Saisonstart ohne den Kapitän? Hallescher FC: Kapitän Jan Washausen wackelt
Erfurt/Halle (Saale) - Erst der Dienstag bringt die Gewissheit. Für Jan Washausen steht ein MRT-Termin an, zum genauen Blick auf die schmerzende Wade.
Dieses Mal ist es die linke, davor war es oft die rechte. Die Waden, sie sind die Problemzone des 31-Jährigen. Immer wieder musste der Kapitän des Halleschen FC in der vergangenen Drittliga-Saison wegen Schmerzen oder Verhärtungen in den Waden mit dem Training kürzer treten oder aussetzen, verpasste sogar einige Spiele, darunter den Auftakt im Juli 2018 in Zwickau.
Nun droht Washausen eine Wiederholung des Schicksals. Denn selbst wenn das MRT positiv ausfällt, „werde ich in den nächsten Tagen wohl erstmal Schongang fahren müssen“, wie der Mittelfeldabräumer am Montagmittag übermittelte. Keine guten Voraussetzungen, um sich für einen Einsatz beim Saisonauftakt am Sonntag in Düsseldorf gegen den betuchten Mitfavoriten KFC Uerdingen aufzudrängen.
Stammplatz von Jan Washausen wackelt
Denn der Stammplatz, den Washausen bei körperlicher Spielfähigkeit bisher stets inne hatte, ist nicht mehr garantiert. Das betonte zumindest HFC-Trainer Torsten Ziegner nach der völlig missratenen Generalprobe am Samstag bei Regionalligist Rot-Weiß Erfurt (0:3).
Da hatte Washausen, wie auch Offensivwirbler Bentley Baxter Bahn zunächst auf der Bank gesessen. Zugang Antonios Papadopoulos bekam im defensiven Mittelfeld den Vorzug. In der Offensive spielte mit Jonas Nietfeld statt Bahn zunächst ebenfalls ein neuer Mann. „Bei uns ist kein Spieler gesetzt, auch nicht Jan Washausen oder Bentley Baxter Bahn“, erklärte Ziegner nach dem Spiel, dass diese Startaufstellung kein Testlauf gewesen sein muss. „Die einzige Ausnahme bildet Sebastian Mai, wenn er gesund ist und seine Sache ordentlich macht. Also nicht so wie heute.“
Aber nicht nur Mai war in Erfurt weit von seinem Leistungsmaximum entfernt. Auch Papadopoulos, wie auch Nietfeld konnten in einer insgesamt ganz schwachen ersten Halbzeit des HFC keine Pluspunkte sammeln. Was auch Trainer Ziegner so sah. „Wir haben uns heute für die Startaufstellung ohne Washausen und Bahn entschieden, aber das war in der ersten Hälfte nicht gut“, analysierte der 41-Jährige.
Besser präsentierte sich der HFC nach der Pause, dann mit Washausen statt Papadopoulos und Bahn statt Nietfeld auf dem Feld. Die Mannschaft wirkte mit den beiden Säulen der Vorsaison geschlossener, agierte dominanter, erspielte sich mehrere Großchancen auf den Ausgleich. Ohne diese gleichwohl zu verwerten.
Jan Washausen: Mit Schmerzen vom Feld
Dennoch konnte sich Bahn für die Startelf in Uerdingen empfehlen. Wie auch Washausen, der im Mittelfeld mehr Präsenz als der talentierte, aber noch unerfahrene Papadopoulos ausstrahlte. Allerdings dauerte der Auftritt des Spielführers nur eine gute halbe Stunde. Dann ging er wegen Schmerzen in der Wade vom Feld. „Ich bin aus Vorsicht früher raus, mit der Hoffnung, dass es nicht schlimmer wird“, sagte Washausen noch am Samstag.
Da wirkte er aber schon reichlich geknickt. Weil er wohl trotz der formulierten Hoffnung ahnte, dass es mit dem Ligaauftakt knapp werden könnte. Und auch, weil er den schwachen Testauftritt verdauen musste. „Mit der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht zufrieden. Nach der Pause war es dann ein Stück weit besser, da standen wir kompakter, haben uns mehr unterstützt“, urteilte Washausen über die Pleite in Erfurt. „Insgesamt war das heute aber ein klares Warnsignal, dass es so in der Liga nicht funktionieren wird. Nächste Woche sieht das hoffentlich anders aus.“
Es ist aber äußerst fraglich, ob Washausen dabei helfen kann. (mz)