Schwere Verletzung Hallescher FC: Kreuzbandriss - HFC-Profi Sören Bertram fällt sechs Monate aus
Halle (Saale) - Die Hoffnung flammte noch einmal auf. Zwar hatte die Diagnose Kreuzbandriss bereits am Montag im Raum gestanden. Nur da war sie ein Produkt mäßiger Kommunikation beim HFC gewesen. Die Aufklärung folgte wenig später: Erst am Mittwochvormittag sollte sich im Rahmen der Operation entscheiden, wie schwer sich Offensivmann Sören Bertram tatsächlich verletzt hat.
Plötzlich Patient
Daumen von Fans und Mitspielern waren gedrückt - doch es half nichts. Die erschütternde Gewissheit: Der 24-Jährige fällt mit einem Kreuzbandriss im linken Knie mindestens sechs Monate aus, kehrt frühestens Ende September auf den Platz zurück. „Das Kreuzband im linken Knie wurde durch eine körpereigene Sehne ersetzt“, erklärte Mannschaftsarzt Thomas Bartels nach dem Eingriff. „Die Operation verlief ohne Komplikationen. Dem Patienten geht es gut.“
Sören Bertram ist plötzlich ein Patient. Eine Bezeichnung, die medizinisch korrekt ist und doch schmerzt. Bertram hätte in den verbleibenden fünf Partien zu einem entscheidenden Faktor unter Neu-Trainer Rico Schmitt werden können. Dass er das Zeug dazu hat, beweisen seine neun Saisontore und acht Vorlagen - auch wenn es für ihn wie für das gesamte Team in den vergangenen Wochen nicht rund lief.
Die Saison im Großen und Ganzen war für ihn doch eine starke. Deshalb schienen sich auch die Hoffnungen auf ein erneutes Engagement in der zweiten Bundesliga zu erfüllen. Doch der Zweikampf mit dem Chemnitzer Tim Danneberg bei der 1:2-Pleite am vergangenen Sonntag wird Bertram nun noch lange verfolgen.
"Weiterführende Gespräche"
Zerschlagen sich seine Wechsel-Pläne in Liga zwei durch die Diagnose endgültig? „Wir warten in den nächsten Tagen auf den Operationsbericht“, erklärte Bertrams Berater Jürgen Springer gegenüber der MZ, „danach geht es dann darum, mit den Klubs, die sich für Sören interessieren, weiterführende Gespräche zu führen.“
Das werde allerdings keinesfalls noch in dieser Woche passieren, so Springer, der seinen Schützling bereits am Montag in Halle besucht hatte. Nach der Operation am Mittwoch schauten am Nachmittag einige Mitspieler des HFC-Kickers zum Krankenbesuch in der Klinik vorbei. Springer ist sich sicher: „Die Karriere von Sören wird weitergehen, davon bin ich fest überzeugt. Er wird seine ganze Kraft und Energie in die komplette Wiederherstellung legen und vielleicht sogar noch stärker zurückkommen.“
Und doch beim HFC bleiben? HFC-Präsident Michael Schädlich hatte bereits Anfang der Woche verkündet, das einzelne Personalien im Angesicht des Abstiegskampfs derzeit nicht diskutiert werden.