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Pepe Pepe von Real Madrid: Wieso der Portugiese Fans und sogar den Schiedsrichter erzürnte

29.05.2016, 10:44
Pepe nach einem Handschlag von Carrasco.
Pepe nach einem Handschlag von Carrasco. imago sportfotodienst

Mailand - Schiedsrichter Mark Clattenburg verzog angeekelt das Gesicht, die Gegenspieler zürnten und im Netz brach eine Welle der Empörung los. Gerade lief die Verlängerung im Madrider Champions-League-Finalderby zwischen Real und Atletico, als der portugiesische Innenverteidiger Pepe im königlich-weißen Dress seinen großen Auftritt hatte: Nach einem Zweikampf mit Ateltis Mittelfeldspieler Yannick Carrasco bekam der 1,90-Meter-Hühne einen leichten Handschlag ab und ging - scheinbar Todesqualen leidend - zu Boden.

Entsetzt blickten die Beteiligten, der britische Schiedsrichter und der verwickelte Carrasco, auf den am Boden liegenden Pepe, der sich mit schmerzverzerrten Gesicht in Richtung Strafraum wälzte.

Eine Oscar-Verdächtige Nummer von Reals Innenverteidiger, die letztlich folgenlos blieb: Pepe erholte sich und konnte später die Trophäe in die Luft reißen, Carrasco kam ohne Bestrafung davon. Schiri Clattenburg nahm Drama-King Pepe seine Einlagen zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr ab. Bereits in der regulären Spielzeit hatte der Mann mit der Rückennummer drei mehrfach nach intensiven Zweikämpfen den sterbenden Schwan animiert. 

Im sozialen Netz brach unterdessen ein zum Teil kreativer Shitstorm aus, der Pepes Schauspieltalent aufs Korn nahm. So verglich das Sportportal "Bleacher Report" den 33-Jährigen mit einem Pandabären.

Weniger humoristisch nahm die Schauspieleinlage ein anderer Brite, Gary Lineker, ehemaliger englischer Nationalstürmer. Er beschimpfte den Real-Verteidiger via Twitter als mehrfach als - freundlich ausgelegt - Idiot. 

All der Hohn und Spott (und natürlich die Schmerzen) waren dann jedoch nach dem gewonnen Elfmeterschießen vergessen, Pepe durfte mit Real Madrid den Titelgewinn der Champions League bejubeln. Doch auch dabei fiel er der Netzgemeinde wieder negativ auf - mit einem Selfiestab in der Hand, feierte Pepe auf dem Siegerpodest.

Dafür gab es auf Twitter statt Gratulationen am Ende vor allem eines: böse Wünsche.

Real Madrid - Atletico Madrid

Real: Navas - Carvajal (52. Danilo), Pepe, Ramos, Marcelo - Casemiro - Modric, Kroos (72. Isco) - Bale, Benzema (77. Vazquez), Ronaldo. - Trainer: Zidane
Atletico: Oblak - Juanfran, Savic, Godin, Filipe Luis (109. Lucas) - Gabi, Fernandez (46. Carrasco) - Saul, Koke (116. Thomas) - Torres, Griezmann. - Trainer: Simeone
Schiedsrichter: Mark Clattenburg (England)
Tore: 1:0 Ramos (15.), 1:1 Carrasco (79.)
Elfmeterschießen: 1:0 Vázquez, 1:1 Griezmann, 2:1 Marcelo, 2:2 Gabi, 3:2 Bale, 3:3 Saúl, 4:3 Ramos, 4:3 Juanfran schießt Elfmeter an den Pfosten, 5:3 Ronaldo Zuschauer: 71.942 (ausverkauft) Beste Spieler: Ramos, Casemiro - Koke, Juanfran
Gelbe Karten: Carvajal (3), Navas (2), Casemiro (3), Ramos (3), Danilo (3), Pepe (2) - Torres, Gabi (3)
Besonderes Vorkommnis: Griezmann schießt Foulelfmeter an die Latte (48.)
Torschüsse: 25:18, Ecken: 7:6, Ballbesitz: 48:52 %