Von der Hand Gottes bis zum Phantomtor Von der Hand Gottes bis zum Phantomtor: Die größten Skandaltore der Fußball-Geschichte

Köln - Es war natürlich nicht das erste Mal, dass durch einen irregulären Treffer das Ergebnis eines Fußballspiels beeinflusst wurde: Das Hand-Tor von Hannovers Leon Andreasen gegen den 1. FC Köln. Wir blicken zurück und zeigen Ihnen die strittigsten und kuriosesten Tor-Entscheidungen der Fußball-Geschichte.
Das Wembley-Tor
Einer der größten Mythen der Fußball-Geschichte ist das Wembley-Tor. Ob der Schuss von Geoff Hurst im Endspiel der Weltmeisterschaft 1966 zwischen England und Deutschland von der Unterkante der Latte hinter der Torlinie landete, ist bis heute nicht vollständig bewiesen. Für die Engländer, die das Finale mit 4:2 für sich entschieden und somit ihren ersten und einzigen WM-Titel feiern durften, war es natürlich ein regulärer Treffer. So sah es damals auch der sowjetische Linienrichter Tofik Bachramow, der das 3:2 gab. Uwe Seeler und Co. waren gewiss anderer Auffassung.
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Die Hand Gottes
Die Hand Gottes
Welches Tor hat schon einen Eintrag bei Wikipedia? Dem Hand-Tor von Diego Maradona bei der WM 1986 Mexiko ist diese virutelle Ehre zuteil geworden. Damals stieg der Argentinier im Viertelfinale gegen England zum Kopfball hoch und lupfte den Ball mit der Hand über Englands Torhüter Peter Shilton. Anschließend gab er zu Protokoll, es sei die „Hand Gottes“ gewesen, die den Treffer erzielte. Kleine Randnotiz: Nur vier Minuten nach der göttlichen Einlage gelang Maradona nach einem spektakulären Solo das 2:0, der Treffer wurde 2002 von der Fifa zum WM-Tor des Jahrhunderts gewählt.
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Henrys dunkelste Sekunde
Hernys dunkelste Sekunde
Ohne das offensichtliche Handspiel von Thierry Henry hätte der damalige Vize-Weltmeister Frankreich gar nicht erst zur WM 2010 nach Südafrika reisen dürfen. Stattdessen hätte Irland an der ersten WM-Endrunde auf dem afrikanischen Kontinent teilgenommen, doch alles kam anders. Die „Equipe Tricolore“ lag im Playoff-Spiel mit 0:1 zurück, bis Henry in der 103. Minute des Rückspiels den Ball gleich zweimal mit seiner linken Handfläche berührte, um ihn anschließend in die Mitte auf den einschussbereiten William Gallas zu passen. Der schwedische Schiedsrichter Martin Hansson gab den Treffer und Frankreich flog zum Kap. Vielleicht ein kleiner Trost für die Iren: Kaum am Kap angekommen, rebellierten die Spieler gegen Nationaltrainer Raymond Domenech. Bereits nach der Vorrunde flog Frankreich wieder nach Hause.
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Helmes Phantomtor
Helmers Phantomtor
Vor über 20 Jahren sorgte das Phantomtor von Thomas Helmer sogar für ein Wiederholungsspiel. Im April 1994 stocherte der Abwehrspieler von Bayern München den Ball neben das Tor der Nürnberger. Enttäuscht von der verpassten Chance, drehte Helmer schon ab, als die Mannschaftskollegen zum Jubel ansetzten, denn Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers entschied – nach kurzer Rücksprache mit seinem Linienrichter Jörg Jablonski – auf Tor. Die Franken legten gegen die knappe Niederlage Protest beim DFB ein, es kam zum Wiederholungsspiel, das der „Club“ allerdings mit 0:5 verlor.
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Kießlings Phantomtor
Kießlings Phantomtor
Auf den Spuren von Helmer wandelte Stefan Kießling 2013. Nach einem Eckball von Gonzalo Gastro schraubte sich der Stürmer zum Kopfball hoch und köpfte den Ball ganz knapp am linken Pfosten vorbei. Doch der Ball berührte noch das Außennetz und fluschte durch ein Loch in den Maschen ins Tor. Hoffenheim verlor dadurch mit 1:2 gegen Bayer 04 Leverkusen, sämtliche Proteste wurden vom DFB abgeschmettert und zwei Jahre später klagte der Werkself-Stürmer: „Das Phantomtor war der schlimmste Treffer meines Lebens.“
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Die schlechte Kopie der Hand Gottes
Die schlechte Kopie der Hand Gottes
Im Kellerduell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Kaiserslautern im Herbst 2004 war Oliver Neuville anscheinend jedes Mittel recht, seine Borussia von den Abstiegsrängen zu führen. Und so nahm der frühere Nationalstürmer in der 53. Minute die Hand zur Hilfe, um die Fohlen in Führung zu bringen. Schiedsrichter Uwe Kemmling und seinen Assistenten entging der Regelverstoß und gaben den Treffer. Das Tor zum 2:0-Endstand erzielte der Vize-Weltmeister von 2002 immerhin regulär. Im Nachhinein wurde Neuville vom DFB-Sportgericht für zwei Punktspiele gesperrt.
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Das Witz-Tor von Duisburg
Das Witz-Tor von Duisburg
Da das Witz-Tor von Christian Tiffert nur Ergebniskosmetik war, hat dieses scheinbare Treffer 2010 nicht so hohe Wellen geschlagen. Trotzdem war der gefühlvolle Distanzschuss des Duisburgers beileibe nicht hinter der Torlinie, sondern prallte von der Latte gut zwei Meter vor der Torlinie auf. Dennoch gab Schiedsrichter Marco Fritz das Tor.






