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Rot gegen Zwayer Nach Roter Karte: DFB ermittelt gegen Schalke Maskottchen Erwin

03.04.2017, 09:15
Schalkes Maskottchen Erwin (r.) zeigte Schiedsrichter Felix Zwayer die Rote Karte.
Schalkes Maskottchen Erwin (r.) zeigte Schiedsrichter Felix Zwayer die Rote Karte. Bongarts

Gelsenkirchen - Als am Ende des 172. Revierderbys die Emotionen doch noch überkochten, sah Schiedsrichter Felix Zwayer rot. Nicht weil die wütenden Schalker sich lautstark und gestenreich über einen verweigerten Handelfmeter beschwerten, sondern weil ihm das königsblaue Maskottchen „Erwin“ eine Rote Karte vor die Nase hielt.

In der hektischen Schlussphase beim 1:1 (0:0) gegen Borussia Dortmund hatte der Berliner Unparteiische die Übersicht verloren, nicht jedoch sein Arbeitsgerät - wie der Mann unter dem Kostüm gedacht hatte. Die Karte, die der plüschige Glückbringer mit der Riesennase dem Schiedsrichter zurückgeben wollte, hatte offenbar ein Zuschauer auf den Rasen geworfen, als es nach dem Handspiel von Marc Bartra in der Nachspielzeit drunter und drüber ging.

Schiedsrichter Zwayer verweigerte Schalke einen Elfmeter

Zwayer verweigerte den Schalkern den berechtigten Strafstoß, der ihnen nach einer lange Zeit enttäuschenden Leistung doch noch die Chance zum Derbysieg geboten hätte. „Ich habe von keinem einzigen gehört, der gesagt hat: Das war nichts“, berichtete Schalke-Manager Christian Heidel erbost. Ex-Schiedsrichter Peter Gagelmann konnte als Sky-Experte die Empörung der Königsblauen verstehen. „Der Arm ist hoch, die Hand geht Richtung Ball - das ist ein klarer Strafstoß“, erklärte er. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke widersprach jedoch: „Das war keine Absicht, es war wie beim Pingpong.“

Der Ball war Bartra vom rechten Fuß an die ausgestreckte linke Hand gesprungen. Für Zwayer „eine Situation, die diskutabel bleibt“. Dass im Tohuwabohu nach dem Schlusspfiff auch noch das Schalker Maskottchen munter mitmischte, fand der Referee „in dem Moment unter Anspannung nicht so lustig - morgen wird es dann vielleicht schon amüsanter“.

„Ehrwin“ hatte sich noch auf dem Feld entschuldigt. „Das war nicht böse gemeint, es sollte ein Spaß sein“, sagte Holger Becker, der Mann unter dem Plüschkopf. Sollte es ein Nachspiel geben, werde „Ährwin“ „im Kostüm vor Gericht“ erscheinen, witzelte Heidel. Doch dazu wird es wohl nicht kommen, weil sich das Maskottchen und der Schiedsrichter versöhnten. Dennoch wird der DFB-Kontrollausschuss den Vorfall „diese Woche überprüfen“, wie der Vorsitzende Dr. Anton Nachreiner dem SID sagte. (sid)