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Rio 2016 Rio 2016: Hrubesch beruft FC-Keeper Horn in Olympia-Kader

15.07.2016, 11:13
Fliegt mit nach Rio: FC-Keeper Timo Horn.
Fliegt mit nach Rio: FC-Keeper Timo Horn. dpa

Frankfurt - Die Zwillinge Lars und Sven Bender sind wieder vereint, Weltmeister Matthias Ginter kehrt nach Brasilien zurück, die größte Überraschung heißt aber Nils Petersen: Nach überaus schwierigen, wochenlangen Verhandlungen hat Horst Hrubesch sein Kaderpuzzle für das olympische Fußball-Turnier (4. bis 20. August) endlich vollendet.

Die ganz großen Namen fehlen im 18-köpfigen Aufgebot jedoch. Hrubesch will bei der ersten Olympia-Teilnahme seit dem Bronze-Coup 1988 dennoch nach Gold greifen. „Wir fahren nach Brasilien, um jedes Spiel zu gewinnen“, sagte er. Olympia werde „ein einmaliges Erlebnis, von dem die Spieler noch ihren Enkeln erzählen werden.“

Goretzka trägt die Binde

Kapitän der Mannschaft ist Schalkes Leon Goretzka, dabei ist wie erwartet auch Nationalspieler Julian Brandt von Bayer Leverkusen. Doch während Gastgeber Brasilien auf Weltstar Neymar, Südkorea auf Heung-Min Son oder Nigeria auf John Obi Mikel setzen, fehlen im DFB-Aufgebot Namen mit internationaler Strahlkraft - gezwungenermaßen.

Gegen Hrubeschs kniffliges Personalpuzzle war das weltberühmte Kölner Dionysos-Mosaik ein Kinderspiel. Die meisten Klubs sträubten sich, Jungstars wie Leroy Sané mussten bereits bei der EM ran, ältere Profis wie Philipp Lahm oder Miroslav Klose winkten ab.

Hrubesch musste die Bekanntgabe deshalb sogar um einen Tag verschieben. Seine Mannschaft biete dennoch „eine gute Mischung aus der aktuellen U21 und älteren Spielern“, sagte er: „Die Qualität ist trotz der schwierigen Nominierung absolut top. Ich bin sicher, dass mit diesen Jungs vieles möglich ist.“

Die drei erlaubten „Oldie-Tickets“ gingen an die Bender-Zwillinge und Petersen. Die 27 Jahre alten Benders holten 2008 mit Hrubesch den Titel bei der U19-EM. Petersen (89 Tore in 201 Erst- und Zweitligaspielen) trug zuletzt 2009 als U21-Spieler das DFB-Trikot.

Bittencourt auf Abruf

Als Nummer eins fährt Torhüter Timo Horn (1. FC Köln) mit. In der Abwehr gelten Ginter, Jeremy Toljan und Niklas Süle (beide 1899 Hoffenheim) als gesetzt, im Mittelfeld neben den Benders und Goretzka dessen Klubkollege Max Meyer. Kölns Deutsch-Brasilianer Leonardo Bittencourt ist nur einer von vier auf Abruf benannten Spielern. Im Sturm ruhen die Hoffnungen auf Davie Selke (RB Leipzig) und Petersen. Hrubesch muss auf zahlreiche Stars verzichten.

Neben Sané standen Joshua Kimmich, Julian Weigl und Jonathan Tah wegen ihrer EM-Teilnahme nicht zur Verfügung. Mahmoud Dahoud kam wegen der Playoffs zur Champions League mit Gladbach nicht in Frage, Niklas Stark und Mitchell Weiser spielen mit Hertha BSC in der Europa-League-Qualifikation.

Nationalspieler Kevin Volland, Loris Karius und Timo Werner haben gerade erst den Verein gewechselt, der Wolfsburger Maximilian Arnold verpasst die Spiele wegen einer Blinddarm-Operation. Auch Amin Younes von Ajax Amsterdam ist nicht dabei. Stattdessen die „Nobodies“ Jannik Huth (FSV Mainz 05) und Grischa Prömel (Karlsruher SC) sowie England-Legionär Serge Gnabry vom FC Arsenal. Vereinbart war, dass kein Verein auf mehr als zwei Akteure verzichten muss.

Auftakt gegen Mexiko

In Brasilien trifft das DFB-Team in der Vorrunde auf Olympiasieger Mexiko (4. August), Südkorea (7. August) und Fidschi (10. August). Die Frauen bekommen es mit Simbabwe (3. August), Australien (6. August) und Kanada (9. August) zu tun.

Bundestrainerin Silvia Neid vertraut in ihrem ebenfalls 18-köpfigen Aufgebot sechs Spielerinnen (Saskia Bartusiak, Annike Krahn, Simone Laudehr, Anja Mittag, Babett Peter und Melanie Behringer), die bereits 2008 beim Gewinn der Bronzemedaille in Peking dabei waren. Gestrichen wurde überraschend Champions-League-Siegerin Pauline Bremer von Olympique Lyon. (sid)