Hallescher FC Hallescher FC: Pascal Pannier würde sich verleihen lassen
Halle (Saale) - Es ist schon verflixt: Du bekommst Talent und Fleiß bescheinigt, doch alles Lob trägt nur der Wind davon. Praktischer Effekt gleich null.
Pascal Pannier geht es so. Mit gerade 19 Jahren ist er der Jüngste im HFC-Profikader. Er gilt als technisch beschlagen, als guter Freistoßschütze - zu beobachten ist dies im Training. Wenn es allerdings um Punkte geht, dann ist der Jung-Profi fast ausschließlich Beobachter ohne Praxis-Test. In seiner Drittliga-Statistik für die ersten 20 Saisonspiele stehen 24 Einsatzminuten, verteilt auf drei Spiele.
Natürlich ist der junge Mann unzufrieden. Wenn es nicht so wäre, fehlte es ihm an Ehrgeiz. Und den hat Pannier so viel wie Talent: „Es war für mich eine schwierige Hinrunde“, sagt er. „Ich hätte gern mehr gespielt - aber die Konkurrenz im Mittelfeld ist auch bärenstark. Außerdem wird meine Position in unserem System auch nicht so besetzt“, sagt Pascal Pannier.
Pascal Pannier steht in Konkurrenz mit Gjasula, Zenga, Fenell und Bohl
Er sieht sich als Mann hinter den Spitzen, als Zehner oder Achter, wie es im Fußball-Taktik-Deutsch so heißt. Trainer Rico Schmitt jedoch lässt die offensivere Position im zentralen Mittelfeld meist unbesetzt, vertraut auf zwei Sechser, die dann in der Zentrale nach vorn stoßen. Und da müsste Pannier sich im Konkurrenzkampf gegen Klaus Gjasula, Erik Zenga, Nick Fennell und Daniel Bohl durchsetzen. Illusorisch. Der Lehrling steht hintenan.
Ein Zustand, den Pannier zähneknirschend hinnimmt, doch der seinem Wohlbefinden auf Dauer nicht zuträglich ist. Also spukt eine Idee in seinem Kopf herum: „Ich könnte mir vorstellen, mich zu einem ambitionierten Regionalligisten ausleihen zu lassen - aber nur, wenn ich auch garantiert Einsatzzeit bekomme. Ich habe mit einer Ausleihe ja nur etwas gekonnt, wenn ich auch spiele“, sagt er. Voraussetzung für eine Leihe wäre die Verlängerung seines im Sommer 2018 auslaufenden Vertrages.
Wie weiter beim HFC? Pascal Pannier lässt es auf sich zukommen
Beim Halleschen FC scheint man bereit dazu. Im Januar soll es Gespräche geben. Schließlich passt der junge Mann prima in das künftige sportliche Konzept. Das sieht vor: weniger teure Stars, mehr vielversprechende, hungrige Nachwuchs-Kicker.
Pascal Pannier, der inzwischen ein Lehramts-Studium begonnen hat, lässt das alles auf sich zukommen. Zunächst freut er sich auf beschauliche Festtage mit Familie und Freundin. Dann ist noch ein Skiurlaub in Österreich nahe Kitzbühel geplant. Die Piste hinunter rasen, damit ist er aber vorsichtig. Ein Unfall könnte alle Fußball-Pläne über den Haufen werfen. (mz)
