4:0 gegen KFC Uerdingen 4:0 gegen KFC Uerdingen: HFC schießt sich mit Gala aus der Torkrise
Halle (Saale) - Das war wieder der Hallesche FC, der seine Fans in der Hinrunde so begeistert hat: Mit einem klaren 4:0 (3:0)-Sieg gegen den KFC Uerdingen hat der HFC am Freitagabend ein deutliches Zeichen im Aufstiegsrennen der 3. Liga gesetzt.
„Es wird passieren, dass diese Serie endet“, hatte HFC-Trainer Torsten Ziegner im Hinblick auf den unbefriedigenden Februar mit vier sieglosen Partien ohne eigenen Treffer hoffnungsvoll betont. Um den Bock umzustoßen ließ er sich bei der vermeintlich überraschungsbefreiten Aufstellung einen speziellen Kniff einfallen. Toni Lindenhahn, zuvor meist als Rechtsverteidiger durfte diesmal im offensiven Mittelfeld direkt hinter den Spitzen agieren.
„Auf geht’s, Chemie schießt ein Tor!“, sangen die Fans denn auch inbrünstig. Und die Rot-Weißen starteten elanvoll kämpferisch gegen das „Starensemble“ der Gäste.
Früher Elfmeter als Türöffner für den HFC
Schon in der achten Minute gab es dann tatsächlich den so ersehnten ersten Torjubel seit Wochen: Bentley Baxter Bahn verwandelte souverän einen Foulelfmeter zum 1:0 für den HFC. Uerdingens Jan Holldack hatte den wuseligen Braydon Manu im Strafraum festgehalten. Bundesliga-Schiedsrichter Harm Osmers zögerte nicht mit seinem Pfiff.
Furios ging es weiter. Dann zahlte sich Lindenhahns Offensivpräsenz aus. Er eroberte den Ball, behauptete ihn clever und spitzelte ihn im Fallen zu Mathias Fetsch. Und der zuletzt glücklose Stürmer schob eiskalt zum 2:0 (14.) ein. War da was mit Torkrise? Der HFC kickte wie ausgewechselt, war bissig und gefährlich – wie in besten Saisonzeiten. Uerdingen stürzte zu diesem Zeitpunkt von einer Verlegenheit in die nächste.
Mathias Fetsch trifft gegen Uerdingen doppelt
In der 27. Minute verhinderte eine Weltklasse-Parade von KFC-Keeper Rene Vollath eine nächsten HFC-Treffer. Marvin Ajani hatte nach einem Lehrbuch-Angriff aus der eigenen Defensive heraus genau auf den Kopf von Fetsch geflankt. Doch der bekam die Kugel nicht im Kasten unter.
In der 33. Minute machte es Fetsch dann erstklassig. Nach einem großartigem Kombinationswirbel spielte Bahn den Ball mustergültig Fetsch in den Fuß und der lupfte ihn gekonnt zum 3:0 für den HFC ins Tor. Sein achter Saisontreffer. Unfassbar, das Stadion stand Kopf.
So schlecht die erste Halbzeit in Osnabrück war, so großartig kam diese am Freitagabend gegen den Tabellenfünften daher. Fetsch vergab in der Nachspielzeit nach einem Querschläger des Torwart sogar noch einen weiteren Treffer. Die HFC-Fans waren trotzdem zum Pausenpfiff vollauf begeistert und sangen „Chemie Halle olé“.
HFC lässt auch nach der Pause nicht nach
Die zweite Hälfte begann so furios, wie die erste geendet hatte. Zweimal Manu und vor allem dann Pascal Sohm frei vor Vollath (47.) vergaben weitere prima Chancen. Uerdingen fing sich langsam. In der 59. Minute zwang Stefan Aigner HFC-Torhüter Kai Eisele per Distanzschuss erstmals zu einer Parade.
Doch der HFC hetzte die Gäste nach wie vor mit riesigem Laufaufwand gnadenlos und zwang sie zu Fehlern. Wo sie auch hinspielten, immer war ein HFC-Kicker schon da. Hase und Igel. Die Fans im Ultra-Block allerdings schlugen über die Stränge und fackelten nach etwa 65 Minuten Pyros ab. Das wird teuer für den HFC. Wieder einmal. Die Mehrzahl der 7922 Zuschauer wetterte über diese Feueraktion.
HFC-Fans mit Pyro-Show gegen Uerdingen
Auf dem Feld nahm sich das Spiel derweil eine kleine Auszeit. In der wird Gästetrainer Norbert Meier sich vielleicht gefragte haben, ob er sich mit dem Engagement in Uerdingen einen Gefallen getan hat. Als Fetsch nämlich in der 75. Minute in den Strafraum drängte und auf Sohm passte, wurde dieser von Dennis Chessa umgestoßen. Erneut Elfmeter. Wieder trat Bahn an und wieder traf er sicher: 4:0 (76.). Es deutete sich der höchste Saisonsieg an.
>> Stimmen zum Spiel: „Haben den Tritt in den A... gebraucht“
Danach nahm Ziegner den großartigen Kämpfer und diesmaligen Spielgestalter Lindenhahn vom Platz. Es gab donnernden Applaus. Julian Guttau kam, später dann noch Maximilian Pronichev für Sohm. Es blieb spannend.
Weitere Tore hätten fallen können. Fetsch scheiterte allerdings noch einmal am Torwart, der ein Debakel für den KFC verhinderte. Ein Pronichev-Heber wurde vor der Linie weggeschlagen. Der Rest war die finale Feier nach dem Sieg. Die Frage, ob er ein Aufstiegskandidat sei, hat der HFC mit dieser Leistung eindeutig mit einem Ja beantwortet. (mz)
Statistik: Hallescher FC - KFC Uerdingen 4:0 (3:0)
HFC: Eisele - Schilk, Heyer, Landgraf - Ajani, Bahn, Washausen, Manu - Lindenhahn (77. Guttau) - Sohm (82. Pronichev), - Fetsch (86. Pagliuca)
KFC: Vollath - Holldack (36. Chessa), Lukimya, Maroh, Dorda - Konrad, Matuschyk - Beister, Krempicki, Aigner (62. Pflücke) - Osawe (69. Dörfler)
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 7922
Tore: 1:0 Bahn (8./Foulelfmeter), 2:0 Fetsch (13.), 3:0 Fetsch (33.), 4:0 Bahn (76./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Sohm (2) / Holldack (3), Aigner (7), Chessa (2)