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Marco Engelhardt Hallescher FC: Marco Engelhardt tritt nach, Manager Ralph Kühne wehrt sich

Von Clemens Boisserée 27.06.2016, 14:25
Wollte gerne beim HFC weiterhin die Richtung vorgeben: Marco Engelhardt.
Wollte gerne beim HFC weiterhin die Richtung vorgeben: Marco Engelhardt. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Wenn 15 Spieler einen Verein verlassen, dann ist es wohl nur normal, dass es darunter immer auch unzufriedene Akteure gibt. Ein ganz aktuelles Beispiel dafür ist der ehemalige Innenverteidiger Marco Engelhardt.

Zwei Jahre lang gehörte der heute 35-Jährige zum Stammpersonal, allein in der abgelaufenen Saison stand er 36 Mal in der Liga auf dem Platz – dennoch verzichtete das HFC-Management auf ein neues Vertragsangebot. Entgegen aller Absprachen, wie Engelhardt – mittlerweile bei der Zweitvertretung von Bundesligist TSG Hoffenheim unter Vertrag – nun via Bild-Zeitung kritisierte: Nach dem Finale im Landespokal habe Manager Ralph Kühne ihm ein neues Angebot vorlegen wollen, so Engelhardt. Aber: „Das kam nie. Stattdessen habe ich aus der Zeitung erfahren, dass man nicht mehr mit mir plant.“

"Mit Professionalität hat das nichts zu tun"

Rund eine Woche nach dem Endspiel hatte Kühne in der MZ den Abschied Engelhardts verkündet: „Die Personalie ist für uns abgehakt“, so der Manager damals. Nun stänkert der ehemalige Bundesliga-Profi gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber: „Mit Professionalität hat das nichts zu tun. Aber es zeigt, wie die Dinge beim HFC geregelt werden.“

In Halle hat man diese Worte am Montag natürlich wahrgenommen. „Die Gespräche haben letztlich kein neues Angebot hergegeben“, erklärte Manager Kühne der MZ. Man habe für die Innenverteidigung andere Pläne gehabt, Engelhardt habe aber seine Position nicht aufgeben und ins zweite Glied zurücktreten wollen. Ihn daraufhin ziehen zu lassen „war mitnichten meine alleinige Entscheidung, sondern die unserer gesamten sportlichen Leitung“, so Kühne.

Dass Engelhardt nun nachträglich auch Kritik an den erst spät geführten Gesprächen äußert, dafür zeigte Kühne zwar Verständnis, aber: „Der Spieler hat sich mit seinen Leistungen auch nicht für frühzeitigere Gespräche aufgedrängt. Umgekehrt ist es ja auch nicht so, dass herausragende Spieler schon im Winter um eine Vertragsverlängerung beim HFC betteln.“ Mit Sören Bertram und Osayamen Osawe musste der Verein diese Erfahrung erst jüngst wieder machen.

Neuer Abwehrchef bis Wochenende?

Entsprechend richtet der HFC-Manager seinen Fokus nun auf die Zukunft. „Marco hat eine spannende neue Aufgabe gefunden. Für mich ist der Sachverhalt erledigt.“ Der Fokus liegt auf der Suche nach Verstärkungen für die neue Saison. Bis Ende der Woche könne etwas passieren, so Kühne. Unter anderem ein Abwehrchef fehlt noch – der Nachfolger von Marco Engelhardt.