Trainingsauftakt vor 500 Fans Hallescher FC: HFC-Trainingsauftakt vor 500 Fans
Halle (Saale) - Die kleinen Reden waren beendet und die Fragerunde eröffnet, da bat prompt einer der gut 500 Fans im Erdgas Sportpark um das Mikrofon. Mit welchem Ziel der Hallesche FC denn nun in seine sechste Drittliga starten wolle, fragte er schon bevor die Mannschaft nach ihrem dreiwöchigen Urlaub den Rasen betreten hatte.
Präsident Michael Schädlich antwortete: „Platz sieben bis fünf - das ist auf jeden Fall ein anspruchsvolles Ziel.“ Noch dazu für einen Tabellen-13. der letzten Saison, in der am Ende so ziemlich alles schief gelaufen war.
Aber ein Start bringt immer auch neue Hoffnung mit sich. Und weil Schädlich genau weiß, dass die Mehrzahl der Anhänger nach mehr lechzt, schob er hinterher, man werde „sich nicht gegen ein besseres Ergebnis wehren“. Nun ist es sicherlich zu früh, um auch nur ansatzweise einschätzen zu können, welche Rolle der HFC künftig in der Liga spielen könnte, doch insgesamt herrschte am Dienstagabend vorsichtiger Optimismus.
Was auch mit den Zugängen zu tun hat, die erstmals vorgestellt werden konnten: Innenverteidiger Hendrik Starostzik, Niklas Landgraf und Daniel Bohl. Zwei Verteidiger, Mittelfeld-Mann. Dazu kickten während der lockeren Einheit noch drei Testspieler mit, die gezielt ausgewählt worden waren, inmitten der Mannschaft: Jimmy Marton (21/Stürmer) von 1860 München II, Braydon Manu (20/Rechtsverteidiger) von Braunschweig II und Tobias Müller (22/Innenverteidiger) von der Reserve des SC Freiburg.
Mit den Torhütern übte Bernd Jayme, ein Mann, der zuletzt in China gearbeitet hatte und sich für einen Vertrag als Keeper-Coach empfehlen möchte.
Hallescher FC: Noch viele Baustellen im Kader
Doch natürlich gibt es im Kader noch jede Menge Baustellen. Die wichtigste ist, einen treffsicheren Stürmer zu verpflichten. „Wir haben Gespräche geführt. Wir suchen jemanden mit Erfahrung und Abschlussstärke“, sagte Sportdirektor Stefan Böger, für den es einige Pfiffe gegeben hatte, und meinte in Anspielung auf die finanziellen Verhältnisse des Klubs: „Wir haben nicht so viele Patronen im Gürtel.“ Der Schuss müsse sitzen. Schließlich wolle man „ein Signal an die Gegner geben, dass sich in Halle etwas tut“.
Klingt nach Kracher. Nebenbei bestätigte Böger dann, dass sich der Klub auch um das RB-Leipzig-Talent Felix Beiersdorf (18) bemüht, einen U-Nationalspieler für das zentrale Mittelfeld.
Trainer Rico Schmitt, der sich in der kurzen Pause hinter den Kulissen mit Böger um etliche Personalien gefetzt hatte, sieht die Spielersuche für die Defensive derweil so gut wie abgeschlossen. Auch er wünscht sich natürlich, dass es Böger gelingt, noch einen oder zwei offensive Top-Spieler für den Klub von der Saale zu begeistern. „Wir haben eine gute Basis mit vielen Leistungsträgern aus der Vorsaison.“ Aber na klar wünsche er sich wie viele noch jemanden mit Vollstrecker-Qualitäten. „Wir sollten nicht so viel reden, sondern Taten folgen lassen“, meinte er noch.