Euphorie trotz Pokalaus Hallescher FC: Diese vier Punkte machen den HFC so stark
Halle (Saale) - Selbst der Favorit war beeindruckt. Einen wahren Kraftakt musste Europokalteilnehmer VfL Wolfsburg am Montagabend vollbringen, um den Halleschen FC in der ersten Runde des DFB-Pokals zu bezwingen. Erst nach Verlängerung setzten sich die Wölfe gegen den Drittligisten mit 5:3 durch. Weshalb sogar die Fans des Bundesligisten nach der Partie den HFC-Spielern applaudierten und VfL-Trainer Oliver Glasner unbedingt „Halle zu dieser engagierten Leistung“ gratulieren wollte. Tatsächlich lässt sich trotz der Niederlage aus HFC-Sicht viel Positives aus dem Spiel ziehen. Das sind die vier Erkenntnisse aus dem Pokalschlager:
Der Kader hat genug Qualität für den Aufstieg
Bereits der Start in die dritte Liga mit drei Siegen in vier Spielen war äußerst vielversprechend. Gegen Wolfsburg, ein Gegner von höchster nationaler Güte, bewies der HFC nun aber endgültig, dass er in dieser Saison genug Qualität besitzt, um den Traum vom Zweitliga-Aufstieg zu verwirklichen. Über weite Strecken agierte der HFC auf Augenhöhe mit dem Bundesligisten.
„Wir hatten viele gute Aktionen, haben einem Bundesligisten Paroli geboten“, betonte dann auch Angreifer Mathias Fetsch. „Wir gehen mit noch breiterer Brust in die Liga“, sagte Torschütze Felix Drinkuth. „An einem guten Tag können wir selbst mit Wolfsburg mithalten.“
Vor allem die Qualität in der Breite macht Mut. In der noch jungen Saison konnten zahlreiche Spieler aus dem Kader wichtige Beiträge leisten. So wurden etwa die bisher neun Tore - inklusive Pokal - von acht verschiedenen Schützen erzielt. Einzig Kapitän Sebastian Mai traf zweimal. Eine klare Weiterentwicklung zur vergangenen Saison. Die endete bekanntlich bereits auf Platz vier.
Der HFC ist ein Mentalitätsmonster
Gegen Wolfsburg zeigte Halle jedoch nicht nur fußballerische und kämpferische Qualitäten. Die Mannschaft präsentierte sich auch als Mentalitätsmonster. Zweimal geriet der HFC gegen den Bundesligisten in Rückstand, spielte aber unbeirrt weiter und konnte jeweils ausgleichen.
Auch nach dem Doppelschlag in der Verlängerung gab der HFC nicht auf, konnte trotz aller Bemühungen aber nicht mehr zurückschlagen. „Mein Team hat eine tolle Moral gezeigt, zweimal gegen einen Bundesligisten zurückzukommen spricht Bände“, lobte Trainer Torsten Ziegner. Sebastian Mai sprach sogar von einer „Sensation“.
Achtungserfolge reichen den Spielern nicht
Stolz waren sie beim HFC durchaus auf ihre Leistung und Moral. Aber nicht froh. Ausnahmslos alle Spieler äußerten nach der Partie eine große Enttäuschung über das Verpassen der zweiten Runde. Keiner gab sich zufrieden mit dem starken Auftritt gegen den Bundesligisten.
„Um was ging es heute?“, fragte Mai nach Abpfiff die wartenden Pressevertreter. „Das Weiterkommen - und das haben wir nicht geschafft.“ Den HFC-Spielern reichen Achtungserfolge nicht. Ein gutes Zeichen für den Aufstiegskampf in der Liga.
Die Stimmung war bereits aufstiegsreif
Zweitligareif zeigte sich am Montagabend das Publikum im Erdgas Sportpark. Das Stadion war mit 13.500 Zuschauern nach langer Zeit mal wieder ausverkauft. Und die Fans trieben ihren HFC über die gesamte Spielzeit unermüdlich und mit mächtiger Lautstärke an.
Das blieb auch den Spielerin nicht verborgen. „Großen Respekt an die Performance des Teams und unserer Fans gestern! Mit dem Support und der Mentalität wird die Saison sehr vielversprechend“, verbreitete Angreifer Terrence Boyd über seine Social-Media-Kanäle.
(mz)