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Untreuevorwürfe gegen Michael Dahlmann  Untreuevorwürfe gegen Michael Dahlmann : Vorstandschef von Hansa Rostock zurückgetreten

01.10.2015, 12:40
Als Vortsandschef von Hansa Rostock zurückgetreten: Michael Dahlmann.
Als Vortsandschef von Hansa Rostock zurückgetreten: Michael Dahlmann. dpa Lizenz

Rostock - Michael Dahlmann ist als Vorstandsvorsitzender des Fußball-Drittligisten FC Hansa Rostock zurückgetreten. „Ich wünsche mir, dass die Fans meine Entscheidung respektieren und im Spiel gegen Dynamo Dresden unsere Mannschaft friedlich und gewaltfrei unterstützen“, ließ der 37-Jährige am Donnerstag mitteilen.

Dahlmann wurden enge Verbindungen zur extremen Fanszene nachgesagt, zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft Rostock. „Es liegt eine Anzeige wegen Untreue am Vereinsvermögen vor“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Harald Nowack.

Bis zur Bestellung des neuen Vorstandes werden satzungsgemäß die Geschäfte durch die beiden verbliebenen Vorstandsmitglieder Rainer Friedrich und Constanze Steinke kommissarisch weitergeführt.

Mehrere Medien berichteten übereinstimmend, dass Dahlmann Nähe zur extremen Fanszene hat. Er soll sich in Strategiefragen sogar mit der Führung der Ultras beraten haben.

Polizeipräsident Thomas Laum hat auf den in der Presse bekannt gewordenen Mailverkehr mit Entsetzen reagiert: „Die aktuell veröffentlichten Unterlagen aus dem Innenleben des Vereins FC Hansa Rostock offenbaren eine erschreckende Nähe des Vorstandsvorsitzenden Michael Dahlmann zu den sogenannten Ultras. Die seitens der Polizei immer wieder gehegten und geäußerten Befürchtungen sind damit noch deutlich übertroffen worden. Teile dieser Fanszene stehen nicht nur für Gewalt und Ausschreitungen anlässlich von Fußballspielen, wodurch sie dem Verein und der Region immer wieder erheblichen Schaden zufügen. Sie stehen auch für hasserfüllte Angriffe und Gewalt gegen Mitarbeiter und Einrichtungen der Polizei.
Ich hoffe, dass es dem Verein gelingen wird, Rahmenbedingungen auch personeller Art zu schaffen, die den Verein wieder zu einem uneingeschränkten Sicherheitspartner machen.“

Involviert in den Schriftverkehr mit den Ultras soll auch Rolf Elgeti gewesen sein, der neue Großinvestor des Traditionsclubs. Dieser will am 1. November sogar für den Aufsichtsrat kandidieren. „Offen gesagt: Mir reicht's! Ich kann diese Stümperei nicht mehr mitansehen. Für den Fall einer Wahl verspreche ich Euch, mich mit voller Kraft für die Sanierung unseres Vereins einzusetzen“, teilte Elgeti am Donnerstag mit. (dpa/ccp)