"Warum sollte ich sonst fallen?" Braunschweig - HFC: Strittige Elfmeterszene in der Nachspielzeit sorgt für Ärger
Braunschweig - Es war die große Aufreger-Szene im Drittliga-Spitzenspiel zwischen Eintracht Braunschweig und den Halleschen FC (1:1) am Samstag: In der dritten Minute der Nachspielzeit ging Julian Guttau nach einem feinen Solo im Braunschweiger Strafraum im Duell mit Benjamin Kessel zu Boden. Spieler, Fans und Trainerteam fordernt lautstark Elfmeter, den Schiedsrichter Guido Winkmann aber nicht gab - er ließ weiterspielen.
Torsten Ziegner war darüber so erbost, dass er nach Abpfiff gleich zu Winkmann lief, um noch einmal energisch zu protestieren. Natürlich erfolglos, stattdessen sah der HFC-Coach sogar noch die Gelbe Karte.
Elfmeter für den HFC? Guttau und Ziegner sind sich einig
Wenige Minuten später, am Mikrofon von Magentasport, sah sich Ziegner die strittige Szene noch einmal in Zeitlupe an - und blieb bei seiner Meinung. „Für mich ist das ein klarer Elfmeter. Auch unser Spieler hat gesagt, dass er gestoßen wurde, er wäre sonst durch gewesen“, sagte Ziegner.
Auch Guttau selbst trat nach Spielende als Zeuge auf: „Für mich war die Szene ein klarer Elfmeter. Ich gehe in den Strafraum und bekomme einen Stoß in den Rücken. Warum sollte ich denn sonst fallen?“ Tatsächlich hätte Halle eine klare Torchacen gehabt, wäre Guttau nicht unsanft zu Boden gegangen.
Die Zeitlupenbilder zeigen, dass Guttau von Gegenspieler Kessel unten nicht getroffen, oben aber leicht geschoben wird. Aber reicht dieser Kontakt für einen Elfmeter? Schiedsrichter Winkmann, ein Mann mit reichlich Bundesliga-Erfahrung, sagte sofort nein. Und auch Christian Flüthmann kam nach Ansicht der Zeitlupen zu dieser Einschätzung.
Pascal Sohm zur strittigen Szene: „Schwierig zu sehen für den Schiedsrichter“
„Er knickt mit dem Fuß unten Weg und der Kontakt oben reicht nicht für einen Elfmeter aus“, befand der Braunschweig-Coach. Halles Torschütze Pascal Sohm hingegen blieb diplomatisch: „Das ist schwierig zu sehen für den Schiedsrichter, aber natürlich schade für uns, dass es da keinen Elfmeter gegeben hat.“
Tatsächlich war es schade für den HFC, denn ein Elfmeter in der Nachspielzeit hätte die Chance auf drei Punkte im Spitzenspiel gewaltig erhöht. So fiel Sohms Fazit dann auch etwas nüchtern aus: „Unter Strich müssen wir mit dem Punkt leben.“ (mz/bbi/cka/mit Magentasport)
