"Wir stehen alle noch unter Schock" Anschlag auf Synagoge: Hallescher FC mit Trauerflor bei Test in Aue
Aue - Der Hallesche FC ist nach dem Anschlag auf eine Synagoge in der Stadt in tiefer Trauer. „Der Verein ist auch direkt betroffen, weil ein Mitglied von uns unter den Toten ist“, sagte HFC-Präsident Jens Rauschenbach am Donnerstag: „Wir stehen alle noch unter Schock.“
Beim Testspiel beim Zweitligisten Erzgebirge Aue am Donnerstagmittag lief das Team von Trainer Torsten Ziegner mit einem Trauerflor auf. „Das ist auch ein Anschlag auf das gesamte Leben in der Stadt“, sagte Rauschenbach. Er war nach eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Taten im Stadion des HFC zu Vertragsverhandlungen gewesen.
HFC rief nach Anschlag in Halle die Mannschaft zusammen
Unmittelbar nach Bekanntwerden der schrecklichen Geschehnisse hatten die HFC-Verantwortlichen die Mannschaft zusammengerufen. „Das muss man erstmal verarbeiten“, sagte Rauschenbach. „Es ist bitter, es wird uns zusammenschweißen.“
„Der Club wünscht den Hinterbliebenen Kraft für die schier unmögliche Bewältigung der Trauer“, hatte der Drittligist bereits am Morgen in einer Mitteilung verkündet. Unter den zwei Todesopfern des Anschlags befand sich auch ein 20 Jahre alter HFC-Fan aus Merseburg, der regelmäßig Heimspiele im Erdgas Sportpark besucht hatte.
In Halle trauerten am Donnerstag Fans vor der Synagoge. „Wir konnten gestern alle nicht so wirklich glauben, was da passiert ist“, sagte ein junger Mann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist ein Familienmitglied von uns gestorben und das ist echt scheiße“, sagte Paul Violka, der mit dem Getöteten befreundet war.
HFC gewinnt Testspiel in Aue mit 3:2
Der HFC gewann den Test in Aue mit 3:2 (2:2) durch Tore von Jonas Niefeld (24. und 28.) und Jannes Vollert (70.). Philipp Zulechner hatte Aue, das mit einer B-Elf auflief, zuvor zwei Mal in Führung gebracht (13. und 26.). Während Aues Trainer Dirk Schuster vor allem Akteure aus der zweiten Reihe zum Einsatz brachte, ließ Ziegner überwiegend sein Stammpersonal spielen.
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Das Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Damit überbrückt Ziegner mit seiner Mannschaft die Länderspielpause in der 3. Liga. Am Samstag steht für den HFC allerdings das Achtelfinale im Landespokal bei der SG Rot-Weiß Thalheim an.
(mz/bbi/dpa)