Hallescher FC Hallescher FC: Marco Hartmann ist am Ende der Lehrjahre
Halle/MZ - Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen schaute Marco Hartmann am Mittwoch noch einmal bei seiner ehemaligen Ausbildungsstätte vorbei. Gemeinsam mit seiner Mutter Cornelia spazierte der defensive Mittelfeldspieler des Halleschen FC an der Universität Halle vorbei, gönnte sich ein Mittagessen in der Mensa und mischte sich auf den Treppenstufen vor der Hochschule unter die Studierenden.
Man könnte das als ein letztes Abtauchen in die Vergangenheit interpretieren. Für Marco Hartmann nämlich sind die Lehrjahre vorbei. Privat - sein Lehramtsstudium hat er abgeschlossen - und beruflich. In der kommenden Saison wird er für Dynamo Dresden auflaufen.
Egal, ob Dynamo dann Zweit- oder Drittligist sein wird. Eine Schonfrist wird es für Hartmann an der Elbe nicht geben. Anders als einst beim HFC. 2006 kam der gebürtige Leinefelder nach Halle, spielte zunächst in der Jugend, um dann im März 2007 sein Debüt in der ersten Mannschaft der Rot-Weißen zu geben - damals noch unter Trainer Detlef Schößler.
Es waren Lehrjahre für ihn. Auch, weil der schmächtige Blondschopf mit viel Verletzungspech zu kämpfen hatte. Knie-Probleme warfen ihn immer wieder zurück. Und brachten ihn zur Überzeugung, sich ein zweites Standbein neben dem Fußball schaffen zu müssen. Also begann er sein Lehramt-Studium in Sport und Mathematik, das er neben der Karriere als Profi-Fußballer vor Kurzem tatsächlich abschloss.
„Schön war’s nicht“, sagt Hartmann über die Doppelbelastung. Hatten es ihm die Verletzungspausen überhaupt erst ermöglicht, Vorlesungen und Seminare regelmäßig zu besuchen, musste er in den vergangenen Wochen Prüfungsstress und Abstiegskampf gleichzeitig bewältigen. „Nach dem Training sich abends hinsetzen und lernen bis zehn Uhr war nicht unüblich. Das ist natürlich viel entspannter, wenn man vorher gewonnen hat“, so Hartmann.
Auch diese Lehrzeit ist nun vorbei. Nun will und kann sich Marco Hartmann voll auf seinen Beruf als Profi-Fußballer konzentrieren. „Darauf freue ich mich.“ Genauso wie auf die Herausforderung in Dresden. Denn der Anspruch an ihn dürfte immens sein. Zwar betont Hartmann: „Ich habe den Eindruck, die sportliche Leitung in Dresden weiß genau, was ich kann.“ Doch der Druck, sich neu beweisen zu müssen, ist da.
Gleichzeitig mit den sportlichen Ansprüchen muss Hartmann auch privat neu Fuß fassen. Und das ohne die Unterstützung seiner Freundin Julia. „Das wird schon ein Unterschied sein“, so Hartmann. Julia bleibt in Halle, wird weiter studieren. Wer von beiden muss denn nun pendeln? „Ich denke, ich. Ich habe das Auto.“
Und dank seines zweiten Standbeins, muss der Fußballer Hartmann nicht um seine Zukunft fürchten. Zwischen ihm und dem Beruf als Lehrer steht lediglich noch das Referendariat. Und um das zu absolvieren, hat er noch jede Menge Zeit. „Ich habe das noch nicht genau herausgefunden“, gibt er zu. „Ich bin mir aber relativ sicher, dass ich fünf Jahre Zeit habe.“ Dann beginnen die Lehrer-Jahre.
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