Verdienter Verlierer Hallescher FC: Mutloser HFC verliert 0:1 beim 1. FC Kaiserslautern
Kaiserslautern - Der Hallesche FC hat im Aufstiegsrennen der dritten Fußballliga einen Rückschlag kassiert. Nach ganz schwacher Leistung verloren die Rot-Weißen beim 1. FC Kaiserslautern am Samstag mit 0:1.
Mit zwei Siegen im Gepäck ging es für den Halleschen FC hinein in das Stadion, das einst ehrfürchtig als Festung Betzenberg bekannt war, heute aber trotz immer noch ehrenwerter Zuschauerzahl von 19.060 kaum noch Schrecken verbreiten kann. Kein Grund also, sich klein zu machen. Auch wenn die Lautrer selbst drei Erfolge in Serie vorweisen konnten. Eine Bilanz, die auf ein attraktives Spiel hoffen ließ. Eigentlich.
HFC in Kaiserslautern: Boyd zurück in der Startelf
Die größte Attraktion im vergangenen Spiel gegen Duisburg lieferte bekanntlich Terrence Boyd mit seinem Distanzschuss-Kunstwerk. Zur Belohnung rückte der US-Angreifer wieder in die Startelf. Bentley Baxter Bahn rückte dafür etwas zurück, ersetzte den gesperrten Björn Jopek.
Den besseren, weil offensiv zielstrebigeren Start legte aber der FCK hin. Wie schon Duisburg störte auch Kaiserslautern das Aufbauspiel früh, schaltete bei Ballgewinn immer wieder schnell um. Die HFC-Verteidigung um den ganz starken Sebastian Mai hielt dem Schwung aber stand.
Offensiv kam dagegen von Halle fast nichts, die Sicherheit im eigenen Spiel war trotz der zwei Erfolge zuletzt noch nicht wieder auf dem schon gesehenen Niveau der ersten Saisonmonate. So gab es auf beiden Seiten praktisch keine Abschlüsse. Der Unterschied: Beim FCK stimmte der letzte Pass nicht, beim HFC kam es gar nicht erst soweit.
HFC in Halbzeit eins ohne Torschuss
Dann sah Mai, weil er sich zu Recht über eine Schiedsrichterentscheidung echauffierte, kurz vor der Halbzeit auch noch die fünfte Gelbe der Saison. Er ist gegen Würzburg gesperrt. Da war der torlose Spielstand zur Pause noch das Beste aus HFC-Sicht. Keinen einzigen Torschuss hatten die Gäste bis dahin abgegeben.
Der Doppelwechsel von Torsten Ziegner nur verständlich. Es traf die Flügelzange Dennis Mast und Florian Hansch. Dafür kamen Julian Guttau und Felix Drinkuth ins Spiel. Es hätte aber fast alle Spieler treffen können.
Besserung trat aber nicht ein. Kaiserslautern blieb am Drücker, Hendrik Zuck zwang Kai Eisele in der 52. Minute mit einem Freistoß aus 20 Minuten zur ersten Parade der Partie. Die Roten Teufel waren schlichtweg wacher, bissiger, entschlossener als ein leblos wirkender HFC.
Terrence Boyd verpasst die Führung für Halle
Dann aber in der 62. Minute endlich, endlich der erste hallesche Torschuss. Eine Flanke von Pascal Sohm rutschte zu Boyd am langen Pfosten durch. Dessen Abschluss parierte U-21-Nationalkeeper Lennart Grill per Fußabwehr. Fast im Gegenzug musste Eisele nach einer abgefälschten Hereingabe von Timmy Thiele reaktionsschnell klären.
In der 74. Minute durfte sich Mathias Fetsch dann nach Wochen ohne Einsatz wieder beweisen. Er kam für den erneut wenig überzeugenden Jonas Nietfeld ins Spiel.
Wer aber traf war hochverdient Kaiserslautern in der 82. Minute: Florian Pick, schon während der gesamten Saison der stärkste Lauterer, tanzte Pascal Sohm auf der linken Seite des Strafraums aus und schlenzte den Ball ganz stark ins lange Ecke. Der HFC versuchte sich danach noch erfolglos an einem Aufbäumen, bis er als völlig verdienter Verlierer vom Feld ging. (mz)
Statistik: 1. FC Kaiserslautern - Hallescher FC 1:0 (0:0)
FCK: Grill - D. Schad, Kraus, Hainault, Hercher - Sickinger (89. Bergmann), Bachmann - Skarlatidis (67. L. Röser), Pick (85. Starke), Zuck - Thiele
HFC: Eisele - Vollert, Mai, Landgraf - Hansch (46. Guttau), Papadopoulos, B.B. Bahn, Mast (46. Drinkuth) - Nietfeld (75. Fetsch) - Sohm, Boyd
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen im Allgäu)
Zuschauer: 19.060
Tore: 1:0 Pick (82.)
Gelbe Karten: L. Röser (1) / Mai (5)