Heimkehr nach 20 Jahren Christian Tiffert kehrt zum HFC zurück: Erzgebirge Aue erteilt Freigabe

Aue - In Halle regiert Korrektheit. Da prescht man nicht einfach so vor. Obwohl am Montagvormittag bereits alles klar war. Oder besser: eigentlich seit Sonntag. Da hatte die sportliche Führung des Halleschen FC mit den Kollegen von Erzgebirge Aue telefoniert. Wegen des spektakulären Wechsels, der da eingetütet worden war.
Man überließ, so die Absprache, dem FC Erzgebirge das Vorrecht der Verkündung. Also sagte Helge Leonhardt, der Präsident des Fußball-Zweitligisten, auf der Pressekonferenz zum Magdeburg-Spiel: Christian Tiffert erhalte die Freigabe für einen Wechsel zum HFC.
„Wir hatten ein sehr persönliches Treffen. Er hat einen Wunsch geäußert. Er möchte in Halle auch über Juni 2019 hinaus Profi sein. Wir haben uns über Für und Wider unterhalten, danach war klar: Ich entspreche seinem Wunsch, werde ihm keine Steine in den Weg legen“, so Leonhardt und meinte noch: „Das sind wir ihm schuldig, er hat so viel geleistet für uns.“ In immerhin 104 Spielen.
HFC: Christian Tiffert wird am Dienstag vorgestellt
Am Montag tourte Tiffert dann nach Halle zum Medizincheck. War da alles okay, wird der fast 37-Jährige am heutigen Dienstag seinen Vertrag beim Drittligisten unterschreiben. Bis Saisonende - mit der Option auf eine Verlängerung. Offiziell gab es am Vortag nur dies an Bestätigung der Rot-Weißen: „Wir sind uns mündlich einig“, so Sportchef Ralf Heskamp. Aber es brauche eben noch die Unterschrift unter den Kontrakt. Erst dann sei es fix.
Die Personalie Tiffert ist bemerkenswert. Es steht die Frage: Kann der Routinier dem aktuellen Tabellendritten im möglichen Aufstiegskampf wirklich weiterhelfen? Oder ist da mehr Folklore im Spiel, weil Tiffert seine beachtliche Karriere mit immerhin 225 Bundesliga-Spielen vor über 20 Jahren beim HFC in der B-Jugend gestartet hatte?
Bei den Rot-Weißen ist man natürlich der Meinung: Er kann, nix Nostalgie. Christian Tiffert soll der emotionale Anführer der jungen Mannschaft sein, die den nominellen Einpeitscher Sebastian Mai ja durch Verletzung verloren hat. Zuletzt hat der feine Techniker Tiffert in Aue die Defensive zusammengehalten. Dort jedoch herrscht in Halle wenig Qualitätsnot. „Aber er kann auch im Mittelfeld agieren“, so Heskamp. (mz)