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Hallescher FC Hallescher FC: Dauerläufer Marcel Baude hat sich durchgesetzt

Von Karl Ebert 10.09.2014, 21:13
Marcel Baude (l.) luchst Stuttgarts Gerrit Müller den Ball ab.
Marcel Baude (l.) luchst Stuttgarts Gerrit Müller den Ball ab. Schulz Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Marcel Baude rennt in einem Affenzahn, wie die Fußballer gern sagen, die Außenlinie entlang. Er erreicht den Steilpass von Marco Engelhardt und serviert eine präzise Flanke auf den Kopf von Osyamen Osawe. Das geht nicht nur einmal so, sondern sechs, acht, zehn Mal. Man könnte annehmen, der rechte Außenverteidiger des Fußball-Drittligisten Hallescher FC zündet jedes Mal einen Turbo. Doch nichts da. Diese langen Sprints, und die möglichst permanent 90 Minuten lang, sind die Stärke des 24-Jährigen.

Jeden Tag an die Grenzen gehen

So hat er sich in die Mannschaft zurückgekämpft und den Stammplatz wiedergeholt, den er bereits einmal an Konkurrent Florian Brügmann verloren hatte. Baude erinnert sich: „Im letzten Jahr war es genau umgekehrt. Da habe ich zu Saisonbeginn gespielt, und gegen Ende der ersten Halbserie hat sich Flo dann durchgesetzt. Dieses Mal hat er begonnen, und nach drei Spieltagen kam meine Chance. So wie es aussieht, habe ich sie genutzt“, sagt Baude. Doch er weiß auch, dass er jeden Tag dafür an seine Grenzen gehen muss. „Vollgas geben. Und zwar so, dass es nach dem Training maximal noch zu einem Spaziergang mit meinem Hund reicht“, sagt er. „Etwas anderes hilft da nicht. Zumal ich technisch nicht der Filigranste bin.“

Trainer Sven Köhler liebt Kicker, die sich in jeder Trainingseinheit zu hundert Prozent reinhängen wie im Spiel. „Marcel ist mit seiner Dynamik und seinem Tempo momentan gesetzt. Auch seine Fehlerquote, die im vergangenen Spieljahr noch recht hoch war, konnte er deutlich minimieren“, sagt Köhler. Und wenn der Verteidiger wirklich einmal einen Tick zu spät zurückkommt und Köhler die Nörgler auf der Tribüne in seinem Rücken hört, dann nimmt er seinen Schützling in Schutz: „Es gibt Leute, die ihn absichern müssen, wenn+ er nach vorn geht. Den Fehler hat dann nicht Baude gemacht.“

„Spüre das Vertrauen des Trainers“

Marcel Baude hat das Vertrauen seines Trainers gerechtfertigt. Als es gegen Ende der letzten Saison Stimmen gab, die da meinten, auf der rechten Verteidigerposition unbedingt Handlungsbedarf zu sehen, stellte Köhler sich vor seine Spieler und sagte, dass er das Gefühl habe, dass sowohl Baude als auch Brügmann noch zu entwickeln seien. Aktuell im Fall Baude hat sich der Coach nicht geirrt. „Das Vertrauen des Trainers war schon wichtig. Aber dann brauchst du als Defensivspieler auch mal so eine kleine Serie wie die letzten drei Spiele, als hinten die Null stand. So ziehe zumindest ich mein Selbstvertrauen“, sagt Marcel Baude vor dem Spiel am Sonnabend gegen die Zweite des VfB Stuttgart.