HFC beim FSV Zwickau Hallescher FC beim FSV Zwickau: Wiedersehen der Kumpels Kämpfe und Ziegner
Halle (Saale) - Eines steht jetzt schon fest - unabhängig vom Ausgang, der am Sonntag gegen 15.50 Uhr feststeht: Nach der Drittliga-Partie zwischen dem FSV Zwickau und dem Halleschen FC werden sich Torsten Ziegner und Marco Kämpfe „erst einmal in Ruhe lassen. Wir werden das Spiel zunächst für uns selbst verarbeiten“, wie der HFC-Co-Trainer erzählt.
So haben sie es schließlich auch bei den zwei bisherigen sportlichen Begegnungen gehalten, nach dem 3:2-Heimsieg des HFC und der 0:2-Niederlage der Rot-Weißen letzte Saison in Sachsen. Doch „ein paar Tage später, werden wir dann das Duell sicherlich auswerten“, glaubt Kämpfe. Schließlich sind er und Ziegner richtig gute Kumpel.
Marco Kämpfe und Torsten Ziegner: Gemeinsam Zeit bei Carl Zeiss Jena
Und dies schon seit vielen Jahren - seit gemeinsamen Jenaer Zeiten. Kämpfe (46) kickte von 1992 bis 1999 bei den Thüringern, machte 1997 sein letztes von neun Zweitligaspielen. Ziegner (40) stieß 1995 zur ersten Carl-Zeiss-Männermannschaft und ging 1998 als Spieler nach Zwickau. Von 2004 bis 2011 kickte er dann erneut in Jena.
Als der Klub 2006 erneut in die zweite Liga aufstieg, war Kämpfe Co-Trainer unter Heiko Weber. „Von ihm hat Torsten wohl auch das meiste für den Trainerjob mitgenommen. Er hatte schon als Spieler immer ein waches Auge für Trainingsformen“, sagt Kämpfe. Wenn er seinen alten Bekannten charakterisieren soll, dann kommt ohne lange Überlegung: „Er ist durch und durch Fußballer, aus dem Bauch heraus sehr emotional.“
HFC und FSV Zwickau mit sportlichen Parallelen
Wie und wodurch sich Ziegner von HFC-Pendant Rico Schmitt unterscheidet, darauf mag Kämpfe nicht eingehen. Verständlich. Lieber erzählt er von den privaten Kontakten zum FSV-Trainer. „Unser Töchter spielen gemeinsam Basketball, unsere Frauen sind befreundet und treffen sich regelmäßig, natürlich sitzen auch wir ab und zu zusammen“, sagt Kämpfe. Dann wird auch über Fußball und die jeweilige Situationen in den Vereinen geredet.
Da gibt es derzeit reichlich Parallelen, was die sportliche Bilanz betrifft. Die Klubs eint derzeit die Sorge, womöglich in dieser Saison noch in akute Abstiegsgefahr zu geraten. Zwickau hat als Tabellen-17. drei Zähler weniger als der Hallesche FC, der als Zwölfter nach zuletzt zwei Niederlagen in den Ost-Derbys beim FCM und gegen Hansa die Verfolger im Nacken spürt.
HFC-Trainer Rico Schmitt braucht unbedingt Punkte
„Beide sind in einer schwierigen Situation. Aber das gilt für bestimmt zehn Mannschaften“, sagt Kämpfe. Die Lage beim HFC macht er hauptsächlich an den vielen Ausfällen von Stammspielern fest. „Acht Langzeitverletzte, das schlägt ins Kontor. Ausfälle wegen muskulärer Probleme haben wir sogar weniger als letztes Jahr“, sagt der Assistent, der gerade eine Statistik aufgestellt hat, die dieses Ergebnis erbrachte.
Ungeachtet der Misere ist der HFC zum Punkten verdammt. „Für uns geht es darum, unter allen Umständen zu punkten“, sagt deshalb HFC-Chefcoach Schmitt. Auch, „wenn ich mir darüber keine Gedanken mache“, wie er sagt, könnte es nach einer Pleite zum Hinrunden-Abschluss im Derby - es wäre die fünfte in Spielen gegen Ost-Teams - eng im Job für ihn werden. Danach muss der HFC noch zum Aufstiegsaspiranten Paderborn.
HFC in Zwickau: Stenzel erstmals im Kader
Also nimmt Schmitt seine Führungsspieler in die Pflicht. „Sie müssen mit Entschlossenheit voran gehen - sei es in der Box vor dem gegnerischen Tor, oder wenn es darum geht, einen Treffer zu verhindern“, sagt Schmitt. Erstmals seit fast eineinhalb Jahren Verletzungspause steht übrigens Vincent-Louis Stenzel im Drittliga-Kader.
Aber egal, zu wessen Gunsten das Duell ausgeht: Kämpfe und Ziegner werden viel darüber zu reden haben. Womöglich schon am Montag. Dann nimmt der FSV-Trainer an einem Benefiz-Tennisturnier im „First Service“ in Queis vor den Toren Halles teil. Eine HFC-Delegation ist ebenfalls als Teilnehmer angekündigt. (mz)