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Heimpleite gegen Hansa Hallescher FC: Der HFC schlägt sich gegen Hansa Rsotock selbst

Von Christoph Karpe 01.12.2017, 21:01

Halle (Saale) - Unglückliche und unnötige Heimpleite für den Halleschen FC. Zum Auftakt des 18. Drittliga-Spieltags musste sich der HFC im heimischen Erdgas Sportpark Hansa Rostock mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Ein Eigentor von HFC-Verteidiger Stefan Kleineheismann leitete den Sieg der Gäste von der Ostsee ein.

Die große Frage vor dem Anpfiff: Gelingt dem HFC der vierte Heimsieg in Folge? Womöglich gar erneut ohne Gegentor? Um dieses Vorhaben gegen den Tabellenfünften umzusetzen, verstärkte Trainer Rico Schmitt sein Mittelfeld.

HFC gegen Hansa: Klaus Gjasula kehrt ins Mittelfeld zurück

Mit Klaus Gjasula. Der Kapitän hatte in Magdeburg gefehlt. Begründung: Rippenprellung. Die ist mittlerweile auskuriert. Zumindest konnte Gjasula mitwirken – an der Seite von Erik Zenga und Daniel Bohl. Hieß: Nick Fennell saß zunächst auf der Bank.

Ansonsten ließ Schmitt das erwartete Personal von der Leine. Offensiv sollten Mathias Fetsch, Martin Röser und Hilal El-Helwe die Rostocker Abwehr mehr als nur in Bedrängnis bringen. Vor dem Anpfiff saß es also so aus, als würde der HFC-Coach auf ein 4-3-3-System setzen und statt der zuletzt überzeugenden Dreier-Kette defensiv wieder eine alte Variante probieren.

Schmitt hatte ein „Spektakel“ versprochen und gen Rostock angekündigt: „Hier gibt es nichts zu holen.“ In den ersten 13 Minuten beherrschte die Heimelf zwar wegen eines Übergewichts im Mittelfeld, doch ein Spektakel war es nicht, was den Zuschauern geboten wurde. Chancen gab es jedenfalls keine.

HFC: Nur Martin Röser sorgt für Gefahr

In der 14. Minute änderte sich das. Da hatte nämlich Röser das 1:0 auf dem linken Fuß. Nach kluger Kopfballablage von Fetsch ging sein Schuss allerdings knapp rechts vorbei. Röser war es dann auch, der in der 20. Minute aus 18 Metern abzog – wieder knapp daneben. Ein Röser-Treffer wäre übrigens ein gutes Zeichen: Fünfmal hat der Techniker in dieser Saison getroffen – nie hat der HFC verloren.

In Minute 23 dann der erste Schuss in Richtung HFC-Kasten. Abgefeuert von Selcuk Alibaz. Auch vorbei. Der HFC blieb aber am Drücker, gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe. Es ergab sich jedoch wenig Verheißungsvolles.

Andererseits: Die auswärts so starken Gäste – fünf Siege – konnten sich offensiv überhaupt nicht entfalten. Auch ein Gütesiegel. Erst kurz vor der Pause schob Rostock sein Offensivspiel etwas bedrohlicher an. Doch es blieb beim 0:0.

Hansa: Bengalos auch im Rostock-Fanblock

Hatten die HFC-Fans vor Spielbeginn Bengalos abgebrannt, sahen sich mit Wiederbeginn die Gäste-Anhänger dazu berufen, zu zündeln. Wegen der dichten Rauschwaden auf dem Feld, die den Sichtkontakt raubten, unterbrach Schiedsrichter Steffen Brütting das Spiel für etwa fünf Minuten.

Und als es wieder losging, fehlte Stefan Kleineheismann der Durchblick. Er beförderte die Kugel per Grätsche über die Linie des eigenen Tores. Diesem 0:1 (55.) war ein Rostocker Sturmlauf über rechts vorausgegangen, bei dem Fabian Baumgärtel gegen Hansa-Spieler und Flankengeber Jerome Nadeau zu spät gekommen war. Praktisch null Chancen hatten die Gäste und bekamen dann so ein Geschenk. Ärgerlicher geht es nicht.

HFC: Mathias Fetsch verpasst den Ausgleich

Drei Minuten später beinahe der Ausgleich: Röser flankte präzise auf den Kopf von Fetsch. Doch die Kugel wurde von Hansa-Keeper Kai Eisele mit einer bemerkenswerten Parade gehalten. Glück für den HFC, dass dann ein Halten von Gjasula (60.) im Strafraum gegen Soufian Benyamina nicht mit Elfmeter vergolten wurde. Der Kapitän, zuvor schon verwarnt, hätte dafür durchaus auch noch vom Platz fliegen können.

In der 64. Minute sortierte Rico Schmitt die Seinen neu. Anstelle von Bohl durfte nun Niklas Landgraf mitmischen. Der HFC drückte, die Gäste verteidigten geschickt und boten vor 10067 Zuschauern kaum eine Lücke. In der 76. Minute tauschte Schmitt dann noch El-Helwe gegen Martin Ludwig aus und verhalf Nick Fennell (82.) für Erik Zenga zum Comeback. Das Spiel sortierte zwar einseitig in die Hansa-Hälfte, doch die unpräzisen Hoch-und-weit-Versuche des HFC landeten zumeist nur bei Gäste-Verteidigern.

HFC entwickelt einen Ost-Derby-Fluch

Und um ein Haar hätte Rostock durch den eingewechselten Tim Väyrynen (85.) beinahe selbst noch ein Tor gemacht. Das 0:2 besorgte Benyamina dann in der Nachspielzeit per Elfmeter. Röser hatte zuvor Lukas Scherff im Strafraum umgegrätscht. Fetsch setzte dann noch einen Heber über das Hansa-Gehäuse.

So setzte es eine bittere Heimniederlage, die den HFC wieder nahe an die Abstiegszone spült. Und eines manifestiert sich in dieser Saison: Den rot-weißen Klub verfolgt ein Ost-Derby-Fluch. In diesen Duellen gab es bislang nur Niederlagen – und ein Remis in Erfurt.

Spielstatistik: Hallescher FC - Hansa Rostock 0:2 (0:0)

Halle: Tom Müller - Schilk, Kleineheismann, Tobias Müller, Baumgärtel - Bohl (61. Landgraf), Gjasula, Zenga (82. Fennell), - El-Helwe (76. Ludwig), Fetsch, Röser. - Trainer: Schmitt
Rostock: Eisele - Nadeau, Hüsing, Riedel, Holthaus - Wannenwetsch, Henning - Hilßner (88. Bouziane), Alibaz (61. Väyrynen), Scherff - Benyamina (90. Grupe). - Trainer: Dotschew
Tore: 0:1 Kleineheismann (55., Eigentor), 0:2 Benyamina (90. Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Gjasula - Alibaz
Schiedsrichter: Steffen Brütting (Effeltrich)
Zuschauer: 10.067

(mz)