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Heimsieg! Hallescher FC: 2:1 - HFC dreht innerhalb von zwei Minuten Partie gegen Preußen Münster

Von Christoph Karpe 09.09.2016, 18:30
Benjamin Pintol im Zweikampf mit Münsters Abwehrspieler Sebastian Mai  
Benjamin Pintol im Zweikampf mit Münsters Abwehrspieler Sebastian Mai   Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Der Optimismus war grenzenlos. „Wir wollen das Schwungrad wieder andrehen“, hatte Rico Schmitt vor dem Spiel gegen Preußen Münster angekündigt und diese Drittliga-Partie am Freitagabend als „richtungsweisend“ eingestuft. „Nur mit Remis oder knappen Niederlagen wird das nichts“, sagte der Trainer des Halleschen FC: „Die Mannschaft gibt alles.“

Da tat sie dann auch - nach einigen Anlaufschwierigkeiten - und belohnte sich mit einem 2:1 (2:1)-Sieg, dem ersten Heimerfolg der Saison.

„Wir haben Moral gezeigt“, lobte Neuzugang Royal-Dominique Fennell nach seinem Liga-Debüt für den HFC. „Jeder hat für jeden gekämpft. Auch, wenn es am Anfang schwierig war.“

Sehr schwierig sogar. Denn der Start des HFC geriet zu einer fürchterlichen Fehlerkette in der Verteidigung. Etwa 20 Meter vor dem eigenen Strafraum verlor Max Barnofsky ein Kopfball-Duell. Edisson Jordanov ließ im anschließenden Zweikampf Stefan Kleineheismann stehen und flankte ins Zentrum. Dort kam statt HFC-Abwehrspieler Tobias Schilk der dahinter postierte Münsteraner Adriano Grimaldi an den Ball und musste den nur noch zum 0:1 (4.) einschieben.

Die Mannschaft von Rico Schmitt berappelte sich nur mühsam. In der 22. Minute zeigte  Bundesliga-Schiedsrichter Tobias Stieler unter Pfiffen der 6 818 Zuschauer Doppel-Gelb. Für HFC-Kapitän Klaus Gjasula  für dessen erstes, wenig dramatisches Foul.  Und für Benjamin Pintol, weil er seinem  Kollegen verbal zur Seite stand. Ärgerlich: Für Gjasula war es die fünfte Gelbe im sechsten Spiel.  Heißt: Der Kapitän fehlt gegen Frankfurt.

Die Hallenser berappelten sich im Laufe der ersten Halbzeit. Der Moment, in dem das Spiel kippte, kam dennoch wie auch dem Nichts. Nach einem kapitalen Abwehrbock - Münsters Danilo Wiebe rutschte  aus -, schaltete Pintol blitzschnell und schoss aus zehn Metern flach ins rechte untere Eck. Das 1:1 (43.) war bereits sein drittes Saisontor.

Und es kam noch besser. Einen Eckball von El-Helwe haute Fabian Baumgärtel nur zwei Minuten später volley zum 2:1 (45.) ins Netz. Die HFC-Welt war schlagartig wieder in Ordnung - egal, dass Münster kräftig mithalf. Nach zwei magischen Minuten ging es mit einer Führung in die Pause.

Vier Minuten nach Wiederanpfiff kassierte der HFC beinahe den Ausgleich.  Fennell vertändelte den Ball und gab ungewollt auch noch eine Vorlage für Münsters Jesse Weissenfels. Doch dessen Flachschuss kam nicht am großartig haltenden Fabian Bredlow im HFC-Tor vorbei.

Eines aber konnte die Chance nicht überdecken. Der HFC hatte nun zusehends Oberwasser, gewann die wichtigen Zweikämpfe, fand die Pässe zum eigenen Mann. Auf den Rängen wuchs die Begeisterung parallel zur Leidenschaft auf dem Platz. Und sie wäre noch gestiegen, wenn Pintols Torschuss (65.)  -  nach Zuspiel von Pfeffer - nicht noch geblockt worden wäre. 

„In der zweiten Halbzeit“, so urteilte Fennell später, „waren wir griffiger.“ Soll heißen: Die Defensive der Gastgeber hatte guten Zugriff auf die Offensiv-Bemühungen der Gäste aus Münster.

Tatsächlich stockte den HFC-Fans nur noch einmal der Atem. Nach starkem Grimaldi-Pass tauchte der eingewechselte Tobias Rühle frei vor Bredlow auf, doch er schoss (79.) über das Tor.  Die letzten verzweifelten Angriffsbemühungen der Preußen verteidigen die Rot-Weißen so leidenschaftlich wie erfolgreich.

Hallescher FC - Preußen Münster 2:1 (2:1)

Halle: Bredlow -  Schilk,  Kleineheismann,  Barnofsky,  Baumgärtel (81. Franke) -  Gjasula,  Fennell - El-Helwe (69. Röser),  Pfeffer,  Lindenhahn (89. Ajani) -  Pintol. - Trainer: Schmitt
Münster:  Schulze Niehues - Tritz,  Schweers,  Mai,  Schwarz -  Wiebe -  Jordanov (70. Kara),  Tekerci (76. Rühle) -  Rizzi (64. Braun) -  Weißenfels,  Grimaldi. - Trainer: Steffen
Tore: 0:1 Grimaldi (4.), 1:1 Pintol (43.), 2:1 Baumgärtel (45.)
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg), Gelbe Karten: Gjasula (22.) Pintol (22.), Wiebe (50.), Baumgärtel (55.), Braun (74.), Barnofsky (84.)
Zuschauer: 6.818 im Erdgas-Sportpark