Personalsorgen nach DFB-Pokal-Aus 2022 noch ohne Sieg: Dynamo reist mit Horror-Serie nach Halle
Dynamo wartet weiter auf einen Pflichtspielsieg im laufenden Kalenderjahr. In Halle soll der Fluch gestoppt werden. Die Vorzeichen stehen nicht gut.
Dresden/dpa/MZ - Nach dem Pokal-Aus will Dynamo Dresden nun im Traditionsduell beim Halleschen FC den Negativfluch stoppen. Noch immer ist der Zweitliga-Absteiger im laufenden Kalenderjahr ohne Pflichtspielsieg.
„Das Spiel muss man anders, aber mit der gleichen Energie angehen. Wenn man nur ein Prozent nachlässt, wird es auch gegen solche Gegner schwierig“, sagte Claudio Kammerknecht nach seinem starken Debüt beim 0:1 gegen den VfB Stuttgart in der ersten DFB-Pokalrunde.
Dynamo Dresden ist offensiv noch zu harmlos
Der Innenverteidiger selbst bewertete seine Leistung kritisch. „Man ärgert sich einfach, dass man die eine Situation nicht gut verteidigt hat und wegen so einem Tor ausscheidet“, sagte Kammerknecht, der bei der Entstehung des Siegtreffers durch VfB-Spieler Darko Churlinov (33.) den Angriff mit einem Fehlpass eingeleitet hatte. Das Gegentor allein Kammerknecht zuzuschreiben wäre dennoch falsch.
Doch die Elbestädter zeigten gegen keinesfalls sattelfeste Stuttgarter wieder in der Offensive Schwächen. Gerade nach der Gelb-Roten Karte für VfB-Verteidiger Waldemar Anton (67.) hätte Dynamo aus den Angriffsbemühungen mehr Kapital schlagen müssen.
„Wir haben uns in dieser Phase einige Chancen erarbeitet, die aber nicht konsequent zu Ende gespielt. Wären wir da zwingender gewesen, können wir auch den Ausgleich machen“, sagte Trainer Markus Anfang. Abgesehen von dem Versuch des eingewechselten Christian Conteh (63.), der vom linken Rand des Fünfmeterraums abzog und das Tor um einige Meter verfehlte, hatten die Dresdner jedoch wenig zu bieten.
Dynamo Dresden: Robin Becker und Michael Akoto verletzen sich im DFB-Pokal
Gegen Stuttgart stand Ex-HFC-Keeper Sven Müller, in der Liga nur die Nummer zwei, im Kasten. Mittelfeldmann Jan Shcherbakovski, ebenfalls im Sommer aus Halle an die Elbe gewechselt, stand nicht im Kader.
Es ist offensichtlich, dass die auf vielen Positionen neubesetzte Mannschaft noch Zeit braucht, um sich einzuspielen. Aber auch weitere Verstärkungen wollte Anfang zuletzt nicht ausschließen. „Es wäre fatal, wenn wir nicht mehr handlungsfähig wären. Wir haben uns einen gewissen Puffer erhalten, um uns auf einer Position noch mal verstärken zu können“, erklärte der 48-Jährige.
Schlimmer als das frühe Pokal-Aus könnte für die Dresdner der drohende Verlust von zwei Stammspielern werden. Während Robin Becker mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden musste, erwischte es Michael Akoto vermutlich noch immer. Der Mittelfeldspieler zog sich eine Sprunggelenkverletzung zu. Die Diagnosen stehen noch aus.