DFB-Pokal-Finale RB Leipzig gewinnt erstmals DFB-Pokal: Frenetischer Empfang in Leipzig - Heidi Klum mit Ehemann im Stadion
Bei RB Leipzig folgt auf den ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte die große Sause. Der Pokalsieger RB Leipzig trägt sich im Rathaus ins Goldene Buch ein und wird von den Fans gefeiert.
Berlin/Leipzig -Fußball-Pokalsieger RB Leipzig hat sich direkt nach seiner Ankunft in der Messestadt ins Goldene Buch eingetragen. Das Team von Cheftrainer Domenico Tedesco fuhr am Sonntagmittag mit dem Mannschaftsbus am Alten Rathaus vor und wurde nach dem ersten Titel der erst 13 Jahre alten Vereinsgeschichte von rund 4000 Fans frenetisch begrüßt.
Kapitän und Torhüter Peter Gulacsi sowie Trainer Domenico Tedesco waren die ersten, die sich in das Ehrenbuch eintrugen. Zuvor hatte Oberbürgermeister Burkhard Jung die Bedeutung des Clubs für die Stadt hervorgehoben. Für die Seele und das Selbstbewusstsein der Menschen sei der Pokalsieg eine unheimlich wichtige Botschaft.
DFB in Leipzig gegründet - OB Burkhard Jung (Leipzig): Sind wieder auf Augenhöhe
«Wir sind wieder da, wir sind wieder auf Augenhöhe mit anderen Städten», sagte das Stadtoberhaupt. Jung bezog sich auch darauf, dass der Deutsche Fußball-Bund in Leipzig gegründet und auch der erste deutsche Fußballmeister - der VfB Leipzig - aus der sächsischen Großstadt kam.
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«Ich bin bolle stolz auf diese Mannschaft», sagte Jung und blickte voraus: «Ich bin sicher, das ist der Beginn einer viel größeren Geschichte, die geschrieben werden kann und geschrieben werden wird.» Der Fußball habe eine unheimliche Ausstrahlung auf die Stadt. Man könne nicht mit Geld aufwiegen, was das marketingmäßig und für das Image der Stadt bedeute.
Die Mannschaft von Tedesco hatte sich nach der schlechtesten Hinrunde der Clubhistorie im Saisonendspurt der Fußball-Bundesliga noch für die Champions League qualifiziert. RB stand zuvor im Halbfinale der Europa League und holte am Samstagabend im Berliner Olympiastadion mit dem Sieg im Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg den ersten großen Titel - für den Trainer gab es noch im Presseraum die erste Bierdusche.
„Große Freude“ und „große Erleichterung“ verspürte Coach Domenico Tedesco nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg im DFB-Pokal-Finale am Samstag im Berliner Olympiastadion. In Unterzahl hatten sich die Leipziger gegen die drohende dritte Final-Niederlage innerhalb von vier Jahren gestemmt - und nach kämpferischer Leistung vom Punkt aus dann auch Nervenstärke gezeigt.
„Es ist ein unglaublich schöner Moment“, sagte der Kapitän des Fußball-Bundesligisten, Péter Gulácsi. Der Torhüter war schon 2019 und 2021 dabei, als RB in den Endspielen gegen den FC Bayern München und Borussia Dortmund verlor. Auch diesmal sah es nach dem Rückstand durch Maximilian Eggestein (19. Minute) und der Roten Karte gegen Marcel Halstenberg (57., Notbremse) nach einer Enttäuschung für RB aus. Doch dann traf Christopher Nkunku (76.) zum Ausgleich. „Der Teamspirit, den wir heute gezeigt haben, war außergewöhnlich“, sagte Gulácsi. Im Elfmeterschießen verwandelten alle Leipziger sicher, die Freiburger Christian Günter und Ermedin Demirovic vergaben.
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RB Leipzig DFB-Pokal 2022: Jubel von Notfall unterbrochen
Der Jubel der Sachsen wurde unterbrochen, als ein Mann kurz nach dem Spiel nahe der Fotografentribüne reanimiert werden musste. Fast 20 Minuten herrschte gespenstische Atmosphäre im weiten Rund, ehe vorsichtige Entwarnung folgte: Der Patient sei „stabil“, verkündete der Stadionsprecher. Ein Krankenwagen brachte ihn unter Applaus der Zuschauer aus dem Stadion - die Feierlichkeiten rollten wieder an.
„Gute Besserung für die Person, wir haben nicht gesehen, wer es war“, sagte Gulácsi. „Das überschattet alles ein bisschen, doch wir freuen uns extrem auf den Pokal, für die Stadt, unseren Verein und unsere Fans.“ Die Leipziger hatten wegen ihrer Entstehungsgeschichte mit Geldgeber Red Bull im Rücken insbesondere in den Tagen vor dem Finale wieder viel Kritik aus der aktiven Fanszene einstecken müssen. Nun gelte aber „der Fokus einer richtig geilen Party“, betonte Club-Boss Oliver Mintzlaff bei Sky. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt im Alten Rathaus fährt der Pokalsieger an diesem Sonntag mit einem offenen Truck zur Festwiese vor der Leipziger Red-Bull-Arena.
Trainer Tedesco, der bei der anschließenden Pressekonferenz von seinen Spielern mit Bier überschüttet wurde, kündigte scherzhaft eine Revanche an. Bei der nächtlichen Party wollte der 36-Jährige aber erstmal „ein Glas Rotwein in der Ecke“ trinken.
SC Freiburg verliert gegen RB Leipzig: Bei Trainer Christian Streich überwiegt der Stolz
Eine große Feier steht am Sonntagabend auch in Freiburg an. Eine „wahnsinnig tolle Saison“ habe sein Team gespielt, lobte Trainer Christian Streich. Dass es nach der verpassten Champions-League-Qualifikation am Ende auch nicht zum ersten Pokalsieg reichte, werde am Sonntag wohl „brutal weh tun“ und am Montag „nochmal mehr“, prophezeite der 56 Jahre alte Coach. Am Samstagabend überwog bei ihm aber der Stolz.
Streich wirkte regelrecht geplättet mit Blick auf die Unterstützung der SC-Fans, die ihr Team und den Trainer nach dem Abpfiff noch minutenlang bejubelt und zuvor schon den ganzen Tag gefeiert hatten. „Es war so toll mit den Leuten, was hier alles abgegangen ist“, sagte Streich. „Wie sich die Fans aufgeführt haben in der Stadt - 30 000 und total friedlich. Wenn wir das bewahren könnten in diesem Verein, das wäre mein größter Wunsch. Da verzichte ich auch gerne auf einen Pokalsieg, auch wenn es mir schwerfällt.“
Anzeige nach mutmaßlichem Buttersäure-Angriff auf RB-Fanfest
Die Berliner Polizei hat wegen eines mutmaßlichen Buttersäure-Angriffs während eines Fanfests von RB Leipzig eine Anzeige wegen versuchter Körperverletzung aufgenommen. Das sagte ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.
Der Vorfall ereignete sich vor dem DFB-Pokalfinale am Samstag beim Fanfest des Finalisten auf dem Hammarskjöldplatz. Es habe keine Verletzten gegeben. Nach Angaben der Polizei wird vermutet, dass es sich um Buttersäure handelte. Die Hintergründe des Vorfalls seien noch unklar, sagte der Sprecher. Die Ermittlungen laufen.
Es gebe keine Hinweise auf einen Bezug zur Fanszene des Endspielgegners der Leipziger, dem SC Freiburg. Laut Polizei sei es ansonsten um das Pokalfinale friedlich geblieben. Demnach verlief auch die Nacht ohne größere Einsätze.