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Vor Duell gegen Ex-Verein Hallescher FC - FSV Zwickau: HFC-Coach Ziegner glaubt an FSV-Abstieg

Von Fabian Wölfling 27.07.2018, 09:32
Torsten Ziegner als HFC-Trainer (l.) und als Coach des FSV Zwickau (r.).
Torsten Ziegner als HFC-Trainer (l.) und als Coach des FSV Zwickau (r.). imago/Collage MZ.de

Halle (Saale) - Natürlich weiß er, was auf seine Mannschaft zukommt. „Zwickau wird sehr laufstark sein, sie werden aggressiv Fußball spielen, Zweikämpfe führen“, sagt Trainer Torsten Ziegner über den Auftaktgegner des Halleschen FC in der 3. Liga.

Ein Kontrahent, den der 40-Jährige nur allzu gut kennt. War Ziegner doch von 2012 bis 2018 Trainer des FSV, formte die Mannschaft, der er nun mit seinem neuen Verein gegenübersteht. Gleich am ersten Spieltag. In Zwickau, seiner alten Wirkungsstätte. Mehr Brisanz konnten die Spielplaner der Liga zum Auftakt kaum heraufbeschwören.

Bemerkenswerte Prognose

Das spürt auch Ziegner. „Es ist ein spezielles Spiel“, sagt er vor der Partie am Samstag. Speziell nicht nur, weil es sein erstes Pflichtspiel als HFC-Trainer ist. Sondern vor allem deshalb, weil die Zwickauer noch immer Ziegners Geist atmen. „Es ist doch eine witzige Geschichte, dass wir jetzt mit Halle gegen mein System spielen“, umschreibt es der Fußballlehrer. Viele Spieler aus der vergangenen Saison seien noch in Zwickau, würden vermutlich in der Startelf stehen. Kapitän Toni Wachsmuth etwa, oder Ronny König, der Brecher im Sturm. „Die DNA ist noch die gleiche“, sagt er.

Woraus Ziegner zwei Schlüsse ableitet. Zum einen: „Es wird eine schwere, aber lösbare Aufgabe. Wir müssen allerdings eine gute Leistung bringen, um etwas mitzunehmen“, sagt er mit Blick auf das Spiel gegen seine kampfstarke Ex-Mannschaft. Zum anderen, und das ist bemerkenswert: „Ich denke, dass Zwickau ein schweres Jahr haben und es am Ende nicht schaffen wird“, glaubt Ziegner an den Abstieg seines ehemaligen Arbeitgebers.

Ansage aus Zwickau: „Die Hütte wird brennen“

Was er nicht als Respektlosigkeit verstanden wissen will, sondern als eine objektive Betrachtung. „Ich habe gesehen, wie schwierig es ist, mit den begrenzten Mitteln in Zwickau in der Liga zu bleiben. Auf Dauer wird das nicht gut gehen“, sagt Ziegner. „Wenn wir eine erfolgreiche Saison spielen, habe ich aber nichts dagegen, wenn Zwickau auch drin bleibt“, beschwichtigt er jedoch.

Gleichwohl dürfte Ziegners düstere Saisonprognose seine ehemaligen Spieler vor dem Wiedersehen zusätzlich motivieren. Was den aber nicht schreckt. Joe Enochs, sein Nachfolger als FSV-Trainer, „wird die Jungs so oder so anspitzen, gegen ihren ehemaligen Trainer ihr Bestmögliches rauszuhauen“, sagt Ziegner. „Die Hütte wird brennen“, kündigt Toni Wachsmuth auch schon an.

HFC in Zwickau: Auch Bahn und Washausen im Fokus

Womit der Zwickauer Verteidiger auch die Stimmung auf der Tribüne meinen dürfte. Einen freundlichen Empfang kann Ziegner an alter Wirkungsstätte nicht erwarten. Lotste er doch noch als FSV-Trainer Jan Washausen und Bentley Baxter Bahn nach Halle. Zwei zentrale Spieler, die Zwickau gerne gehalten hätte. Die FSV-Verantwortlichen entließen Zieger deshalb vorzeitig. „Es ist durchaus möglich, dass der ein oder andere Fan pfeift“, glaubt der nun. „Ich finde es aber cool, wenn die Stimmung gut, wenn sie hitzig ist.“

Der Fokus von Ziegner liegt sowieso beim Geschehen auf dem Platz. Er weiß um die Bedeutung, die dieser ersten Partie aus Sicht des HFC innewohnt. „Wir wollen mit einem positiven Erlebnis in die Saison starten, das wäre extrem wichtig“, betont er.

HFC muss die Aufbruchstimmung nutzen

Hat sich doch nach dem Umbruch im Sommer eine Aufbruchstimmung in Halle und speziell bei den HFC-Fans entwickelt. Eine Stimmung, die weit tragen kann. Vorausgesetzt die Mannschaft startet gut. „Den Schwung, der gerade da ist, wollen wir mitnehmen. Gerade mit Blick auf das erste Heimspiel“, sagt Ziegner. Ein Sieg zum Auftakt wäre da ideal. Dafür muss Ziegner aber seine eigene DNA schlagen.

(mz)