Fußball-Bundesliga Watzkes Appell an die Politik: Weniger Bevormundung
Der Fußball hält sich aus der Politik gerne mal heraus. Nicht so Hans-Joachim Watzke beim Neujahrsempfang der DFL. Ihn stört der moralische Zeigefinger der Politikerinnen und Politiker.
Frankfurt/Main - Fußball-Spitzenfunktionär Hans-Joachim Watzke fordert von der künftigen Bundesregierung, die Wählerinnen und Wähler mehr in den Vordergrund zu stellen. Man dürfe den „moralischen Zeigefinger nicht pausenlos“ benutzen und nicht „immer nur das Instrument der Belehrung und der Bevormundung“ einsetzen, erklärte Watzke auf dem Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Frankfurt am Main. Dann werden auch jene Menschen wieder in die Mitte der Gesellschaft zurückkehren, die man verloren habe, sagte der DFL-Präsidiumssprecher.
Der 65 Jahre alte Geschäftsführer von Borussia Dortmund rief darüber hinaus zu Toleranz, einem demokratischen Diskurs und zum Kampf gegen Antisemitismus auf. „Und das ist im Prinzip nur das, was wir allen Mitgliedern der Fußballfamilie mitgeben können: Dass man bei seiner Wahlentscheidung vielleicht auch danach beurteilt, was wir für uns selbst als Leuchttürme präferieren“, sagte Watzke.
Die Bundestagswahl findet am 23. Februar statt. Sie wurde um mehr als ein halbes Jahr wegen des Bruchs der Ampel-Koalition vorgezogen. Die Regierung mit SPD und Grünen ist seit dem Aus ohne Mehrheit im Parlament.