RBL-Spielführer Dominik Kaiser RBL-Spielführer Dominik Kaiser: Kaiser will RB Leipzig mehr Auswärtsstärke verleihen

Leipzig - Neuer Cheftrainer, neuer Trainerstab und eine komplett umgekrempelte Mannschaft – bei RB Leipzig hat sich vor dieser Saison vieles verändert. Zum Umbruch hätte auch ein neuer Kapitän gepasst. Doch die Spielführerbinde wird sich auch künftig Dominik Kaiser überstreifen. Bereits in der vergangenen Saison hatte Kaiser als Co-Kapitän meist Spielführer Daniel Frahn vertreten, der häufig auf der Bank saß. Nun hat die teaminterne Wahl ergeben, dass der Mittelfeldmann die „Roten Bullen” auch 2015/16 aufs Feld führen wird.
Ligastart am Samstag beim FSV Frankfurt
„Ich freue mich, dass die Mannschaft mir so viel Vertrauen geschenkt hat”, sagte Kaiser drei Tage vor dem Ligastart am Samstag beim FSV Frankfurt (15.30 Uhr). „Natürlich will ich auf dem Platz Verantwortung übernehmen, aber daran sind alle Spieler beteiligt.” Torhüter Fabio Coltorti, mit 34 deutlich der Älteste im jungen RB-Kader, fungiert künftig als Co-Kapitän. Die Neuzugänge Stefan Ilsanker und Willi Orban, die bei der Wahl am Mittwochabend hinter dem Duo die meisten Stimmen erhielten, komplettieren wohl den Mannschaftsrat.
Angesichts der hochveranlagten Offensivspieler, die RB Leipzig verpflichtet hat, war zunächst fraglich, ob Kaiser seine Führungsrolle im Team halten kann. Kollegen wie der Ex-Kaiserslauterer Kapitän Willi Orban oder Stefan Ilsanker wurden als neue Frontmänner gehandelt. „Ich habe in der Vorbereitung versucht, alles dafür zu geben, dass der Trainer mich in der ersten Elf sieht”, sagt Kaiser. Mit Erfolg, zum Auftakt hat der kleine Käpt’n (1,70 Meter) einen Platz im Team sicher. Doch auch mit Binde müsse er sich „wie jeder Woche für Woche beweisen”, sagte Kaiser.
Aggressive Stimmung auf den gegnerischen Plätzen
Gleich zum Auftakt gegen den FSV Frankfurt müssen Kaiser und die übrigen Führungsspieler nun zeigen, dass sie sich auswärts stärker präsentieren können als in der vergangenen Spielzeit. Zu oft ließ sich RB in der Fremde beeindrucken und den Schneid abkaufen. Die teils aggressive Stimmung auf den gegnerischen Plätzen „müssen wir entweder ausblenden oder aber in positive Energie umwandeln”, sagte Kaiser. „Das ist uns in der vergangenen Saison leider zu selten gelungen, wenn uns zum Beispiel die Zuschauer angefeindet haben. Es muss eines der Hauptziele sein, dass wir uns auswärts behaupten.” Rangnick arbeitete mit seinen Spielern vor dem Saisonstart intensiv daran, das aggressive Spielsystem auch auswärts auf den Platz zu bringen und so gegnerische Fans und Spieler selbst zu beeindrucken. „Die Mannschaft hat jetzt Erfahrung gesammelt”, sagte Rangnick. „Der Platz ist überall fast gleichgroß, es darf keinen großen Unterschied machen, ob wir daheim oder auswärts auftreten”, forderte der Chefcoach zum Saisonstart.
Sein Musterschüler Dominik Kaiser ist bereits seit 2012 im Team, trainierte bereits zuvor ab 2009 bei der TSG Hoffenheim unter Rangnicks Philosophie. Obwohl der Fußballlehrer in vielen Fragen gern selbst das letzte Wort hat, vertraute er in puncto Kapitänswahl der Mannschaft. Der studierte Sprachwissenschaftler sagte: „Es heißt ja nicht umsonst Mannschaftskapitän. Also sollte der Kapitän auch von der Mannschaft gewählt werden.” Doch auch, wenn Rangnick selbst seinen Spielführer hätte bestimmen wollen, wäre seine Wahl wohl auf Integrationsfigur Kaiser gefallen. (red)