Gerhard Böttcher ist tot Gerhard Böttcher ist tot: Halle trauert um Leichtathletik-Trainer

Halle (saale) - Halles Sport steht unter Schock: Gerhard Böttcher ist tot. Der langjährige Leichtathletik-Trainer verstarb am Osterwochenende im Alter von 68 Jahren. „Das ist ein schwerer Schlag. Wir müssen das erst einmal verarbeiten“, sagte Diskus-Trainer René Sack, der sich gestern mit Nadine Müller auf dem Weg ins Trainingslager nach Portugal befand. Nachwuchstrainerin Andrea Petersen sagte am Telefon der Halleschen Leichtathletik-Freunde, deren Vize-Präsident Böttcher war, bedrückt: „Wir bekamen gegen 7.30 Uhr die Information darüber, was passiert ist. Die genaue Todesursache kennen wir nicht. Wir sind aber alle wie vor den Kopf geschlagen. Er reißt ein fürchterliches Loch.“
Der Ur-Hallenser Gerhard Böttcher, der einst Hammerwerfer war und als Coach zunächst im Basketball arbeitete, war jahrelang Bundestrainer für den Diskuswurf - sowohl für die Frauen als auch für die Männer (1992 - 2001). Sein größter Erfolg war sicherlich der Olympiasieg von Ilke Wyludda 1996 bei den Spielen in Atlanta, die er in Halle selbst betreute.
Fast alle halleschen Diskus-Werfer und Kugelstoßer haben bei ihm trainiert. So auch die Kugel-Vizeweltmeisterin von 1983, Helma Knorrscheidt. Deutsche Athleten gewannen unter seiner Verantwortung unzählige Medaillen. Auch Vizeweltmeisterin Nadine Müller begann bei ihm.
In den letzten Jahren betreute Gerhard Böttcher noch chinesische Auswahlsportler, die dann zeitweise auch an den Brandbergen trainierten. Aktuell war Böttcher in die Vorbereitung der 40. Halleschen Werfertage eingebunden, die er einst mit aus der Taufe gehoben hatte. Noch bei der ersten offiziellen Pressekonferenz zu der Veranstaltung am 17./18. Mai in der letzten Woche war er - noch offenbar völlig gesund - dabei und erzählte launig über die Anfänge dieses Spezial-Meetings von Weltruf.