Fabian Bredlow: Gehen oder bleiben? Fabian Bredlow: Bleibt der Torwart beim HFC?

Halle (Saale) - Im Hinrunden-Endspurt hielt sich bei einem Großteil der Spieler des Halleschen FC das Verhältnis von Wille und Kraft nicht mehr die Waage. Die Schale mit der Müdigkeit füllte sich zusehends. Und das veränderte Gleichgewicht beschwor zusehends Gefahrenmomente herauf. So kamen die beiden Remis zum Abschluss, das 1:1 in Wiesbaden und das 0:0 gegen Kiel, vom Glück begünstigt daher.
Dank Fabian Bredlow: HFC hat zweitbeste Abwehr der Liga
Andererseits auch wieder nicht. Denn unbestritten: Die Punkte waren hauptsächlich ein Verdienst von Torwart Fabian Bredlow, der in brenzligen Situationen mit großartigen Paraden als Retter einsprang. „Er hat einige Male hervorragend reagiert“, lobte Trainer Rico Schmitt seine Nummer eins. Und Abwehrchef Stefan Kleineheismann meinte: „Es ist gut zu wissen, dass, wenn mal ein Stürmer oder ein Ball durchkommt, da immer noch so ein sicherer Rückhalt wie Fabi im Tor steht.“
Nicht zuletzt wegen des 21-jährigen Keepers stellt der HFC die zweitbeste Abwehr in der Liga. Er kassierte nur 14 Gegentore. Lediglich Spitzenreiter Duisburg kommt nach 19 Spielen auf einen noch besseren Wert: elf
Trotz Bemühungen des HFC: Bredlow will in höhere Ligen
Natürlich wissen sie beim HFC um den ungemeinen Wert des 1,90 Meter großen Hunde-Liebhabers. Und sie haben natürlich auch auf dem Schirm, dass dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft. Vereins-Priorität hat deshalb derzeit eine schnelle Verlängerung des Kontraktes.
Der HFC ist offenkundig bereit, das Gehalt des Torwarts aufzustocken. Denn inzwischen haben die tollen Leistungen andere Vereine aufmerksam gemacht: „Es gab schon ein erstes Vorgespräch, ohne ins Detail zu gehen. Der HFC kennt meine groben Vorstellungen. Wir haben uns für Anfang Januar noch einmal verabredet“, verrät Bredlow. Er sagt aber auch, dass sein Berater derzeit auch das Interesse anderer Vereine sondiert. Natürlich von höherklassigen Klubs. Denn fest steht: Bredlow, einst deutscher U-20-Auswahl-Keeper, drängt es in höhere Regionen.
Niemand möchte 500.000 für Drittliga-Keeper zahlen
Schon im Sommer lag angeblich ein Angebot von Zweitligist 1. FC Kaiserslautern vor. „Ich habe davon gehört“, sagt Bredlow. Der FCK hatte seinen Stammkeeper an RB Leipzig verloren und suchte Ersatz. Dass Bredlow immer noch für den HFC hält, lag wohl an der geforderten Ablöseforderung von angeblich 500.000 Euro. Die Summe war niemand bereit, für einen Drittliga-Keeper auf den Tisch zulegen.
Noch immer droht die Gefahr, Bredlow vorzeitig zu verlieren. Auf die Frage, ob es vorstellbar sei, in der Winterpause den dritten Keeper Tom Müller zu verleihen, um ihm Spielpraxis zu bescheren, antwortet Sportdirektor Stefan Böger: „Wir müssen erst sehen, wie sich die Personalie Bredlow entwickelt.“ Vielleicht würde der HFC nun bei 200.000 Euro Ablöse einlenken, die er in einen Stürmer investieren könnte. Doch in der Regel zahlt kein Klub für einen Drittliga-Keeper, der im Sommer auch so zu haben wäre.
Einsatzgarantie ist wichtig für Fabian Bredlow
Fabian Bredlow seinerseits kann sich allerdings durchaus vorstellen, beim HFC zu verlängern: „Ich habe hier ein gutes Standing, spüre den Respekt, fühle mich wohl“, sagt er. Am liebsten würde er mit dem Klub in die zweite Liga marschieren, doch solche Visionen blockt er ab. „Unser Saisonziel waren 48 Punkte plus X. Wenn wir das erreichen, können wir schauen, was eventuell noch geht.“
Genauso als „Wunschdenken“ sieht er die Möglichkeit, bei einem aktuellen Zweitligisten unterzukommen. Gleichzeitig hat er dazu eine ganz konkrete Vorstellung: „Ich will spielen. Es nutzt nichts, woanders nur als Nummer zwei oder drei auf der Bank zu sitzen“, sagt er. Die Einsatzgarantie ist ihm wichtig, um nicht bequem zu werden. Der HFC würde sie ihm geben. Egal, wie es kommt: „Es wäre schön, wenn alle schnell auf einen Nenner kämen und bald Klarheit herrscht“, sagt Bredlow.
Die Meinung von Trainer Schmitt zur Personalie Nummer eins ist eindeutig: „Er ist ein ganz wichtiger Bestandteil für die Mannschaft. Natürlich wäre es großartig, wenn er seinen Vertrag verlängert.“
Kleineheismann möchte auch eher beim HFC bleiben
Torwart Bredlow ist aber nicht der einzige Profi, dessen Kontrakt am Saisonende ausläuft. Auch bei Stefan Kleineheismann ist das zum Beispiel der Fall. „In dieser Woche werden wir uns zusammensetzen“, verriet der Abwehrchef und Co-Kapitän.
Auch bei ihm dürfte der Verein das Interesse haben, zu verlängern - und würde ihn für die Option des Aufstiegs auf Zweitliga-Niveau anheben. Und auch Kleineheismann kann sich „sehr gut vorstellen, in Halle zu bleiben“.
Weitere Informationen zum Halleschen FC im Netz: www.mz.de/hfc.
(mz)