Hallescher FC Hallescher FC: Marcel Franke - ein gefragter Sachse
Halle (Saale) - Ein lustiges Spielchen hatte sich Sven Köhler diesmal ausgedacht. Der Coach des HFC ließ seine Fußballer Handball spielen - natürlich mit dem Spielgerät für Kicker. Und die hatten am Freitagnachmittag auf dem Trainingsplatz am Stadion riesigen Spaß an dieser Abwechslung. Das Abschlusstraining für den Drittliga-Kracher am Sonnabend bei Dynamo Dresden geriet zur fröhlichen Angelegenheit. Ein Sieger beim Ballwerfen mit Kopfball-Abschluss gen Tor wurde dennoch ermittelt. Und die finale Szene in dem Gewimmel gehörte dem kopfballstärksten HFC-Profi: Marcel Franke nickte den Ball humorlos über die Linie - zum Sieg für seine Gruppe.
Eine Situation, die sich im Dresdner Stadion, wenn es im Derby ernsthaft zur Sache geht, durchaus wiederholen könnte. Was dann ein ganz besonderer Moment für den Innenverteidiger wäre. „Dynamo ist meine Wurzel, ich habe schließlich 15 Jahre dort gespielt. Ich freue mich unglaublich auf dieses für mich so besondere Spiel. Auf der Tribüne sitzen die Familie und Freunde - etwa 30 Menschen“, erzählt Marcel Franke. „Meine Leute halten es normalerweise mit Dynamo, aber diesmal wird die Hälfte meinetwegen dem HFC die Daumen drücken.“
Er rechnet sich für seinen Klub durchaus Chancen aus. „Dynamo steht nach den schwachen Spielen zuletzt unter Druck. Das Publikum kann da auch mal unruhig werden. Wir dagegen können ganz befreit aufspielen, weil wir nichts zu verlieren haben“, sagt er.
Vertrag läuft aus
Spannend bei der Personalie Franke ist natürlich auch dessen Zukunft nach dieser Saison. Sein Vertrag läuft aus. Manager Ralph Kühne hat ihm im persönlichen Gespräch bereits signalisiert, dass der HFC ihn gern behalten möchte. Konkret ist das Vertragsangebot noch nicht. Es gibt demnächst weitere Treffen mit den Beratern.
Den Verbleib an der Saale kann sich Franke aber vorstellen. Zurück in die Heimat nach Dresden „wird es eher nicht gehen“, meint er noch. Der Grund ist einfach: Wenn er Halle verlässt, dann wohl eher zu einem höherklassigen Verein. „Es gibt Interesse aus der zweiten Bundesliga“, so Berater Uwe Müller. Und die Dresdner Chancen auf einen Aufstieg sind ebenso nahe Null wie die des HFC.
Heißt das, dass auch Halle schlechte Karten im Poker hat? „Nein, es ist wirklich alles offen. Halle hat mir damals die Chance gegeben, den nächsten Schritt in der Karriere zu tun. In Dresden traute man mir Profi-Fußball nicht zu. Ich musste also gehen - auch wenn es schwerfiel, weil mein Herz für Dynamo schlug“, sagt der 21-Jährige, der 2013 zum Klub gestoßen ist. Außerdem: Was soll er zum jetzigen Zeitpunkt auch sonst sagen? Wäre ja ungeschickt, sich eine Option zu verbauen.
Also wechselt er lieber schnell das Thema - zurück zu Dynamo kontra HFC: „Ich freue mich auf ein hoffentlich großartiges Spiel vor toller Kulisse.“
Dynamo gegen den HFC läuft ab 14 Uhr live im MDR.