1:1 in Köln Hallescher FC bei Fortuna Köln 1:1 im Südstadion
Köln - Über 70 Minuten die bessere Mannschaft gewesen und am Ende doch um einen Punkt gebangt: Der Hallesche FC hat beim 1:1 (1:0) bei Fortuna Köln zum fünften Mal in Folge nicht verloren, den zweiten Sieg in Serie aber verpasst. Kölns Hamdi Dahmani glich in der 81. Minute Royal-Dominique Fennells Führungstreffer aus der 29. Minute aus.
Personal
Kölns Trainer Koschinat warf nach der Rostock-Pleite die Rotationsmaschine an, wechselte auf fünf Positionen durch und wurde dafür belohnt. Dennoch stand auch gegen Halle erneut eine andere Startelf auf dem Rasen. Zum einen musste Koschinat auf Stammverteidiger Boné Uaferro verzichten, der nach einer Tätlichkeit in Großaspach vom Platz flog und für drei Spiele gesperrt wurde. Für ihn rückte Florian Hörnig in die Innenverteidigung. Im Tor stand statt Tim Boss gegen den HFC wieder Andre Poggenborg. Mit dabei war jedoch das brandgefährliche Mittelfeld-Trio Hamdi Dahmani, Lars Bender und Oliveira Souza, die für neun der zwölf Kölner Saisontreffer verantwortlich zeichnen.
Rico Schmitt hingegen setzte in Köln wieder auf die altbewährte Sieger-Elf aus dem Lotte-Spiel. So musste Florian Brügmann erneut auf der Bank Platz nehmen, gleiches galt für Martin Röser. Die unter der Woche angeschlagenen André Wallenborn, Petar Sliskovic und Timo Furuholm schafften es nicht in den Kader.
1. Halbzeit
In der 25. Minute war es dann aber soweit: Baumgärtels langer Ball in den Strafraum erreichte Fennell der aus halblinker Position stark in die lange Ecke einköpfte. 1:0 für den HFC! Und weiter blieb die Gäste von der Saale das spielbestimmende Team und ließ die Kölner kaum zur Entfallung kommen. Gefährlich waren die Gastgeber wenn dann über die linke Außenbahn, wo Tobias Schilk mit Oliveira Souza seine Probleme hatte. Nach 37 Minuten erreichte eine Flanke den Kopf des aufgerückten Mimbala, der am langen Pfosten zum Kopfball kam, jedoch die beste Kölner Chance neben das Tor setzte.
Dann aber schon wieder die Hallenser, die auch den verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän Klaus Gjasula kurz vor der Pause (39.) wegsteckten. Für ihn kam Marvin Ajani ins Spiel, Lindenhahn rückte in die zentrale, Ajani auf die rechte Außenbahn. Lindenhahn war es dann auch, der die letzte Chance vor der Pause vergab. Schuss ging jedoch knapp am Tor vorbei.
2. Halbzeit
Kölns Trainer Koschinat reagierte zur Pause, nahm im defensiven Mittelfeld Kusi Kwame raus und brachte Cimo Röcker. Am Spielverlauf änderte sich zunächst wenig. Der HFC stand kompakt, ließ durchs Zentrum wenig zu und blieb selbst das gefährlichere Team. Nach einem starken Flankenlauf brachte Marvin Ajani den Ball in der 49. Minute gefährlich vors Kölner Gehäuse, wo Pintol aber nicht entscheidend an den Ball kommen konnte.
Wenn Köln gefährliche wurde, dann weiter über den quirligen Souza. Die nur imaginär vorhandene Stadionuhr zeigte die 52. Minute, als sich der Zehner einmal mehr über den Flügel durchsetzte und Bredlow aus halbrechter Position testete – der HFC-Schlussmann parierte. Dann aber schon wieder der HFC. Pintol per Kopf übers Tor und Selim Aydemir nach erneuter Flanke von Ajani vergaben gute Gelegenheiten zum 2:0.
Und das Schmitt-Team produzierte weiter Chancen im Minuten-Takt, lieferte ein tolles Offensivspiel. Knapp eine Stunde war gespielt, da setzte sich Ajani zum dritten Mal ganz stark auf rechts durch, zog in den Strafraum und scheiterte aus kurzer Distanz an Poggenburg, genauso wie mit einem Volleyschuss aus 16 Metern nach der folgenden Ecke.
20 Minuten waren noch zu spielen, da schienen die Gastgeber plötzlich aufzuwachen. Schmitt musste sich in dieser Phase über die vergebenen Gelegenheiten ärgern, denn nun drängten die Kölner auf den Ausgleich. Der HFC-Trainer reagierte, brachte Martin Röser für den unauffälligen Aydemir.
Gerade als es so schien, der HFC habe das Geschehen wieder im Griff, da schlug die Fortuna in der 81. Minute zu. Ein hoher Ball landete im Strafraum vor dem Tor von Fabian Bredlow. Hamdi Dahmani kam aus dem Gewühl zum Abschluss und die Kugel schlug links unten im HFC-Tor ein. Der bittere, späte aber doch verdiente Ausgleich. Die Hallenser hatten sich das Spiel noch dem Chancenhagel Mitte der zweiten Halbzeit plötzlich aus der Hand nehmen lassen und mussten jetzt sogar um den einen Punkt bangen. Mehrfach stockte den mitgereisten 300 HFC-Fans der Atmen, ehe Schiedsrichter Tobias Welz nach zwei Minuten Nachspielzeit abpfiff.
Fazit
Der HFC verpasste trotz 70. minütiger Überlegenheit den zweiten Sieg in Folge und musste sich am Ende mit dem einen Punkt zufrieden geben. Der plötzliche Bruch und der späte Ausgleich zeigen, was der Schmitt-Truppe zum echten Spitzenteam noch fehlt: Die Abgeklärtheit und der Kaltschnäuzigkeit, frühzeitig den Deckel drauf und das Spiel sicher nach Hause zu fahren.
Nächste Woche geht es für die Hallenser im heimischen Stadion gegen Aufsteiger Zwickau weiter.
Fortuna Köln - Hallescher FC
Fortuna Köln: Poggenborg - Flottmann, Mimbala, Hörnig, Kwame (46. Röcker) - Pazurek, Andersen - Bender, Dahmani, Oliveira Souza - Koruk (61. Alibaz)
Hallescher FC: Bredlow - Schilk, Kleineheismann, Barnofsky, Baumgärtel - Gjasula (39. Ajani), Fennell - Lindenhahn (90. Franke), Pfeffer, Aydemir (69. Röser) - Pintol
Tore: 0:1 Fennell (26.), 1:1 Dahmani (81.)
Eckenverhältnis: 4:8 (1:3), Chancen: 9:8 (2:4)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden), Gelbe Karten: Alibatz (71.) / Fennell (81.), Kleineheismann (87.)
Zuschauer: 1641 im Südstadion
