Tradition wird fortgesetzt Hallescher FC - 1860 München: Wie HFC-Fans den Sonderzug organisieren
Halle (Saale) - Die Erklärung ist einleuchtend. So ein Sonderzug, der lohnt sich nur, wenn auch genügend Fahrscheine verkauft werden. „Daher kam ein Spiel in Wiesbaden oder Würzburg nicht in Frage“, sagt Andreas Wolf, Fanbeauftragter des Halleschen FC.
Aber jetzt geht es nach München, ins Grünwalder Stadion, zu den Löwen von 1860. Ein Höhepunkt der Drittliga-Saison. Auch für die Fans. „Den Hype um das Spiel nutzen wir“, erklärt Wolf, warum am Samstag ein mit über 600 Fans restlos auverkaufter Zug von der Saale in die bayrische Landeshauptstadt rollt.
Ein HFC-Fanzug fuhr zuletzt nach Dresden
Damit wird eine durchaus bestehende Sonderzug-Tradition in Halle fortgesetzt. „Ich selbst habe schon drei solche Fahrten mitorganisiert“, erzählt Wolf. Die letzte kollektive Anreise im Sonderzug liegt inzwischen aber schon mehr als zwei Jahre zurück. Am 26. August 2015 rollte ein „Fankurven-Express“ zum Auswärtsspiel gegen Dynamo Dresden. „Von der Fahrt habe ich auch noch einen Pullover zu Hause rumliegen“, sagt Wolf.
Auch dieses Mal werden die Fans im Zug wieder ein besonderes Oberteil verkaufen. Die Auswärtsfahrten mit dem Sonderzug, sie bleiben auch deshalb als besondere Fan-Erlebnisse in Erinnerung.
HFC-Fanexpress nach München: „Das haben alles die Fans organisiert“
Warum dann aber die lange Pause? „Wir hatten regelmäßig bei der Deutschen Bahn angefragt“, sagt Wolf. „Auch wegen der Umbauarbeiten des Hauptbahnhofs in Halle hat das bisher aber nicht geklappt.“ Auch jetzt komme der gecharterte Zug nicht von der Deutschen Bahn, sondern von einem privaten Anbieter aus Stuttgart. „Das haben alles die Fans organisiert“, lobt Wolf. Auch die Eintaktung in den Streckenplan der Bahn.
Für das besondere Erlebnis müssen die HFC-Anhänger früh aufstehen. Laut Plan soll der Sonderzug um 6.19 Uhr in Halle losfahren. Über Erfurt und Nürnberg geht es nach München, das Spiel bei 1860 beginnt um 14 Uhr. „Die Fans können ja im Zug schlafen“, schlägt Wolf nur halbernst vor.
Einzelpersonen aus der Fanszene sind persönlich in Haftung
Denn an Schlaf werden die Fans im Zug kaum denken. Neben acht normalen Abteilen ist auch ein Partywaggon mit Bierausschank eingeplant. Gleichwohl rufen die Fan-Organisatoren zur Mäßigung auf, wollen keine Alkoholleichen.
Denn Einzelpersonen aus der Fanszene sind für den Sonderzug in persönliche Haftung getreten. Auch deshalb werden Fans im Zug als Ordner aufpassen. „Das hat sich bewährt“, sagt Wolf. „In den letzten Sonderzügen gab es keine Beschädigung.“
(mz)