Fans zeigen Schmäh-Banner Schmäh-Banner gegen Hopp: Carl Zeiss Jena - 1860 München kurz vor dem Abbruch in 3. Liga

Jena - Die Thüringer Polizei hat trotz der erhöhten Brisanz wegen des Fast-Abbruchs ein positives Fazit zum Spiel FC Carl Zeiss Jena gegen den TSV 1860 München in der 3. Fußball-Liga gezogen. Die zuvor bereits als Sicherheitsspiel eingestufte Partie war bereits nach zwei Minuten wegen eines Schmähplakats gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp unterbrochen worden und wurde erst gut 13 Minuten später fortgesetzt.
„Durch eine kurzzeitige Spielunterbrechung entwickelte die Partie bereits zu Beginn des Spieles eine gewisse Brisanz“, hieß es in einer Mitteilung der Thüringer Polizei am Sonntag. „Insgesamt schätzt die Polizei ein, dass die Veranstaltung einen friedlichen und geordneten Verlauf nahm.“
Polizei spricht von friedlichem Heimspiel von Carl Zeiss Jena
Die Polizei war bei dem von 5368 Zuschauern besuchten Spiel mit mehreren Hundert Beamten aus Thüringen vertreten. Zwei Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, zudem gab es zwei Körperverletzungen. Die Polizei stufte es als Spiel „grundsätzlich ohne nennenswerte Vorkommnisse“ ein.
Unklar ist jedoch die Anwendung des Drei-Stufen-Plans bei den Plakaten gegen Hopp. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte angekündigt, Spiele auch bei beleidigender Kritik weiterlaufen zu lassen und den Plan erst bei „personifizierter Gewaltandrohung“ greifen zu lassen, was in Jena nicht der Fall war.
Trotzdem unterbrach Schiedsrichter Florian Exner das Spiel nach einer Stadiondurchsage und schickte beide Mannschaften in die Kabine. Erst nach der Entfernung der Plakate („Die Doppelmoral des DFB ist der Hohn“ „Und D. Hopp ein Hurensohn“) wurde weitergespielt.
Carl Zeiss Jena nach 0:3 gegen 1860 München vor dem Abstieg
Sportlich war die Unterbrechung für Schlusslicht Jena ohnehin schlecht. 1860 nutzte die direkt nach Wiederanpfiff getretene Ecke zur Führung durch Timo Gebhart (16.). Efkan Bekiroglu (32.) sowie Stefan Lex (55.) sorgten gegen überforderte Jenaer für die Entscheidung. „Die Mannschaft hat jetzt natürlich wieder einen Nackenschlag bekommen. Das ist schon sehr bitter, wie der gesamte Saisonverlauf“, sagte Trainer René Klingbeil. (dpa)