HFC-Linksverteidiger: Hallescher FC: Fabian Baumgärtel vor besonderem Spiel gegen Erfurt

Halle (Saale) - Der fränkische Zungenschlag war nicht zu überhören. „Mein Vater hat beruflich in Leipzig zu tun und das für einen Besuch genutzt“, erklärt der gebürtige Bamberger Fabian Baumgärtel, mit wem er da in dieser Woche am Rande des Trainings so entspannt plauderte.

Auch am Samstag in Erfurt wird Baumgärtel Senior mit dabei sein, auf der Tribüne seinen Sohn, den Linksverteidiger des Halleschen FC, beobachten. Besondere Motivation ist das für Fabian Baumgärtel aber nicht. „Die Zeiten sind vorbei“, sagt der 28-Jährige.

Trotzdem passt der Vater-Besuch gut. Schließlich ist die Drittliga-Partie in Thüringen ein Jubiläumsspiel für Baumgärtel. Er wird seinen 50. Einsatz für den HFC bestreiten und das in rekordverdächtiger Zeit. Nur eine Gelbsperre verhindert es, dass Baumgärtel die 50 in der Minimalzahl von 50 Ligaspielen vollgemacht hat. 37 von 38 Partien absolvierte er in der vergangenen Spielzeit, zwölf von zwölf in der laufenden. Baumgärtel ist damit der unumstrittene Dauerbrenner des HFC.

„Wenn es irgendwann mal in Richtung 100 geht, kann man sagen, das ist eine Marke. Aber 50 ist nicht die Welt“, will Baumgärtel das Jubiläum jedoch nicht zu hoch hängen.

Keine Marke vielleicht, aber beim Halleschen FC doch etwas Besonderes. Schließlich ist der HFC verletzungsgeplagt, ständig fallen Spieler aus. Nur Baumgärtel nicht. „Ich mache nichts anders als andere, sondern habe einfach gute Gene, war noch nie verletzungsanfällig“, sagt er.

In einer Saison in der Konstanz in der Aufstellung beim HFC absolute Mangelware ist, ist Baumgärtel eine willkommene Ausnahme für Trainer Rico Schmitt. Der nennt ihn dann auch anerkennend „Mister Zuverlässig“.

Obwohl, so ganz trifft das in dieser Spielzeit nicht zu. Wie die gesamte Mannschaft fand auch Baumgärtel nur schwer in die Saison. „Mister Zuverlässig“ war plötzlich kein zuverlässiger Leistungsträger mehr.

„Ich hatte sehr schwankende Leistungen, was für mich eigentlich ungewöhnlich ist“, sagt Baumgärtel selbst. „Gegen Wiesbaden zu Hause habe ich sogar ein richtig schwaches Spiel gemacht.“ Das wurmte ihn. „Eine meiner großen Stärken ist die Konstanz, dass der Trainer mich ohne großes Nachdenken aufstellen kann und weiß, dass er was bekommt. Es hat mich genervt, dass das am Anfang der Saison nicht der Fall war.“

Inzwischen zeigt die Formkurve von Baumgärtel aber nach oben. Beim 3:0 gegen Großaspach, spulte der HFC-Profi seinen Part wie gewohnt unauffällig, aber zuverlässig gut ab. „Ich fühle mich körperlich besser, habe mehr Energie im Spiel und in den letzten Wochen konstant gute Leistungen gebracht“, sagt Fabian Baumgärtel.

Genau diese Rückkehr zur Konstanz, wie von Baumgärtel vorgemacht, ist nun auch das Ziel der bisher so wankelmütig auftretenden gesamten HFC-Mannschaft.

Ein erster Schritt dorthin, wäre ein Sieg gegen Rot-Weiß Erfurt, das Tabellenschlusslicht. Nach dem 3:0 gegen Großaspach wäre es der zweite Erfolg in Folge. Gelungen ist das dem HFC seit der Spielzeit 2015/16 nicht mehr.

„Das Thema mit den zwei Siegen verfolgt uns ja schon länger, das haben wir komplett ausgeblendet“, sagt Baumgärtel. Trotzdem: „Das ist ein sehr wichtiges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten von unten, das wir natürlich gewinnen wollen“, sagt er. „Wir müssen das Spiel daher genauso bissig angehen, wie das Spiel gegen Großaspach.“

Telekomsport und MDR übertragen das Spiel aus Erfurt live. Anstoß ist am Samstag um 14 Uhr.

(mz)