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HFC-Zugang Florian Hansch Hallescher FC: Florian Hansch hat beim HFC wieder Spaß am Fußball

Von Christoph Lesk und Fabian Wölfling 04.07.2019, 08:57
Florian Hansch zählt zu den schnellsten Spielern der dritten Liga.
Florian Hansch zählt zu den schnellsten Spielern der dritten Liga. Holger John / VIADATA Photo

Bad Blankenburg - Entspannt schlendert Florian Hansch über das Gelände der Landessportschule in Bad Blankenburg, wo der Hallesche FC noch bis Samstag sein Trainingslager bestreitet. Selbst der dick angeschwollene und knallrote linke Fuß kann die gute Laune nicht schmälern.

„Ich hatte Schmerzen im Sprunggelenk. Die sind zwar weg, aber jetzt habe ich eine allergische Reaktion von der Salbe“, erklärt der 23-Jährige. Das Training am Mittwoch konnte der Offensivspieler zwar absolvieren, beim Test am Abend gegen Regionalligist Lok Leipzig musste er jedoch zuschauen.

Florian Hansch: Schwester Tina hilft ihm in Halle

Ein kleiner Rückschlag. Aber nicht dramatisch. Einen guten ersten Eindruck hat der Leihstürmer vom SV Sandhausen bereits hinterlassen. Beim Torschusstraining am Dienstag hat er trotz beeinträchtigtem Sprunggelenk starke Abschlüsse gezeigt. Und auch sonst hat sich Hansch beim HFC und in der neuen Umgebung prächtig eingelebt.

Auch ein Verdienst seiner Schwester Tina. Die ist Lehrerin in Halle - und wohnt nun wieder mit ihrem Bruder zusammen, der sich bei ihr einquartiert hat. „Es ist schön, sie wieder zu sehen und bekocht werde ich auch noch“, sagt Hansch schmunzelnd. Man merkt es: Die Freude beim gebürtigen Sachsen ist zurück, nachdem die vergangenen Monate nicht nach Plan liefen.

Nach guten Leistungen beim Chemnitzer FC wechselte er 2018 in die zweite Liga nach Sandhausen, dort sollte der nächste Karriereschritt gelingen. Doch nach nur drei Einsätzen und einem Trainerwechsel war klar, dass er vorerst keine Perspektive in Baden-Württemberg hat.

HFC-Zugang Hansch ärgert sich über schwankende Leistungen

Deshalb folgte in der vergangenen Rückrunde eine Leihe zu Wehen Wiesbaden. Die Einsatzzeiten stiegen rasch an, vollends überzeugen konnte er beim späteren Aufstieger in die zweite Liga aber auch nicht. „Ich war in meinen Leistungen zu schwankend. Ich hatte eine gute Trainingseinheit, und bei der nächsten dachte ich mir, was für ein Stock ich bin“, gibt Hansch ehrlich zu.

So konnte er sich natürlich auch nicht für Sandhausen empfehlen. Also bot der Zweitligist Hansch wieder zur Leihe an. „Es ist natürlich nicht schön, wenn man das Gefühl vermittelt bekommt, nicht gebraucht zu werden“, sagt er ehrlich.

Hansch hat auch eine Erklärung, warum es im vergangenen Jahr so gar nicht lief. Dem Familienmensch fehlte fernab der Heimat ein vertrautes Umfeld, jemanden, bei dem er nach einem missratenen Training seine Sorgen abladen konnte. Eine Freundin gibt es nicht, Eltern und Geschwister waren weit weg. „Mir fehlte jemand, der mich mal auf andere Gedanken gebracht hätte, damit ich nicht immer wegen meinen schwankenden Leistungen grübele.“

Sprinter Florian Hansch: Die 100 Meter in unter elf Sekunden

In Halle ist das dank seiner Schwester nun anders. Und auch die sächsische Heimat ist nicht weit. Ein wichtiger Grund, warum sich Hansch dem HFC anschloss. Aber auch die sportliche Perspektive gefällt ihm. Tatsächlich kann der Angreifer eine Komponente ins HFC-Spiel einbringen, die sonst fehlt: Überragendes Tempo. Hansch ist einer der schnellsten Spieler der Liga. „Ich traue mir auf die 100 Meter schon eine Zeit um die elf Sekunden zu“, sagt er selbst.

Aufgrund seiner Schnelligkeit war er nicht nur im Fußball erfolgreich. In jungen Jahren gab es auch eine große Leidenschaft für die Leichtathletik, Hansch gewann Medaillen. Eine mögliche Karriere auf der Tartanbahn legte er aber zeitig ad acta, konzentrierte sich auf den Fußball: „Ich weiß nicht, ob ich der geborene Einzelsportler bin, mag es mehr, in einer Gruppe zu sein“, sagt er.

In Halle könnte die sehr gut passen: Mit Sebastian Mai, Björn Jopek, Dennis Mast und Niklas Landgraf, mit dem Hansch einst für ein Jahr die Schulbank drückte, kennt er bereits viele Spieler. Auch das trägt zur guten Laune bei. Und der Fuß wird ja auch bald wieder in Ordnung sein. (mz)