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HFC bei Rot-Weiß Erfurt Hallescher FC bei Rot-Weiß Erfurt: Duell mit Ex-Kapitän David Bergner

Von Karl Ebert 20.10.2017, 08:00
David Bergner (l.) führte den HFC in der Saison 2007/08 bis zu seiner schweren Verletzung als Mannschaftskapitän durch die Oberliga.
David Bergner (l.) führte den HFC in der Saison 2007/08 bis zu seiner schweren Verletzung als Mannschaftskapitän durch die Oberliga. imago

Halle (Saale) - Es gibt schönere Einstände für einen Fußballtrainer als zwei Niederlagen in Folge, den K.o. im Landespokal und den letzten Platz in der dritten Liga. Erst ging das Duell der Erzrivalen gegen Carl Zeiss Jena im Landespokal mit 1:2 verloren, dann hieß es im Ligaspiel bei Fortuna Köln 0:2.

Nun geht es für David Bergner, den neuen Trainer des FC Rot-Weiß Erfurt, in seinem dritten Spiel an der Seitenlinie am Samstag im mitteldeutschen Derby gegen sein ehemaliges Team vom Halleschen FC.

Bergner kennt aus dem aktuellen HFC-Team nur noch Lindenhahn und Mannschaftsarzt Bartels

„Ich freue mich auf dieses Spiel, auch wenn ich von der aktuellen Mannschaft nur noch Toni Lindenhahn kenne und aus dem Betreuerstab Mannschaftsarzt Thomas Bartels“, sagt Bergner. Vor allem mit Letzterem hatte der 43-Jährige während seiner Zeit an der Saale viel zu tun. Denn diese endete viel zu früh mit einer schweren Verletzung, die letztlich das Karriere-Ende bedeutete.

Am 24. März 2008, dem Ostermontag, riss sich Bergner im Landespokal-Halbfinale beim TSV Völpke (2:0) das Kreuzband im rechten Knie. Den späteren Landespokalsieg gegen den 1. FC Magdeburg sowie den Aufstieg in die Regionalliga erlebte der Blondschopf von der Tribüne.

„Das war nicht leicht, aber ich war ja immer ganz nah an der Mannschaft dran“, sagt Bergner. „Ungeachtet der Verletzung hatte ich eine schöne Zeit in Halle und war auch in den Jahren danach immer bestens über den HFC informiert. Die Verantwortlichen dort haben nicht viel falsch gemacht und den Verein als festen Bestandteil der dritten Liga etabliert.“

David Bergner arbeitete bei RB Leipzig und bei Dynamo Dresden

David Bergner schlug nach seinem offiziellen Abschied als Profi 2009 den Weg als Trainer ein. Er arbeitete unter anderem bei RB Leipzig und als Co-Trainer bei Dynamo Dresden. Vor seinem Engagement als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Rot-Weiß Erfurt 2016 war er noch als Verbandssportlehrer im sächsischen Landesverband tätig und erwarb die Lizenz als Fußballlehrer. Und nun erbte er den Stuhl des Drittliga-Cheftrainers von Stefan Krämer.

Er ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst. Aber Bergner ist ein Antreiber und Motivator. Er denkt immer positiv, selbst wenn die Ausgangsposition, wie in Erfurt, noch so schwierig ist. „Unsere sportliche Situation hat nicht viel mit Glück oder Unglück zu tun. Das gibt es in der dritten Liga nicht. Die Tabelle sagt alles aus“, erklärt Bergner.

Er sagt aber auch: „Es ist noch keine Mannschaft am zwölften Spieltag abgestiegen.“ Seine Mannschaft müsse ihre Fehler minimieren, sich durch Undiszipliniertheiten nicht dezimieren und vor allem die Störgeräusche im Umfeld ausblenden. „Es ist derzeit jede Menge Unruhe im Verein, weil es einige Wechsel in der Führungsetage gab. Aber das hat die Spieler nicht zu interessieren, das lasse ich auch nicht als Ausrede für Niederlagen gelten“, sagt Bergner.

Erfurt hat im letzten Jahr zweimal gegen den HFC verloren

Am Sonnabend gegen den HFC will er mit seiner Mannschaft „eine offene Rechnung“ begleichen. „Wir haben im letzten Jahr zweimal gegen den HFC verloren und dabei kein Tor geschossen. Das muss sich ändern“, sagt Bergner. Halle sah er bis zur letzten Woche in einer ähnlichen Situation, wie sein Team.

„Die Erwartungshaltung in Halle war hoch. Viele haben nach der tollen Hinrunde im letzten Jahr auf einen ähnlichen Höhenflug gehofft. Doch durch viele Verletzungen wurde daraus nichts. Nun kam der Brustlöser mit einem deutlichen und verdienten Erfolg gegen Großaspach. Daran müssen wir uns jetzt ein Beispiel nehmen“, sagt Bergner.

Der MDR überträgt das Derby Erfurt gegen HFC am Samstag ab 14 Uhr live.

(mz)