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Ein Herz und eine Seele Ein Herz und eine Seele: Was Björn Jopek und Dennis Mast vom HFC verbindet

Von Christoph Lesk 13.09.2019, 08:00
Dicke Freunde: Dennis Mast (l.) und Björn Jopek vor dem Café in Halles Innenstadt. Beide spielten seit 2015 gemeinsam bei vier Vereinen.
Dicke Freunde: Dennis Mast (l.) und Björn Jopek vor dem Café in Halles Innenstadt. Beide spielten seit 2015 gemeinsam bei vier Vereinen. Holger John

Halle (Saale) - Wie es unter guten Kumpels nun einmal so üblich ist, lässt die erste Stichelei nicht lange auf sich warten. „Wir haben hier echt gute Jungs, eine richtig homogene Mannschaft“, sagt Dennis Mast über den aktuellen Drittliga-Kader des Halleschen FC und fügt mit einem schelmischen Grinsen hinüber zu Björn Jopek an: „Und Jopi noch dazu, aber den haben wir schon im Griff.“

Ein Satz, den Jopek mit viel Humor aufnimmt und der im MZ-Gespräch im Café „7 Gramm“ mit beiden zeigt, wie sehr sich die Fußball-Profis kennen und schätzen gelernt haben. Erstmals zusammen gespielt haben beide 2015 für den Zweitligisten Arminia Bielefeld. Es folgten noch gemeinsame Stationen beim Chemnitzer FC und den Würzburger Kickers.

Mast und Jopek: Beim HFC wieder vereint

Seit diesem Sommer sind beide wieder beim Drittligisten aus Halle vereint, nachdem Mast wieder an die Saale gewechselt ist. Es ist ihre vierte gemeinsame Station. „Manchmal sind es schon komische Zufälle“, sagt Jopek: „Ich wusste damals, dass Dennis eine schwere Situation in Bielefeld hat und kam mit meinem damaligen Trainer in Würzburg, Stephan Schmidt, ins Gespräch. Ich habe ihm gesagt, dass er uns weiterhelfen kann und sie Nägel mit Köpfen machen sollen.“ So kam es letztlich - und das Duo spielte zum dritten Mal zusammen in einem Team.

Björn Jopek und Dennis Mast kennen sich bereits seit 2015. Damals wechselten sie zum Zweitligisten Arminia Bielefeld. Mast kam vom Karlsruher SC, Jopek von Union Berlin. Nach nur einem Jahr gingen sie gemeinsam zum Chemnitzer FC. Wiederum nur eine Saison später gingen beide zu den Würzburger Kickers. Während sich Jopek im Jahr 2018 dem HFC anschloss, blieb Mast bei den Bayern, erlebte dort jedoch eine Rückrunde ohne Einsätze, während Jopek mit Halle am Saisonende den vierten Platz erreichte. Nun sind beide wieder vereint.

Beim HFC hingegen musste er nicht auf Werbetour für seinen Kumpel gehen. Schon früh wussten Sportdirektor Ralf Heskamp und Trainer Torsten Ziegner, dass Mast in das HFC-Konzept passen würde.

Beim HFC bisher wenig Einsätze für Mast

Was sich jedoch noch nicht nicht in den Einsatzzeiten des 27-jährigen Flügelspielers widerspiegelt. Während Jopek im zweiten Jahr beim HFC als defensiver Mittelfeldspieler aufblüht („Ich fühle mich so wohl wie noch nie.“) und in dieser Saison jede Sekunde auf dem Platz gestanden hat, kommt sein Kumpel hingegen nur auf 146 Einsatzminuten.

„Jopi kennt den Trainer natürlich schon sehr gut und kann mir da auch Tipps geben, worauf Torsten Ziegner Wert legt“, sagt Mast. „Dennis ist ein sehr verkopfter Mensch, der dann auch mal den Glauben an seine Stärken und Fähigkeiten verliert. Und der Trainer mag es nicht, wenn die Körpersprache nicht stimmt“, ergänzt Jopek: „Da versuche ich ihm schon immer mal zu helfen.“

Dabei überrascht den gebürtigen Rathenower seine Rolle nicht: „Natürlich hätte ich gerne mehr Einsätze und es ist schön, wenn man mit jemandem wie Jopi über seine Situation reden kann. Er kennt das ja aus der Vergangenheit auch“, sagt Mast. „Aber ich habe zuvor lange nicht spielen können.

Mast will sich beim HFC neu durchsetzen

Die Automatismen, wie du dich auf dem Platz in bestimmten Situationen verhalten musst, sind dann nicht mehr so da wie früher“, so der Linksfuß, der vergangene Saison in Würzburg in der Rückrunde gar nicht mehr spielte: „Das Thema ist für mich abgeschlossen. Da will ich auch keine weitere Energie darauf verschwenden“, ist der Groll noch immer spürbar. Die Zeit ohne Wettkampfpraxis merkt er noch immer.

„Das Selbstvertrauen bekommst du nur über Spielzeit und Erfolgserlebnisse. Aber ich bin im Sommer auch nicht mit der Garantie zurückgekehrt, immer zu spielen. Dafür ist die Qualität und Breite im Kader viel zu hoch.“

Jopek und Mast vereint die Liebe zum Golf

Doch in der gemeinsamen Zeit dreht sich nicht alles um den Fußball. Ein Brauch ist es, vor jedem Heimspiel - vornehmlich italienisch - essen zu gehen. „Außer es ist mal ein großer Teil der Familie da und man möchte es dem anderen nicht antun“, erklärt Mast lachend, der auch mit seiner Freundin Laura sowie mit Jopek und dessen Hetti Zeit verbringt. „Auch die Frauen verstehen sich sehr gut“, sagt er.

Zudem verbringen beide viel Zeit auf dem Golfplatz, nehmen sogar an Turnieren teil. Zwei Mal in der Woche schaffen sie es aufs Grün. „Wir würden gerne noch öfter spielen. Aber Dennis hat ja schon einen sechsjährigen Sohn zu Hause. Der Sonntag ist deshalb meistens schon für die Familie geblockt“, sagt Jopek.

Mast ist der bessere Golfer von beiden

Dennoch haben sie ein ehrgeiziges Ziel: „Wir haben uns vorgenommen, die Golfwelt noch weiter zu erkunden.“ Wer besser mit Schläger und Ball umgehen kann, ist eindeutig - noch: „Dennis ist der bessere Golfer, er spielt schon länger und hat mich ja auch dazu gebracht. Ich hole zwar in langsamen Schritten auf, aber er wird ja auch immer besser“, sagt Jopek lachend. „Er hat ein Handicap von 13,3 - das ist schon ziemlich gut. Ich habe eine 30 eingetragen, spiele aber besser als es die Zahl aussagt.“

Nun will Mast auf dem Fußballplatz aufholen. (mz)

2016 hatte Ex-HFC-Trainer Sven Köhler Björn Jopek und Dennis Mast (v. l.) nach Chemnitz geholt.
2016 hatte Ex-HFC-Trainer Sven Köhler Björn Jopek und Dennis Mast (v. l.) nach Chemnitz geholt.
Imago/PP
Die beiden HFC-Profis lassen sich ihren Kaffee und Tee schmecken.
Die beiden HFC-Profis lassen sich ihren Kaffee und Tee schmecken.
 Holger John