Fußball-Nationalmannschaft Kritik an Nagelsmann wegen Verzichts auf Leno
Dass Janis Blaswich überraschend für das Nationalteam nominiert wurde, ist das Eine. Dass dafür Bernd Leno übergangen wurde, können Experten wie Fredi Bobic und Roman Weidenfeller nicht verstehen.
Berlin - Der frühere Fußball-Europameister Fredi Bobic kritisiert Bundestrainer Julian Nagelsmann für dessen Torhüter-Auswahl in der Nationalmannschaft deutlich. Nach der schweren Verletzung der neuen deutschen Nummer eins Marc-André ter Stegen hatte Nagelsmann überraschend Janis Blaswich von Red Bull Salzburg als dritten Keeper für die anstehenden Länderspiele in Bosnien-Herzegowina und gegen die Niederlande nominiert.
„Bernd Leno fehlt mir komplett. Ich habe null Verständnis, warum er nicht dabei ist“, sagte Bobic im „Triple - der Schüttflix Fußballtalk“ auf Sky. „Die Mischung, die ich jetzt gesehen habe, überzeugt mich überhaupt nicht“, ergänzte der Europameister von 1996.
Neben Blaswich, der wie ter Stegen aus der Torwartschule von Borussia Mönchengladbach kommt, hatte Nagelsmann Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart) berufen, auf Bernd Leno vom FC Fulham aber verzichtet.
Kritik auch von Weidenfeller
Auch der frühere Nationaltorhüter Roman Weidenfeller kritisierte dies. „Bernd Leno hat aus meiner Sicht die größte internationale Erfahrung“, sagte der frühere Keeper von Borussia Dortmund, der 2014 als Ersatztorhüter Weltmeister geworden war. „Dass er jetzt überhaupt keine Rolle spielt, das verwundert mich schon extrem. Für mich ist Bernd Leno definitiv ein Nationaltorwart, der in den Kader muss.“
Dem früheren Leverkusener Torhüter Leno wird ein eher schlechtes Verhältnis zu ter Stegen nachgesagt. Ter Stegen wird nach seiner Rückkehr wieder die Nummer eins in der Nationalmannschaft, wie Nagelsmann betonte: „Er hat von uns alle Zeit, die er braucht, um wieder gesund zu werden.“