1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Hallescher FC
  6. >
  7. Michael Netolitzky: Hallescher FC: HFC mit Torwart-Sorgen nach Handbruch von Michael Netolitzky

Michael Netolitzky Hallescher FC: HFC mit Torwart-Sorgen nach Handbruch von Michael Netolitzky

Von Christoph Karpe 11.01.2017, 16:52
Fehlt dem HFC auf unbestimmte Zeit: Ersatztorwart Michael Netolitzky.
Fehlt dem HFC auf unbestimmte Zeit: Ersatztorwart Michael Netolitzky. imago sportfotodienst

Enguera - Michael Netolitzky trug sein Pech mit Galgenhumor. „Da kann ich meinen Geburtstag wenigstens zu Hause feiern“, meinte er, bevor er in aller Hektik seine Tasche packte und sich für die Abreise fertig machte. Am Mittwochmorgen ging es für den zweiten Torwart des Halleschen FC mit dem Flieger via Madrid zurück in die Heimat.

Aus einem höchst unerfreulichen Grund: Er hat sich seine linke Mittelhand angebrochen. Bei einer harmlosen Aktion im Training. Und ausgerechnet an einer Stelle, wo die Hand schon einmal gebrochen war. Dort hatte er sich, im Glauben, alles sei fest verheilt, vor vier Wochen eine Platte entfernen lassen. Nun hat er sich dort erneut verletzt. Bitter.

Michael Netolitzky muss Geburtstag wohl mit Gips feiern

Am Mittwochabend sollte er sich sofort bei HFC-Arzt Thomas Bartels vorstellen. Zur finalen Diagnose. Wahrscheinlich bekommt er einen Gips verpasst. Derart gehandicapt muss er dann am Donnerstag seinen 23. Geburtstag feiern.

An diesem Tag wird dann die finale Erkenntnis, wie lange der Münchner nun ausfallen wird auch das HFC-Team in Enguera erreichen. Und an dieser Nachricht hängt nicht unerheblich, ob der Drittligist noch einmal personell neu planen muss. „Es tut mit leid für Michael, wahrscheinlich wird er länger ausfallen, aber wir müssen noch abwarten“, meinte Trainer Rico Schmitt nach dem Testspiel-1:1 gegen Elche CF II und setzte fort: „Das passt uns natürlich überhaupt nicht rein.“

Tom Müller als einziger Ersatz für Fabian Bredlow?

Denn: „Wenn feststehen sollte, dass er längerfristig ausfallen sollte, müssen wir eine gute Entscheidung treffen.“ Heißt: In der Not müsste der HFC sich noch auf die Schnelle einen Keeper organisieren. Auch wenn die Nummer drei, Tom Müller, laut Schmitt „eine prima Entwicklung genommen hat“. Doch Müller als Notfall-Ersatz für den so überragenden Bredlow? Ein großes Risiko. Darauf mag sich niemand einlassen.

Nun gibt es für den Ernstfall zwei riesige Probleme: Erstens, lässt sich ein Torwart finden, der Drittliga-Format hat und sich trotzdem nur auf die Bank setzt? Denn Bredlow bleibt unangefochten die Nummer eins. Und dann muss der Mann auch noch preiswert sein. Zweitens: Der HFC braucht jeden Euro, um eventuell für die Offensive noch einmal auf dem Transfermarkt nachlegen zu können. Jede Extra-Ausgabe ist da ein Schlag ins Kontor, könnte die Plan torpedieren. Schmitt weiß um diese düstere Aussicht. Sie gefällt ihm nicht.

Ersatzmann mit mittelfristiger Perspektive?

Doch: Vielleicht lässt sich in der Not sogar eine ultimative Torwart-Lösung finden. Nämlich für den Fall, dass Bredlow seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängert, weil er Zweitligaambitionen hat. Die sind bekannt. Doch eine Nummer eins für die Perspektive ohne Bredlow zu finden, ist mindestens so schwer, wie einen jetzt passenden Stürmer.

Bislang wurde Michael Netolitzky nur mehr am Rand wahrgenommen. Nun erst, im Verletzungsfall, wird klar, wie wichtig ein zweiter Torwart für ein ganzes Team ist.