Nations-League-Viertelfinale Nagelsmann umgeht „Titelansage“ vor dem Italien-Kracher
Der Bundestrainer kündigt einen mutigen Auftritt des DFB-Teams in Mailand an. Abwehrchef Rüdiger bestätigt: Die Mannschaft habe „Blut geleckt“ in der Nationenliga.

Mailand - Bundestrainer Julian Nagelsmann hat vor dem großen Viertelfinal-Duell mit Italien noch einmal die Bedeutung eines Gewinns der Nations League auf dem Weg zur Fußball-Weltmeisterschaft 2026 betont. Zu forsche Töne vermied der 37-Jährige aber vor dem Hinspiel am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) in Mailand gegen den DFB-Angstgegner.
„Ich mache keine Titelansage. Wir haben einen extrem starken Gegner mit Italien, den wir erstmal schlagen müssen“, sagte Nagelsmann nach der Ankunft der Nationalmannschaft in Mailand.
Rüdiger: „Titel ist Titel“
Abwehrchef Antonio Rüdiger sagte bei der Pressekonferenz im Giuseppe-Meazza-Stadion zum Stellenwert der Nationenliga: „Wir alle haben Blut geleckt. Titel ist Titel!“ Der ehemalige Spieler der AS Rom erinnerte an die besondere Historie beider Fußball-Nationen. „Diese Rivalität gibt es schon, da war ich noch nicht geboren“, sagte der 32-jährige Rüdiger. „Ich erwarte einen sehr schwierigen Gegner.“
Nagelsmann kündigte einen mutigen Auftritt im ersten Duell an. „Wir wollen nicht taktieren. Generell gehen wir so rein, dass wir beide Spiele gewinnen wollen.“ Das Rückspiel findet nur drei Tage später in Dortmund statt. Im Falle eines Erfolges wäre der DFB Anfang Juni Gastgeber der Final-Four-Endrunde. Das DFB-Team würde dann im Halbfinale am 4. Juni in München auf Dänemark oder Portugal treffen.
Kein Extra-Druck auf Musiala
Nach den Ausfällen von Florian Wirtz, Kai Havertz und weiterhin Niclas Füllkrug in der Offensive lasten gegen Italien noch mehr Erwartungen auf Bayern-Jungstar Jamal Musiala. „Ich gebe ihm nicht mehr Verantwortung und Druck als sonst“, sagte Nagelsmann: „Jamal soll spielen, was ihm Spaß macht.“
„Millimeter-Entscheidung“ für Baumann
Nagelsmann bestätigte am Vorabend des Hinspiels, dass der Hoffenheimer Oliver Baumann in beiden Partien im Tor stehen werde. Der Bundestrainer sprach von „einer Millimeter-Entscheidung“ im internen Wettbewerb mit dem Stuttgarter Alexander Nübel. „Es war ein Tick mehr Konstanz bei Olli. Aber es war keine super glasklare Entscheidung.“ Und sie gelte zunächst exklusiv „für diese beiden Spiele“. Weitere Angaben zur Startformation machte er nicht.