1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Hallescher FC
  6. >
  7. HFC-Urgestein Günter Hoffmann gestorben - Trauer beim Verein

Erfolgreich als Spieler und Trainer Der Hallesche FC trauert um Günter „Hopser“ Hoffmann

Günter Hoffmann gewann mit dem SC Chemie Halle als Spieler den Pokal, führte den Klub als Trainer zurück in die DDR-Oberliga. Nun ist er mit 90 Jahren verstorben.

Aktualisiert: 29.11.2024, 16:18
Günter Hoffmann (l.) führte den HFC von 1973 bis 1976 als Trainer an. Sein Assistent war Klaus Urbanczyk.k
Günter Hoffmann (l.) führte den HFC von 1973 bis 1976 als Trainer an. Sein Assistent war Klaus Urbanczyk.k (Foto: Archiv des HFC)

Halle/MZ/FAB - Seinen letzten öffentlichen Auftritt absolvierte Günter Hoffmann bereits im Rollstuhl. 2021 errichtete der Hallesche FC vor seinem Stadion eine Stele in Erinnerung an die Brandkatastrophe von Eindhoven. Hoffmann, damals 87 Jahre alt, kam zur Einweihung des Erinnerungssteins, bereits vom Alter gezeichnet.

Als Co-Trainer war Günter Hofmann am 28. September 1971 dabei, als Namensvetter und Spieler Wolfgang Hoffmann in der Flammenhölle im Hotel „Silbernes Seepferdchen“ den Tod fand.

Es war die schwärzeste Stunde im Leben des Mannes, der den Halleschen FC als Spieler und Trainer prägte. Am 28. November endete dieses Leben, am Freitag gab der HFC bekannt, dass Hoffmann im Alter von 90 Jahren verstorben ist. „Er hat ein Stück Fußballgeschichte geschrieben“, kondolierte der Verein.

Günter Hoffmann: Spieler und Trainer des HFC

Hoffmann kam 1934 in Halle auf die Welt. Bei der SG Diemitz begann der gelernte Maurer und technische Zeichner mit dem Fußball, 1954 wechselte er zum SC Chemie Halle, von 1955 bis 1958 war er für den SC Wissenschaft Halle am Ball, bis dessen Fußballabteilung in den SC Chemie überfuhrt wurde.

Bis 1964 gehörte Hoffmann, aufgrund seiner 1,65 Meter nur als der „Hopser“ bekannt, zum Stamm des SC Chemie, lief meist im Mittelfeld auf. Sein letztes Spiel in der DDR-Oberliga absolvierte er am 16. Dezember 1967.

Mit dem HFC in den Europapokal

Sein größter Erfolg war der überraschende Gewinn des DDR-Pokals 1962. Im Finale schlug Chemie Halle den Favoriten SC Dynamo Berlin mit 3:1. In der folgenden Europapokalsaison absolvierte Hoffmann zwei Spiele gegen den OFK Belgrad (0:2, 3:3). In der DDR-Oberliga kam er auf 133 Spiele und neun Tore.

Unmittelbar nach dem Ende seiner Laufbahn wechselte Hoffmann auf die Trainerbank. Als Co-Trainer von Walter Schmidt hatte er Anteil an der erfolgreichsten Saison des SC Chemie in der Oberliga. 1970/71 gelang Platz drei, was den Einzug in den Europapokal bedeutete. Das Abenteuer Uefa-Cup endete aber mit der Brandkatastrophe tragisch.

1973 wurde Hoffmann zum Cheftrainer ernannt, führte Halle direkt zurück in die Oberliga. Dort gelang in der Saison 1975/76 mit dem 4:2 gegen Dynamo Dresden eines der denkwürdigsten Spiele der Vereinsgeschichte. 1976 wurde er durch Peter Kohl ersetzt.

Hoffmann blieb dem Verein aber treu, arbeitete als Nachwuchstrainer und spielte in der Alten-Herren-Mannschaft. „Wir werden Günter Hoffmann stets ein ehrendes Andenken bewahren“, versprach der HFC.