HFC - RWE im Schnellcheck: Hallerscher FC - Rot-Weiß Erfurt im Schnellcheck: Darf die HFC-"Notelf" erneut wirbeln?

Halle (Saale) - 32. Spieltag in der 3. Liga, der Hallesche FC empfängt am Sonntag (14 Uhr im Liveticker) das Tabellen-Schlusslicht Rot-Weiß Erfurt im Erdgas Sportpark. Was es zum Ost-Duell zu wissen gibt, erfahren Sie im Schnellcheck.

Die ganz große sportliche Brisanz hat das Spiel nicht. Der Abstieg der Thüringer steht spätestens seit dem Punktabzug vom Donnerstag fest, am Klassenerhalt des HFC gibt es bei 13 Punkten Vorsprung auf Rang 16 auch nur noch minimale Zweifel.

Aber dennoch hat das Ost-Duell seinen Reiz. Halle ist in der Derbys noch ohne Sieg, Erfurt liegt in der Ost-Tabelle nur einen Platz vor dem HFC. Im Hinspiel, Halle-Fans erinnern sich bestens, sorgte Keeper Tom Müller für den ganz späten Ausgleichstreffer.

Eines haben also beide Teams gemeinsam: Alle Spieler stehen gewissermaßen im Schaufenster und können sich mit guten Leistung für den eigenen oder andere Clubs empfehlen – denn auch in Halle laufen 19 Spielerverträge im Sommer aus.

In der Formtabelle der 3. Liga, die die letzten fünf Partien berücksichtigt, hat sich der Hallesche FC bis auf Rang vier nach vorne gespielt. Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen sind eine starke Bilanz, dieser Zwischenspurt hat auch das Abstiegsgespenst nachhaltig aus dem Erdgas Sportpark vertrieben.

Seit sich Erfurt mit dem Gang in die Regionalliga abgefunden hat, spielt das Team deutlich befreiter auf. Ein Sieg gegen Fortuna Köln ließ aufhorchen, im Nachholspiel gegen den VfL Osnabrück am Mittwoch gab es ein spektakuläres 4:4.

RWE spielt besser, als es Platz 20 in der Tabelle vermuten lässt. Die Belastung durch das Nachholspiel könnte allerdings ein Nachteil sein, Halle hatte deutlich mehr Zeit zur Regeneration und zur Vorbereitung auf das Spiel am Sonntag.

Trainer Rico Schmitt, der unter der Woche über sein Aus zum Saisonende informiert wurde, steht vor einer schwierigen Grundfrage. Seine „Notelf“ mit Braydon Manu und Daniel Bohl überzeugte in der Vorwoche beim 3:0 in Großaspach auf ganzer Linie. Grund für Wechsel gibt es eigentlich nicht.

Nun kehren aber Spieler zurück, die unter Schmitt stets gesetzt waren. Erik Zenga im Mittelfeld, Stefan Kleineheismann in der Abwehr, auch Stürmer Hilal El-Helwe. Kapitän Klaus Gjasula ist momentan krank, sein Einsatz am Sonntag ungewiss. Ausfallen wird auch Martin Röser.

Klar ist, dass Wechsel in der Startelf bei den Fans kaum auf Verständnis treffen würden. Dass der scheidende Trainer sich davon aber beeindrucken lässt, ist ebenfalls unwahrscheinlich. Auf wen setzt der Trainer? Es ist die wohl spannendste Frage des Ost-Duells.

Bei den Gästen aus Erfurt wird am Sonntag ein ganz zentraler Spieler fehlen: Elias Huth, Doppel-Torschütze am Mittwoch und mit sechs Treffer bester Erfurter Schütze, sitzt eine Gelb-Sperre ab. Sicher kein Nachteil für den HFC.

Es ist das vorest letzte Duell der beiden Teams - zumindest für den Zeitraum von einem Jahr. 78 Mal standen sich die Klubs in 3. Liga, 2. Bundesliga und DDR-Oberliga gegenüber, die Bilanz ist leicht positiv für den HFC (32:29 Siege). Zuletzt war Erfurt ein gern gesehener Gegner für Halle, das die letzten sechs Duelle nicht verlor. Der letzte RWE-Sieg im Erdgas Sportpark datiert vom 5. Oktober 2014.

Für das Duell gegen die Thüringer waren bis zum Donnerstag 4.150 Tickets verkauft, damit darf der HFC auf eine bessere Kulisse als zuletzt in den Spielen gegen Werder Bremen II (4.733) oder die Sportfreunde Lotte (4.307) hoffen.

Wer nicht im Erdgas Sportpark dabei ist, kann das Spiel auch kostenlos im Free-TV verfolgen. Der MDR zeigt die Partie ab 14 Uhr live im Fernsehen und als Online-Stream auf der Senderhomepage. Wir berichten natürlich wie gewohnt im Liveticker.

(mz/bbi)