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Hallescher FC Hallescher FC: Gogia kann sich kreativ ausleben

Von Ronny Banas 28.01.2014, 22:11
Andy Gogia (links) jubelt nach seinem sehenswerten Tor gegen Wiesbaden.
Andy Gogia (links) jubelt nach seinem sehenswerten Tor gegen Wiesbaden. Roland Hebestreit Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Bei Andy Gogia hatte sich lieber Besuch angekündigt. Die Eltern des 22-Jährigen waren in Halle und ließen es sich nicht nehmen, mit ihrem Sohn Essen zu gehen. Gut möglich, dass Gogia dann davon erzählte, wie er und der Rest des Halleschen FC Wehen Wiesbaden schwindelig gespielt haben. Vielleicht aber auch davon, dass sein Traumtor zum 2:0 zur Auswahl des „Volltreffers der Woche“ beim Mitteldeutschen Rundfunk steht. Und nicht nur seines: Auch Björn Ziegenbein und Francky Sembolo sind Kandidaten für den Titel in dieser Woche. Ganz einfach, weil keiner der anderen Drittliga-Vereine im Verbreitungsgebiet des Senders einen Treffer erzielt hat. Was aber die Schönheit ihrer Tore nicht schmälert.

Die Wahl könnte schon ein Vorgeschmack auf den möglichen Konkurrenzkampf in der nun stark besetzten Offensivabteilung des Drittligisten sein. Einen, zugegeben, schönen Konkurrenzkampf, wenn es weiterhin solche sehenswerten Tore gibt.

"So macht es Spaß"

Einer, der in diesem Konkurrenzkampf bestehen dürfte, ist Gogia. Der nämlich fühlt sich spätestens seit Freitagabend noch einen Tick besser. Ganz einfach deshalb, weil er in Trainer Sven Köhlers neuem System mehr Raum für seine Kunststückchen am Ball bekommt. Sicherlich ist es nicht so, dass Gogia in den ersten 21 Spielen blass aussah. Er verblüffte immer wieder mit feinem Fußball - fand aber nur wenige Mitspieler.

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In der neu aufgestellten Mannschaft aber sah es so aus, als blühe Gogia wieder auf. Er fühlt sich am wohlsten, wenn mit ihm gleich noch ein ganzer Schwarm Mitspieler gen Tor stürmt. „So macht es Spaß. Wir haben unglaublich viele Bälle schon im Mittelfeld erobert und sind dadurch zu Chancen gekommen. Das System liegt mir“, sagt er. Gogia ist nicht mehr Alleinunterhalter, und das scheint bei ihm Kräfte zu wecken. Bei der defensiven Taktik von Trainer Sven Köhler bestand die Offensive des HFC aus Andy Gogia im Zentrum, Sören Bertram und Tony Schmidt auf den Außenbahnen und Timo Furuholm ganz vorn. Der Rest der Mannschaft beschränkte sich meist auf das Verteidigen. Die riesige Lücke zwischen den beiden Mannschaftsteilen wurde oft nur mit Gebolze überbrückt.

"Gut, wenn du Tim Kruse hinter dir hast"

„Ich mag es, wenn wir vorn variabler sind“, sagt Gogia. Vor allem aber, dass endlich einmal Bälle in der Spitze ankommen. Gogia kennt den Grund: „Tim Kruse ist ein sehr guter Spieler. Es ist wichtig, wenn du weißt, dass du so einen hinter dir hast.“ Einen also, der nicht nur im Mittelfeld abräumt, sondern gleichzeitig das Auge für die Stürmer hat. Einer, der Gogia den Rücken frei hält und ihm ordentlich zu tun gibt, die Bälle weiter zu verteilen. Läuft es so weiter, dürfte die Konkurrenz Schwierigkeiten bekommen.

Bei der Abstimmung des MDR lag der Knaller von Björn Ziegenbein am Dienstag weit - mit 55 Prozent der Stimmen - vor Francky Sembolos Winkelschlenzer (24) und Gogia. Dessen Freistoß brachte es auf 21 Prozent.