auch kaum der Realität entsprochen hätten.

Hallescher FC: Sliskovic galt als Fehleinkauf

Damals, vor gut einem halben Jahr, als sich die Hinrunde der Vorsaison ihrem so erfreulichen Ende zuneigte, ließ beinahe niemand ein gutes Haar an dem Torlos-Stürmer. Sliskovic, der vor seiner Verpflichtung so hochgelobte, galt als Fehleinkauf. Für die Fans. 

Schmitt relativierte immer. Doch so recht schien ihm dennoch das Vertrauen zu fehlen, dass sich der Hochgelobte doch noch aus dem manifestierten Formtief berappeln würde.

Sliskovic gehörte in Mainz unter Thomas Tuchel zum Bundesliga-Kader

Sliskovic, der in Mainz einst unter Trainer Thomas Tuchel sogar zum Bundesliga-Kader gehörte (15 Einsätze), wirkte auf dem Platz wie ein Fremdkörper. Schlussendlich verlieh ihn Ex-Sportdirektor Stefan Böger in der Winterpause an die Reserve des 05er-Bundesligisten. Damit er Spielpraxis sammle, vielleicht sogar treffen möge und so vor allem Selbstvertrauen sammle.

Schmitt hätte ihn gern behalten. Schließlich fehlten Alternativen. Der Plan, eine neue Offensivkraft im Winter zu verpflichten, scheiterte bekanntlich zudem.

Unter Bundesliga-Trainer Sandro Schwarz tankte er Selbstvertrauen

Sliskovic ging also nach Mainz, ließ sich dann auch gleich im Februar eine sichtbare Botschaft auf den Nacken tätowieren. „Think positive“, denk positiv, steht da seitdem. Der 26-Jährige hat das Motto verinnerlicht. Für Mainz knipste er sechs Mal in der Rückrunde der dritten Liga - zweimal im Duell mit dem HFC.

Unter dem jetzigen Mainzer Bundesliga-Trainer Sandro Schwarz tankte er tatsächlich jenes Selbstvertrauen, dass er jetzt wieder in Halle ausstrahlt.

Zurück in Halle: Zweiter Anlauf beim HFC

„Ich habe in der letzten Saison ja kaum für den HFC gespielt. Aber nur wenn man spielt, kann man auch Tore machen und sich Selbstvertrauen holen“, sagte Petar Sliskovic nun nach seinem famosen Auftritt gegen Paderborn.

Jetzt spüre er ganz viel Rückendeckung. „Der Trainer macht mich stark“, ließ der Schlaks wissen. Und genau das beflügle ihn. „Ich muss Vertrauen spüren, dann kann ich meine besten Leistungen abrufen.“ Als er das so in den Katakomben des Stadion sagte, stand er da mit breiter Brust.

Er sagte aber auch: „Ich mache mir jetzt keinen Druck, dass ich nun jedes Mal treffen muss.“ Immer locker bleiben, ja nicht wieder mental verkrampfen, positiv denken. Nach dieser Devise kann Sliskovics zweiter Anlauf beim HFC zu einem Happy End führen. Sein Treffer gegen Paderborn wurde vom MDR übrigens zum „Volltreffer der Woche“ nominiert. (mz)