Fall Hannes S. Fall Hannes S.: HFC-Fanszene fährt nicht zum Derby beim 1.FC Magdeburg
Halle (Saale) - Jetzt ist hat es der HFC-Fankurvenrat auch offiziell verkündet: Die aktive Fanszene des Halleschen FC wird nach dem Tod von Hannes S., Fan des 1.FC Magdeburg, nicht zum anstehenden Derby nach Magdeburg reisen. "Der Tod von Hannes überschattet alles bisher Dagewesene. Er stellt den traurigen Höhepunkt einer immer härter geführten Auseinandersetzung beider Fanszenen dar. Deshalb ist es aus unserer Sicht zum jetzigen Zeitpunkt wichtig, einer weiteren Eskalation in jener Auseinandersetzung entgegenzuwirken. Konsequenterweise bleibt uns da nur der Verzicht dieses Spiels", heißt es in einer Stellungnahme.
Am Dienstagabend hatten sich die Ratsmitglieder und Vertreter vieler HFC-Fanclubs zu einer Versammlung getroffen und das Vorgehen final abgesitmmt.
Nachdem bereits die HFC-Fanbusse für das Spiel gegen den 1. FC Magdeburg am 26. November abgesagt worden sind, haben damit nun die Saalefront Ultras und zahlreiche weitere Fanclubs und Gruppen am Mittwoch öffentlich angekündigt, komplett auf eine Anreise zum Derby zu verzichten. „Aus Respekt gegenüber dem verstorbenen Hannes werden wir als HFC-Fangemeinde den Weg nach Magdeburg nicht antreten. Trotz aller Bedeutung dieses Derbys gibt es wichtigere Dinge im Leben, als ein Fußballspiel. Wir können nicht einfach so tun, als wäre nichts geschehen. Ein Mensch ist gestorben“, heißt es in einer Erklärung.
Man wolle ein "klares Zeichen" setzen, daher sind auch alle weiteren rot-weißen Fans aufgerufen, nicht in die Landeshauptstadt zu fahren. Von der HFC-Mannschaft erhoffen sich die Fans akzeptanz für diese Entscheidung. So heißt es in der Stellungnahme: "Wir hoffen insbesondere bei der Mannschaft auf Verständnis zu stoßen, dass wir sie an diesem Tag nicht wie gewohnt unterstützen werden."
Der 25-Jährige Hannes S. war Anfang Oktober aus einem fahrenden Zug gestürzt und später verstorben. Vorausgegangen war ein Konflikt mit Anhängern des HFC in dem Zug.