Fakten zum HFC-Auswärtsspiel Hallescher FC beim SC Paderborn: Serie soll auch gegen den Zweitliga-Absteiger halten
Halle (Saale) - Für den Halleschen FC steht am Samstag (22.10.2016, 14 Uhr) die nächste Aufgabe in der dritten Liga an. Beim SC Paderborn will die Elf von Trainer Rico Schmitt ihre Serie von sechs Spielen ohne Niederlage ausbauen. Die Fakten zum Spiel:
Gjasula zurück
HFC-Kapitän Klaus Gjasula ist zurück und trainierte nach zweiwöchiger Verletzungspause die Woche über voll mit. Ob Schmitt den Abräumer vor der Abwehrkette schon in Ostwestfalen einsetzt, ließ er am Donnerstag noch offen.
Virus greift um sich
Unter der Woche grassiert in der HFC-Kabine der Grippevirus. Zunächst lag Max Barnofsky flach, am Mittwoch erwischte es dann Shooting-Star Marvin Ajani und Ersatztorwart Michael Netolitzky. Während Barnofsky wieder einsatzbereit ist, reisten Ajani und Netolitzky nicht mit nach Paderborn.
Furuholm fällt aus
Stürmer Timo Furuholm tritt die Reise definitiv nicht an. Den finnischen Angreifer plagen wieder einmal Adduktorenprobleme. Dafür kehrten Dorian Diring und Petar Sliskovic ins Training zurück, das Auswärtsspiel in Paderborn kommt für beide aber noch zu früh.
Gelbsperren drohen
In beiden Teams drohen Akteuren die fünfte gelbe Karte und damit eine Sperre für den 13. Spieltag. Beim SCP ist Robin Krauße bereits vierfach verwarnt, beim HFC trifft das Gleiche auf zwei Verteidiger zu: Stefan Kleineheismann und Max Barnofsky droht eine Sperre für das Heimspiel gegen Osnabrück.
Paderborn-Stammspieler fehlt
Auch beim Zweitliga-Absteiger gibt es ebenfalls auf jeden Fall einen Ausfall. Defensiv-Allrounder Sebastian Schonlau fehlt aufgrund seiner fünften gelben Karte. Bis dato stand der 22-Jährige in allen elf Partien in der Startelf. Rechtsverteidiger Ben Zolinski plagte eine leichte Verletzung, sein Einsatz ist offen.
Schiedsrichter-Premiere
Geleitet wird das Spiel von der 36-Jährigen Riem Hussein aus Bad Harzburg. Die Schiedsrichterin pfeift den HFC zum ersten Mal, gleiches gilt für den SC Paderborn.
Stadion nur zu einem Drittel gefüllt
Die Gastgeber erwarten am Samstag rund 5000 Zuschauer in der Benteler-Arena. Im Schnitt besuchten die SCP-Auftritt in dieser Saison bislang 5142 Fans, die Arena fasst 15.000 Plätze. 2300 Tickets wurden im Vorverkauf abgesetzt. Aus Halle werden rund 300 Fans erwartet.
Schwache Heim- gegen schwache Auswärtsbilanz
Die maue Kulisse lässt sich auch mit dem bisherigen Saisonverlauf des SCP erklären. Drei von fünf Heimspiele gingen verloren. Überhaupt holten die Ostwestfalen erst 15 Punkte und verzeichnen mit 22 Gegentoren die drittschwächste Defensive der Liga. Allerdings holte auch der HFC aus den bisherigen fünf Auswärtsspielen erst fünf Punkte.
Schmitt-Truppe kann Vereinsgeschichte schreiben
Bleibt der HFC in Paderborn ungeschlagen, egalisiert die Schmitt-Mannschaft einen Vereinsrekord: Sieben Spiele ohne Niederlage in der dritten Liga, das gab es zuletzt 2014/2015.
So könnten sie spielen
SC Paderborn: L. Kruse - Zolinski, Sebastian, Strohdiek, Bertels - Bickel, Kruska, Krauße, Piossek - Dedic, van der Biezen
Hallescher FC: Bredlow - Schilk, Kleineheismann, Barnofsky, Baumgärtel - Fennell - Gjasula, Lindenhahn, Pfeffer, Aydemir - Pintol
Schiedsrichterin: Hussein (Bad Harzburg)
Vorbericht
Hier ein Lacher, da ein Scherz, die Stimmung bei Rico Schmitt könnte aktuell kaum besser sein. Vor dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn am Samstag (14 Uhr) wurde über Wein und Bier diskutiert oder über teure Blitzer-Fotos - und ja, auch über Fußball sprach der Trainer des Halleschen FC. Dabei kam dann auch heraus, dass Schmitt durchaus noch einige Sorgen hat, was seinen Kader für die anstehende Aufgabe angeht.
Denn im Ostwestfälischen, wo die Hallenser ihre Serie von sechs auf sieben Drittligaspiele ohne Niederlage ausbauen wollen, wird der Trainer erneut auf einige Akteure verzichten müssen. So wachte Marvin Ajani am Mittwoch mit einem grippalen Effekt auf, der zuvor bereits Max Barnofsky erwischt hatte. Während es bei dem jungen Innenverteidiger für Samstag gut aussieht, sieht Schmitt hinter Ajani "ein dickes Fragezeichen". Gleiches gilt für Ersatztorwart Michael Netolitzky, der ebenfalls erkrankt ist. Für ihn könnte Tom Müller auf der Bank platz nehmen.
Diring und Sliskovic noch keine Alternativen
Definitiv ausfallen wird Timo Furuholm. Beim Stürmer zwickte es Anfang der Woche in der Leiste, woraufhin ihm Mannschaftsarzt Thomas Bartels aufgrund anhaltender Adduktorenprobleme eine Trainingspause verordnete. Auch Petar Sliskovic und Dorian Diring werden voraussichtlich nicht nach Paderborn fahren, konnte diese Woche aber immerhin wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. "Wichtig ist, dass beide jetzt wieder auf dem Trainingsplatz stehen. Für Samstag müssen wir mal abwarten was noch passiert, ob noch jemand erkrankt. Am Dienstagabend steht dann ja schon das nächste Spiel an, da ist es mir ist wichtig, dass wir Alternativen haben", sagte Schmitt und richtete den Blick voraus auf das Pokalspiel gegen den Hamburger SV.
Allerspätestens dann wird wohl auch Kapitän Klaus Gjasula wieder in die Startelf rücken. Der 26-Jährige stieg in dieser Woche nach einer schmerzhaften Bauchmuskelzerrung und zwei Wochen Pause wieder ins Training ein und wird schon gegen Zweitliga-Absteiger wieder im Kader stehen. Ob er dort auch starten wird, ließ Schmitt noch offen.
Paderborn mit Ausfall in der Defensive
Dabei könnte Gjasula durchaus auch in Paderborn schon der richtige Mann im richtigen Spiel sein. Denn beide Seiten erwarten eine intensive Begegnung - wie gemacht für den Abräumer vor der Abwehr. SCP-Coach René Müller kündigte an: "Die direkten Zweikämpfe wollen wir mit hoher Intensität führen." Und HFC-Verteidiger Tobias Schilk forderte: "Wir müssen wieder aggressiv sein und von Anfang an in den Zweikämpfen präsent sein."
Bei den Gastgebern wird die Defensive in jedem Fall geschwächt antreten. Allrounder Sebastian Schonlau fällt mit einer Gelbsperre aus. Rechtsverteidiger Ben Zolinski plagte die Woche über eine Verletzung. Auch er könnte fehlen. Darüber hinaus erwartet der HFC eine unberechenbare Mannschaft, aus der gerade mal neun Spieler den Gang aus der zweiten in die dritte Liga mitgingen. Entsprechend schleppend startete die Müller-Truppe in die Saison, bislang stehen fünf Siege und sechs Niederlagen zu Buche. Zuletzt folgten zwei 0:3-Niederlagen gegen Regensburg und Rostock ein 3:2-Sieg in Großaspach. In der heimischen Arena, in der am Samstag rund 5000 Fans erwartet werden, gewann Paderborn erst zwei von fünf Spielen.
Gegen Halle soll kein weiterer hinzukommen, entsprechend schätzt auch Trainer Schmitt die Auswärtspartie ein: "Wir wollen gewinnen und haben beste Chancen, auch in Paderborn zu bestehen." Und das meinte er vollkommen ernst.