Ex-HFC-Publikumsliebling Ex-HFC-Profi: Gibt Patrick Mouaya sein Comeback in der Verbandsliga

Halle (Saale) - Er war kaum zu übersehen. Inmitten des blau gekleideten Betreuerstabs saß Patrick Mouaya am Samstag mit knallroter Jacke auf der Bank von Blau-Weiß Dölau. Die Farbwahl passte also eher zu Mouayas Vergangenheit. Rot (und Weiß) trug der Deutsch-Kongolese schließlich jahrelang als Innenverteidiger des Halleschen FC, 2016 beendete er seine Profi-Karriere wegen anhaltender Kniebeschwerden.
Künftig könnte für Mouaya aber das Blau der Dölauer tatsächlich die Farbe der Wahl sein. Der 33-Jährige spielt nämlich mit dem Gedanken an ein Comeback. Eben für Blau-Weiß Dölau, in der Verbandsliga.
Patrick Mouaya hat zehn Kilo abgenommen
Erste Schritte dorthin hat er bereits absolviert. „Wegen der Knieprobleme habe ich anderthalb Jahre wenig Sport gemacht, wiege deshalb zehn Kilogramm zu viel“, erzählt Mouaya. „Um wieder in Form zu kommen, habe ich ein paar Mal in Dölau mittrainiert.“ Die Heide-Kicker absolvieren ihre Einheiten immer abends. „Das kann ich gut mit meiner kaufmännischen Ausbildung vereinbaren“, sagt Mouaya. Die absolviert der stets gut gelaunte Familienvater derzeit am Berufsförderungswerk in Staßfurt.
Organisatorisch ließe sich das Comeback neben der Ausbildung in Dölau also stemmen. Ob es aber auch tatsächlich zu Stande kommt, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. „Ich muss schauen, wie das Knie mitmacht. Wenn es hält, kann ich mir vorstellen, für Dölau zu spielen“, gibt Mouaya aber positive Signale. „Der Kunstrasen in Dölau bietet sich für ein Comeback an, der ist für das Knie nicht so gefährlich, wie die oft unebenen Rasenplätze in den unteren Ligen.“
Blau-Weiß Dölau würde sich über Mouaya freuen
In Dölau würde der ehemalige Publikumsliebling des HFC mit offenen Armen empfangen werden. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn es klappt“, sagt Teammanager Erik Schulz. „Mit seiner Routine kann er uns sicher weiterhelfen. Das Fußballspielen verlernt man ja nicht.“ Allerdings sei noch nichts spruchreif. „Wir sind in guten Gesprächen, müssen aber schauen, wie es mit dem Knie geht.“ Auch hier: „In einigen Wochen sind wir schlauer.“
Am Samstag, beim 4:4 der Dölauer gegen den Magdeburger SV Börde, war Mouaya dann auch noch nicht für Dölau, sondern für den HFC im Einsatz, wenn auch inoffiziell.
HFC: Patrick Mouaya als „inoffizieller Scout“ unterwegs
Auf Empfehlung von Ex-Teamkollege Toni Lindenhahn beobachtete er die Stärken und Schwächen der Magdeburger. Die treffen bekanntlich am Samstag im Landespokal auf den HFC. „Toni wusste, dass ich in Dölau mittrainiert habe und hat mich gebeten, Börde zu beobachten“, sagt Mouaya, wie es zu seinem Scouting-Einsatz kam.
Die Haupterkenntnis: „Der HFC muss keine Angst haben, Börde ist schlecht“, urteilt Mouaya. „Schon in der ersten Halbzeit muss Dölau sechs, sieben Tore machen.“ Immerhin drei Tore gelangen den Heide-Kickern vor der Pause. Börde sei mit der Geschwindigkeit der Heide-Kicker überhaupt nicht zurechtgekommen, befand Mouaya.
Blau-Weiß Dölau kassiert vier Gegentore gegen Magdeburg
Gesehen hat Mouaya aus nächster Nähe aber auch, wie Dölau einen sicheren 4:1-Vorsprung gegen die Magdeburger aus der Hand gab, in der letzten halben Stunde noch drei Tore kassierte. „Sie haben geglaubt, das Spiel sei gelaufen“, sagt Mouaya. „Wir haben nach einer guten ersten Halbzeit unser Ordnung verloren, zwei Punkte verschenkt“, bewertet es Teammanager Schulz.
Mit einem erfahrenen Abwehrspieler wäre das Dölau wahrscheinlich nicht passiert. Aber so einer saß am Samstag ja bereits auf der Bank.
(mz)