Trauer um Schalke-Legende Rudi Assauer gestorben: Ex-Manager im Alter von 74 Jahren gestorben

Gelsenkrichen - Er war ein legendärer Fußball-Manager, Ex-Profi und vielleicht der letzte Macho der Bundesliga: Rudi Assauer ist im Alter von 74 Jahren gestorben. „Bunte“ hatte zuerst berichtet. Der langjährige Manager von Schalke 04 lebte in den vergangenen Jahren zurückgezogen von der Öffentlichkeit. Er war an Alzheimer erkrankt.
„Es ist traurig, aber auch eine Erlösung für ihn“
Die „Bunte“ zitiert seine ehemalige Lebensgefährtin Beate Schneider: „Rudi ist heute Nachmittag gestorben. Es ist traurig, aber auch eine Erlösung für ihn. Wir sind alle wahnsinnig traurig.“ Bereits im Frühling 2018 bereiteten Aussagen von Bekannten und Familienmitgliedern große Sorgen. Denn die neurodegenerative Krankheit schritt immer weiter voran. Vom Gesundheitszustand des ehemaligen Profikickers erfuhr die Öffentlichkeit erstmals 2012: In seinem Buch „Ich will mich nicht vergessen“ thematisierte Assauer seine Demenzerkrankung. Da war der damals 68-Jährige bereits auf die Hilfe und Unterstützung seiner Familie angewiesen.
In seiner Wohnung in Herten schlief Assauer in den Armen seiner Tochter Bettina Michel ein. Auch Zwillingsschwester Karin war bei ihrem Bruder. Assauer wäre am 30. April 75 Jahre alt geworden.
Schweigeminute vor Pokalspiel
„Es ist kein leichter Abend für alle“, sagte Schalkes Hallensprecher Dirk Oberschulte-Beckmann kurz vor dem Anpfiff der Pokalpartie gegen Fortuna Düsseldorf um 20.45 Uhr. Assauer zu Ehren verzichteten die Königsblauen auf das übliche Vorprogramm. Das Vereinslied „Blau und Weiß, wie lieb ich dich“ und das Steigerlied wurden inbrünstig angestimmt.
Das Schalke-Team und auch der Gegner aus dem Rheinland liefen mit Trauerflor auf. Zudem wurde eine Schweigeminute vor dem Anpfiff um 20.45 Uhr eingelegt.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) würdigten die Verdienste Assauers. DFL-Präsident Reinhard Rauball bezeichnete ihn als „ein Urgestein und eine Identifikationsfigur“. Assauer sei über viele Jahre „eines der prominentesten Gesichter des deutschen Fußballs“ gewesen, wurde Rauball in einer DFL-Mitteilung weiter zitiert. „Einen Mann wie Rudi Assauer wird man im deutschen Fußball nicht vergessen.“
Von Dortmund bis Schalke
Die große Karriere des Rudi Assauer: 307 Bundesliga-Spiele für Borussia Dortmund und Werder Bremen. Manager in Bremen von 1976 bis 1981. In dem Jahr wechselte Assauer erstmals auch zu Schalke 04. Seine erste Amtszeit endete 1986. Nach einer Zwischenstation beim VfB Oldenburg war er ab 1993 dann wieder bei Schalke tätig.
Es sollte seine mit Abstand erfolgreichste Manager-Zeit werden. Er holte den damals unbekannten niederländischen Trainer Huub Stevens von Kerkrade nach Schalke. Mit Stevens eroberten die Eurofighter um Olaf Thon und Marc Wilmots die europäischen Stadien. „Der Huub hat mich angerufen. Die Eurofighter waren ja Assauers Mannschaft und wir möchten gerne für die Beerdigung etwas organisieren“, sagte Thon.
Assauers Managerjahre wurden gekrönt mit dem Titel im Uefa-Cup 1997, 2001 und 2002 holte Schalke den DFB-Pokal. Unvergessen bleibt, wie Schalke 2001 für ein paar Sekunden schon den Gewinn der Meisterschaft feierte, um dann durch ein Last-Minute-Tor vom FC Bayern noch aus allen Träumen gerissen zu werden.
Simone Thomalla reagierte auf Instagram mit einem Foto Assauers und einem Abschiedssatz auf die Nachricht vom Tod ihres früheren Lebensgefährten. (ksta, dpa)