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Abgestürzter Ex-Fußballer Pannewitz Kevin Pannewitz: "Mein Beruf ist: Ich komme schon irgendwie klar"

03.04.2020, 10:15

Berlin - Vor acht Jahren stand ihm die Fußball-Welt offen, doch kam alles ganz anders für Kevin Pannewitz. Sein großes Talent blieb ungenutzt, Eskapaden und andauernde Gewichtsprobleme machten eine große Karriere unmöglich. Stattdessen schleppte er Kühlschränke, schloss Waschmaschinen an oder arbeitete als Hausmeister.

Heute ist Pannewitz 28 Jahre alt, wiegt 120 Kilogramm und kickt aus Spaß am Fußball beim kurdischen Kreisligisten FC Amed in seiner Heimatstadt Berlin, wo er mit seiner Familie lebt. Geld bekommt er für sein Kreisliga-Engagement nach eigener Aussage nicht.

Einem geregelten Beruf geht der ehemalige Zweitliga-Spieler von Hansa Rostock nicht nach. „Mein Beruf ist: Ich komme schon irgendwie klar“, sagte Pannewitz in der RTL-Talkshow „Marco Schreyl“. Dort war der Ex-Profi mit seiner Partnerin Jill Jeckl zum Thema „Achterbahnleben zwischen Ruhm und Absturz“ zu Gast.

Kevin Pannewitz: Bei Hansa Rostock zu oft abends unterwegs

„Ich habe vieles liegenlassen“, berichtete Pannewitz über seine Jahre als Profi, bevor er 2013 vereinlos wurde und nur noch unterklassig kickte: „Wenn ich heute zurückblicke, hätte ich vieles anders machen müssen. Aber so war ich damals halt. Ich bereue es nicht und bin auch nicht enttäuscht. Ich bin ein glücklicher Mensch.“

Bei Hansa Rostock ging sein Stern als Jugendspieler von zehn Jahren auf, aber dort lernte er auch das Leben kennen, das ihn von einer Profi-Karriere abbrachte. „Ich war drei, vier Mal die Woche abends unterwegs. Das ist als Jungprofi nicht optimal. Ich habe nicht realisiert, dass das falsch ist.“

Weder in Wolfsburg, noch bei seinem kurzen und glücklosen Comeback im Januar 2019 bei Carl Zeiss Jena in Liga drei, lebte Pannewitz wie ein echter Profi: „Ich war naiv. Ich habe es oft gesagt bekommen, aber das ging hier rein und da raus. Ich habe immer gesagt, ich kann ja Fußball spielen.“

Kevin Pannewitz über seine Frau Jill: „Sie hat immer auf mich aufgepasst“

Seine langjährige Partnerin Jill, die als Polizistin in Berlin arbeitet, ergänzte: „Kevin stand sich oft selbst im Weg. Er war früher sehr naiv. Inzwischen ist er viel ruhiger und nachdenklicher geworden.“ Durch ihren Job könne sie Kevin nun auffangen und ihm Halt geben.

Kevin Pannewitz bei Marco Schreyl: Komplette Talkshow bei TVNow anschauen

„Sie hat immer auf mich aufgepasst, seit wir zusammen sind“, sagt der ehemalige Rostocker über seine Frau. Über den Profifußball spricht der 28-Jährige in der TV-Sendung teilweise wehmütig, sagt aber trotz aller Probleme auch: „Meine Erinnerungen an die Profizeit sind positiv. Ich durfte meinen Traum leben. Aber der Fußball ist nicht alle im Leben.“ (mz/bbi)