1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Hallescher FC
  6. >
  7. 1:1 bei Hansa Rostock: 1:1 bei Hansa Rostock: HFC fehlen wenige Minuten zum Sieg im Ost-Duell

1:1 bei Hansa Rostock 1:1 bei Hansa Rostock: HFC fehlen wenige Minuten zum Sieg im Ost-Duell

Von Fabian Wölfling 18.03.2019, 21:03
Marvin Ajani bringt eine Flanke vor das Tor.
Marvin Ajani bringt eine Flanke vor das Tor. www.imago-images.de

Rostock - Selbst die kaputte Anzeigetafel bezog Hansa Rostock in den Prostest ein. Eigentlich hatte das alte Modell im Ostseestadion schlicht den Geist aufgegeben. Aber nur aus Unlust wegen der ungeliebten Spielansetzung, so Hansa mit einem Augenzwinkern.

„Montags hat nicht mal die Anzeigetafel Bock!“, hieß es auf einem Banner, wo früher die Videowand hing. Keine Lust auf Unterstützung am Montagabend hatten auch die treusten Fans der Vereine. Die Rostocker schwiegen fast durchgängig, die HFC-Anhänger waren gleich fast alle zu Hause geblieben.

So war die Stimmung ungewöhnlich verhalten. Auf dem Platz ging es aber trotzdem gewohnt heiß her, mit einem leistungsgerechten 1:1 als Endergebnis. Womit der HFC die Rückeroberung des Relegationsplatzes verpasste.

HFC: Sebastian Mai gibt sein Comeback

Dabei setzte HFC-Trainer Torsten Ziegner, vom 2:3 gegen Cottbus komplett unbeeindruckt, auch in Rostock auf Angriffsfußball mit einer offensiven Aufstellung. Mit dabei: Anführer Sebastian Mai, der sein als Sturmturm sein Comeback nach Innenbandriss gab und Björn Jopek im Mittelfeld. Dafür mussten Tobias Schilk und überraschend auch der zuletzt wenig erfolgreich wirbelnde Braydon Manu auf die Bank. Pascal Sohm kam stattdessen über die Außen.

So entwickelte sich, wie gegen Cottbus, gleich wieder ein offener Schlagabtausch. Nach einer ersten Parade des ehemaligen Rostockers Kai Eisele gegen Mirnes Pepic, landete der HFC in der fünften Minute sofort den ersten Wirkungstreffer. Eine Ecke von Bentley Baxter Bahn verlängerte Mathias Fetsch per Kopf, Moritz Heyer stand am zweiten Pfosten völlig blank und drückte den Ball zu seinem zweiten Saisontor ins Netz. Erst am Mittwoch gegen Cottbus hatte der Abwehrchef nach einer Ecke getroffen.

Im wilden Tempo ging es weiter, mit nun guten Momenten für Hansa: In der 13. Minute war Cebiou Sokou dem Ausgleich ganz, sein Lupfer senkte sich aber nur an die Latte. Kurz darauf forderte das Stadion nach einem Einsteigen von Marvin Ajani gegen Merveille Biankadi Elfmeter, Schiedsrichter Markus Schmidt ließ aber weiterlaufen. Zweimal Dusel für den wieder nicht völlig stabilen HFC. Der aber selbst auch gefährlich blieb, Bahn prüfte nach 22. Minuten Ioannis Gelios im Hansa-Tor.

Hallescher FC im zweiten Abschnitt zu passiv

Danach griff Halle im Pressing aber besser zu, der äußerst offensive Rhythmus der Partie ging dadurch für 20 Minuten verloren. Vor der Pause zogen die Ost-Rivalen dann aber noch einmal an. Erst verzog Biankadi kläglich, dann scheiterte Mai mit einem wuchtigen Abschluss an Gelios. Der HFC-Hüne war gleich wieder ein wichtiger Faktor, trieb unermüdlich an. Auch nach dem Seitenwechsel.

Allerdings ging Halle den zweiten Abschnitt deutlich pragmatischer als noch gegen Cottbus an. Da war der HFC trotz Führung weiter an und damit letztlich ins Verderben gerannt. Trainer Torsten Ziegner hatte danach zu Recht die Naivität bemängelt. Diesmal zog sich das Team daher zurück, ließ Hansa kommen und bolzte die Bälle aus der Gefahrenzone. Das war wenig ansehnlich aber effektiv: Rostock kam kaum noch zu Abschlüssen.

Erst nach 30 Minuten kompletter Harmlosigkeit mal wieder Abschlüsse: Erst flog ein abgefälschter Schuss von Maximilian Ahlschwede am HFC-Tor vorbei, dann hatte Pascal Sohm die Vorentscheidung auf dem Fuß. Sein Volleyschuss aus zentraler Position verfehlte das Tor aber.

Pepic bestraft den HFC in der Schlussphase

Das rächte sich in 84. Minute. Halle ließ sich zu sehr in die Defensive drücken, der auffällige Pepic konnte so ohne Gegnerdruck aus der zweiten Reihe abdrücken und setzte den Ball zum 1:1 rechts unten ins Tor.

Nun musste der HFC wieder mehr machen und zog über den inzwischen eingewechselten Manu das Tempo wieder an. Die mehrfach vielversprechenden Offensivbemühungen verpufften aber, weil die Eingaben zu unpräzise gerieten.

So blieb es beim Remis, mit dem sich am Ende keine Mannschaften anfreunden konnte. Aber vielleicht passte das auch ganz gut zum beiderseits ungeliebten Montagsspiel. (mz)

Statistik: Hansa Rostock - Hallescher FC 1:1 (0:1)

Rostock: Gelios - Ahlschwede, Hüsing, Riedel (76. Bischoff), Rieble - Öztürk (76. Williams), Wannenwetsch (58. Hilßner) - Biankadi, Pepic, Scherff - Soukou
Halle: Eisele - Lindenhahn, Heyer, Landgraf - Sohm, Washausen, Jopek, Ajani (87. Schilk) - Bahn - Mai (79. Manu), Fetsch
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)
Tore: 0:1 Heyer (6.), 1:1 Pepic (85.)
Zuschauer: 12.005
Gelbe Karten: Riedel, Hüsing, Öztürk, Williams, Soukou - Jopek, Lindenhahn